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EU-Sektion

Topfpflanzengroßhändler-Treff in München

Auf Einladung des Internationalen Dachverbandes des Blumen- und Pflanzengroßhandels Union Fleurs, in Kooperation mit dem Verband der Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels (BGI), kamen Topfpflanzengroßhändler der EU-Sektion am 28. und 29. Juni in München zusammen.

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Nach einem umfangreichen Besichtigungsprogramm am ersten Tag, bei dem Filialen der  Gartencenter-Gruppen Dehner und Pflanzen Kölle sowie die Gärtnersiedlung Rain am Lech auf dem Programm standen, widmete sich der zweite Tag des Treffens den Herausforderungen, die sich dem Topfpflanzengroßhandel in Europa stellen und den
Möglichkeiten eines grenzübergreifenden Netzwerkes, zur engeren Zusammenarbeit der Unternehmen und der nationalen Großhandelsverbände.



Union Fleur gegen den Aufbau von Handelsschranken

Sylvie Mamias, Generalsekretärin von Union Fleurs berichtete über die Tätigkeit und Ziele des Dachverbandes. Als eines der aktuell wichtigsten Themen in Brüssel stellte sie die Tendenzen zum Marktprotektionismus heraus. Handelsbarrieren und eingeschränkter Marktzugang könnten weitreichende Auswirkung auf die Branche haben. Dies reiche konkret von der Einschränkung von Jungpflanzen-Importen aus Afrika bis zum Brexit, der die politische Balance verändere. Neben phytosanitären Fragen und dem Thema „invasive Arten“ sei das Thema Verpackungen und Kunststoffentsorgung heiß diskutiert. Dabei  verschiebe sich die Diskussion immer stärker von der fachlichen auf die politische Ebene, so Mamias. Es müsse dem entgegengewirkt werden, über diese Themen künstliche Handelsschranken aufzubauen.


Marktentwicklung Konsumentenmarkt in Europa

Im anschließenden Workshop, geleitet von Herman de Boon, Ehrenpräsident der Union Fleurs, erhielten die Teilnehmer der Tagung Informationen über die Marktentwicklung in den einzelnen europäischen Ländern. Dabei lautete die Prognose für Europa: mehr Kaufkraft führt in den nächsten 10 Jahren europaweit zu mehr Konsum. Dies gelte jedoch nicht unbedingt für Deutschland als dem größten Konsumentenmarkt. Der Markt in Deutschland sei gekennzeichnet durch hybride Verbraucher, die ein wechselndes Kaufverhalten zwischen hochwertig und „billig“ an den Tag legten. Die „Vergreisung“ des Konsumentenmarktes hierzulande führe auch zu einer verlangsamten Entwicklung beispielsweise bei der Digitalisierung des Marktes. Die Konsumentengruppe der Millenials, die Wert auf die Möglichkeiten des Online-Kaufs legten, mit umfangreicher Auswahl, gebrauchsfertigen Erzeugnissen, die eine positive Auswirkung auf ihre Lebenswelt und ihr Wohlbefinden haben, träfe auf Handelsseite oft auf ein noch unzureichendes Angebot. Hier bestehe die Gefahr, dass der Branche eine Generation potenzieller Käufer verloren gehe, so die Referentin Henriette Brinkmann Teammanager International Strategy & Development von Royal FloraHolland.

Nachhaltige Erzeugung und Vermarktung

Eine zunehmend wichtige Marktbedeutung habe dabei eine nachhaltige Erzeugung und Vermarktung von Produkten, referierte Koen Druif, CSR Spezialist bei Waterdrinker. Er forderte ein Umdenken der Unternehmen: von einer Abwehrposition zu einer offenen und zukunftsgerichteten Einstellung. Die Unternehmen müssten ihr Umfeld viel stärker im Blick haben. Transparenz und Information beispielweise über Zertifikate und Garantien, positives Storytelling und Kooperationen mit Partnern in der Branche seien erste wichtige Schritte. Es gelte vor allem Konsumentenvertrauen zu bilden, zu pflegen und aufrechtzuerhalten.


Digitalisierung und neue Handelsplattformen

Zum Themenschwerpunkt Digitalisierung stellte Marcel van der Hoeven, Mitbegründer und CEO der Handelsplattform Blueroots, die Möglichkeiten und Visionen des neuen Systems vor. Über Blueroots erhalten Produzenten einen stärkeren Einblick in die Nachfrageseite und die Nachfrageseite einen Überblick über die Angebotsseite, so van der Hoeven. Das System sei im Gegensatz zu anderen Handelsplattformen nachfragegetrieben, biete eine größere Möglichkeit des Informationsaustausches und erhöhe die Transparenz. Die Informationen lassen sich in Echtzeit abbilden und zeichnen so jeweils ein aktuelles Bild der gesamten Wertschöpfungskette. Ein verbessertes „Matching“ von Angebot und Nachfrage erzeuge letztendlich eine höhere Wertschöpfung, zeigte sich van der Hoeven überzeugt.

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