Pflanzen: Farben für den Herbst
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Für Friedhofsgärtner wie Thomas Götz aus Würzburg ist der Herbst eine wichtige Zeit. Die langen Gießzeiten des Sommers, die kaum eine Pause ermöglichten, weichen nun der herbstlichen Pflanzsaison. In den Gewächshäusern stehen jetzt nicht nur Heidegewächse wie Calluna oder Erica zur Pflanzung bereit. Der Trend der letzten Jahre zeigt eine große Vielfalt an unterschiedlichen Herbstpflanzen. Pflanzen mit auffälligen Blüten kombiniert man heute mit Beerenpflanzen wie Pernetien und Blattschmuckpflanzen wie buntblättrigem Salbei.
Wichtig bei der Herbstpflanzung ist es, sich darüber im Klaren zu sein, ob die Anpflanzung bis zum Frühling ansprechend aussehen soll, oder ob die gesamte Pflanzfläche in den Wintermonaten mit Tannengrün, einer Schale oder einem Gesteck bedeckt wird. Je nachdem, was man benötigt, können unterschiedliche Pflanzen verwendet werden. Cyclamen oder Stiefmütterchen bereichern durch ihre kräftigen Farbtöne jede Herbstanpflanzung, behalten ihre Schmuckwirkung aber nicht über den Winter. Wer sich auch in der kalten Jahreszeit Farbe auf dem Grab wünscht, muss sich an immergrüne Pflanzen halten, wie manche Gräser und Farne, Thymian, Salbei- oder Sedumarten, deren Laub auch den winterlichen Temperaturen trotzt und bis zum Frühling ansprechend aussieht. Hier ist ein gewisses Farb- und Formengespür erforderlich, um eine stimmige Pflanzung daraus zu kreieren.
Thomas Götz und sein Friedhofsgärtnerteam haben eigene Erfahrung, was die trockenen und kalten Winter im Raum Würzburg aushält und welche Pflanzenzusammenstellungen das Kundenherz erfreuen. Auf den Pflegegräbern der Friedhofsgärtnerei Götz wird man diesen Herbst eine Kombination aus verschiedenen Hebe-Sorten, rosarot blühenden oder gelblaubigen Calluna, umspielt von Gräsern und wintergrünen Blattschmuckpflanzen sehen können. „Weißlaubige Calluna pflanze ich nur noch, wenn es der Kunde wirklich wünscht, weil sie viel schneller nicht mehr schön aussehen als rotblühende“, weiß Thomas Götz. „Hebe verwende ich hingegen sehr gerne, weil sie mit der besonderen klimatischen Lage in Würzburg gut zurechtkommen.“ Im Würzburger Raum ist eine aufwendige Tannenabdeckung im Winter Tradition. Die Bereiche der Gräber, die nicht mit Herbstpflanzen bepflanzt sind, werden gekonnt mit Nadelholzzweigen abgedeckt. Auch Calluna-Schalen, beispielsweise mit einer Umrandung aus Nobilistanne, Kiefernästen und gelben Thujazweigen, sind hier üblich, während anderswo in Bayern Allerheiligengestecke oder bunt bepflanzte Schalen ab November Teile der Gräber bedecken. „ Bei unseren Grabbepflanzungen ist es mir wichtig, dass die Pflanzen möglichst bis zum Frühling gut aussehen und ein helles und freundliches Bild abgeben, weil der November schon trist genug ist“, meint Friedhofsgärtner Thomas Götz
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