„Als Blumenfee repräsentiert man auch die Gärtner“
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Kurzinterview
Im August wird die seit 2006 amtierende Blumenfee Fayette Scherwinski ihr Amt an eine Nachfolgerin übergeben. Die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) sprach mit Fayette Scherwinski über ihre Erlebnisse während der zwei Amtszeiten. Fayette Scherwinski, geboren 1975 in Kapstadt/Südafrika, begann ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zur Hotelfachfrau. Nach mehreren Stationen in Hotels im In- und Ausland schulte sie zur Floristin um. Ab 2001 war Scherwinski im Schlosshotel Dresden-Pillnitz tätig. Außerdem arbeitete sie ein Jahr lang als Ausbilderin und Leiterin der floristischen Abteilung im Berufsbildungswerk des Sächsischen Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus in Dresden sowie anschließend als Ausbilderin und Floristin am Dresdner Institut für Floristik. 2003 bis 2004 bildete sie sich zur Floristmeisterin weiter und war anschließend wieder im Schlosshotel Dresden-Pillnitz beschäftigt. Seit 2005 bietet sie als selbstständige Floristmeisterin besondere Auftragsfloristik für Hochzeiten, Veranstaltungen, Firmen und Privatkunden an.
Waren Sie als Blumenfee viel unterwegs?
Scherwinski: Das war ganz unterschiedlich. Vor Weihnachten hatte ich nur wenige Termine, dafür war ich im Frühling richtig viel unterwegs. Im Januar hatte ich zum Beispiel Auftritte auf der Grünen Woche in Berlin und war danach mehrere Tage auf der IPM in Essen. Im Februar ging es auch geschäftig zu. Da war ich zum Valentinsball in Bochum, dann im Kanzleramt in Berlin und anschließend auf Promotions-Tour für die Gartenschau in Oldenburg.
Ist es schwierig, das Blumenfee-Amt mit Arbeit und Familie zu vereinbaren?
Scherwinski: Die Auftritte als Blumenfee machen wirklich Riesenspaß! Besonders jetzt, wo meine Amtszeit langsam zu Ende geht, genieße ich jeden Termin. Aber ich musste gelegentlich auch Prioritäten setzen. Denn meine elfjährige Tochter ist und bleibt das Wichtigste für mich. Kollegen und Freunde haben mich aber die ganze Zeit tatkräftig unterstützt. Deshalb konnte ich meine Veranstaltungen entspannt und guten Gewissens angehen. Durch meine Selbstständigkeit war ich außerdem relativ flexibel.
Hat sich Ihr Engagement als Blumenfee positiv auf Ihren Betrieb ausgewirkt?
Scherwinski: Ganz sicher ist das so. Meine Bekanntheit ist durch das Amt der Blumenfee auf jeden Fall gestiegen. Wer einen eigenen Blumenladen betreibt oder von seinem Chef zeitweise für das Amt der Deutschen Blumenfee freigestellt wird, kann bestimmt davon profitieren. Ich kann es nur empfehlen, sich als Blumenfee zu bewerben.
Vor Kurzem haben Sie Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Blumenstrauß überreichen dürfen. War dieser Termin ein Höhepunkt während Ihrer Amtszeit?
Scherwinski: Ich habe Frau Merkel bereits zwei Mal getroffen. Das war sehr aufregend für mich. Zumal ich darauf bestanden habe, die überreichten Blumensträuße auch wirklich selbst anzufertigen. In solchen Momenten kann man zeigen, dass man Blumenfee geworden ist, weil man fachkompetent ist und nicht nur, weil man hübsch aussieht. Gut gefallen haben mir aber auch die Auftritte im Fernsehen. Im Herbst war ich zum Beispiel beim „MDR Garten“ und habe sieben verschiedene Bepflanzungen für Balkonkästen vorgestellt – natürlich von mir selbst gestaltet. Solche praktischen Arbeiten machen mir am meisten Spaß. Und als Blumenfee repräsentiert man ja schließlich nicht nur Floristen, sondern auch die Gärtner.
Haben Sie schon Pläne für Ihr Leben „nach der Blumenfee“?
Scherwinski: Oh ja! Da ich in den letzten Monaten viel herumgekommen bin und eine Menge interessanter Menschen aus den Medien kennenlernen konnte, haben sich daraus für die Zukunft spannende Sachen für mich ergeben. Ich werde außerdem weiterhin an Blumenshows auf Messen und Veranstaltungen teilnehmen und habe auch einige Aufträge im Ausland bekommen.
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