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Hamburg

Erster Wildblumengarten eröffnet

Im Juni wurde der erste Wildblumengarten an der Sorbusallee im Osten des Ohlsdorfer Friedhofs in Hamburg eröffnet. Zahlreiche Gäste lauschten den Märchen und der Harfe des Erzählers Jörn-Uwe Wulf und informierten sich über das naturnahe Konzept der neuen Anlage.
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Erzähler Jörn-Uwe Wulf bei der gut besuchten Eröffnung des Wildblumengartens in Hamburg-Ohlsdorf.
Erzähler Jörn-Uwe Wulf bei der gut besuchten Eröffnung des Wildblumengartens in Hamburg-Ohlsdorf. Hamburger Friedhöfe
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Der Wildblumengarten ist aus der Bürgerbeteiligung zum Projekt „Ohlsdorf 2050“ entstanden. Hier wurde eine naturnahe, landschaftsbezogene Grabstätte angeregt und gewünscht. Auf 1400 m² werden dort die Särge und Urnen im Rasen zwischen Wildblumeninseln beigesetzt. Mit einer Kapazität von 34 Sarggrabstellen (26 Ein- und 4 Zweisteller), 77 Urnengrabstätten (1 m²) und 40 Urnengrabstätten für Paare (0,5 m²) gibt es innerhalb der Anlage die Wahl zwischen einem individuellen Grabstein oder einem zentralen Ort zur Ablage von Inschriftensteinen, die wie die Grabsteine Namen und Lebensdaten der Verstorbenen tragen.

Vier Mustersteine sind auf der Anlage aufgestellt, die von der Hamburger Bildhauer- und Steinmetzinnung zur Verfügung gestellt wurden. Zwei Sitzplatzbereiche mit begleitenden Trockenmauern und Bänke bieten geschützte Nischen mit hoher Aufenthaltsqualität für Besucher.

Der Wildblumengarten liegt in einem alten Grabfeld mit typischen geradlinigen Linne-Strukturen und wird neben den aufgenommenen linearen Beeten durch runde oder ellipsenförmigen Rabatten spannungsreich ergänzt. Der gesamte Bereich wird, bis auf den südlichen Bereich, von Hecken eingerahmt. Zum Teil befinden sich in dem Areal auch noch Bestandsgrabstätten sowie erhaltenswerte Grabmale, die in die Neukonzeption mit eingebunden sind. Vor allem an der westlichen, nördlichen und östlichen Seite begleiten heimische Sträucher die Anlage. Insgesamt wird so für die heimische Flora und Fauna ein willkommener Lebensraum geboten. Alle verwendeten Stauden und Gehölze mit ihrem Wildcharakter haben ihre ursprüngliche Heimat in der hiesigen Region oder in Mittel- bis Südosteuropa. Darüber hinaus wurde versucht, zum überwiegenden Teil Baustoffe wie Klinker, Sandsteine aus Norddeutschland sowie Boden und Schotter vom Friedhof zu verwenden.

Im Rahmen des Projekts Ohlsdorf 2050 gliedert sich der Ohlsdorfer Friedhof künftig in Parklandschaft und Friedhofsfläche. Dabei wird zwischen intensiver und extensiver Nutzung unterschieden. Der Wildblumengarten als extensiv orientierte Friedhofsfläche beweist, dass diese Belegungsform nicht ein Verwildern und Vernachlässigen bedeutet, sondern dass dort planvoll eine qualitativ hochwertige Weiterentwicklung des Friedhofs mit attraktiven und kostengünstigen Grabstätten erfolgt.

Das Projekt Ohlsdorf 2050 wird durchgeführt von der Hamburger Friedhöfe -AöR- und der Behörde für Umwelt und Energie. Es wird im Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert. Im Rahmen des Projekts werden zahlreiche Konzepte entwickelt und umgesetzt, die für die Weiterentwicklung anderer Friedhöfe in Hamburg und deutschlandweit beispielhaft sind.

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