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    Landsberg am Lech

    Erster oberbayerisch-schwäbischer Gartenbautag

    Über 150 Gärtner aus den bayerischen Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben trafen sich zum Jahresauftakt in Landsberg am Lech. Nach der Reform der bayerischen Landwirtschaftsverwaltung fand die Veranstaltung erstmals zusammen mit dem Bezirksverband Schwaben statt.

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    Neben den Beiträgen der Fachgruppenleiter Zierpflanzenbau, Friedhofsgärtner, Gemüsebau und Ausbildung und den Fachbeiträgen externer Referenten hielt der Präsident des Bayerischen Gärtnerei-Verbands (BGV), Roland Albert, ein Grundsatzreferat zu Zielen und Aufgaben des Verbands. Daneben erläuterte er die neue Beitragsordnung. Künftig solle ein gleicher Maßstab für alle gelten. Die Beitragsordnung richte sich künftig nach der an die Berufsgenossenschaft gemeldeten Bruttolohnsumme.

    Jahresrückblick

    Kurt Scherdi, Sprecher der Fachgruppe Zierpflanzenbau, sprach für 2007 von einem insgesamt guten Jahr für den Zierpflanzenbau. Während bereits im April vom besten Frühjahr aller Zeiten gesprochen wurde, sei der Saisonhöhepunkt etwas mühsam gewesen. Die hohen Energiekosten seien eines der größten Probleme, sagte er und forderte von der Staatsregierung Hilfe, zum Beispiel in Form einer Wiederauflage der gestrichenen Energieeinsparungs-Förderprogramme.

    Für die Fachgruppe der Friedhofsgärtner forderte Barbara Meier-Fuchs, kreativ zu sein, wenn der Friedhofszwang wegfällt. „Wenn wir nicht mitmischen, machen es andere, aber nicht in unserem Sinne“, warnte sie, auch im Hinblick auf die Bestatter. Der Friedhofsgärtner müsse den gesellschaftlichen Auftrag, Trauerarbeit zu leisten, annehmen. Er könne den ganzen Friedhof führen oder auch die Rahmenpflege durchführen. Er könne Brachflächen gestalten oder ein Friedhofstaxi anbieten. Jeder solle nach seiner besonderen Chance oder Nische suchen.

    Peter Gogeff sprach für die Fachgruppe Gemüsebau. Immer weniger Betriebe bearbeiten immer größere Flächen. Wegen der Erbschaftssteuerreform könne es zu einer Verteuerung von Pachtflächen kommen. Bei Saisonarbeitskräften brauchen die Gemüsegärtner schon früh Planungssicherheit. Viele bisherige Saisonarbeitskräfte blieben weg, zum Einen, weil durch den wirtschaftlichen Aufschwung in deren Heimat verstärkt Arbeitskräfte gebraucht würden. Zum Anderen, weil in Ländern wie Frankreich, den Niederlanden oder auch Großbritannien zum Teil längere Beschäftigungszeiten möglich seien und auch mehr gezahlt werde.

    Zukunftsthema Ausbildung

    Norbert Rother berichtete über die gärtnerische Ausbildung in Bayern. Demnach gibt es derzeit rund 1000 Auszubildende zum Gärtner (ohne GaLaBau), davon etwa 130 mit dem Schwerpunkt Beraten und Verkaufen (Zierpflanzen und Baumschule) sowie etwa 370 Helfer im Gartenbau (Werker). Die Zahl der Ausbildungsbetriebe und die Qualität der Berufsanfänger nimmt ab. Das heiße nicht, dass kein ausbildungsfähiger Nachwuchs zur Verfügung stünde: „Unser Problem ist, dass wir im Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs nicht vorne mit dabei sind“, so Rother.

    Eine Chance sei die Schnupperlehre oder ein Betriebspraktikum. Dabei müsse man sich richtig um die Interessenten kümmern. Ein Zeugnis zum Praktikumsende sei eine Überlegung wert. „Unterschätzen wir das Thema Image nicht“, warnte Rother. In einem Betrieb im Rheinland hätten sich auf ein Ausbildungsangebot zum Gärtner keine Bewerber gemeldet. Als der Betrieb die gleiche Stelle als Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann Fachrichtung Grün angeboten habe, hätten sich 85 Bewerber gemeldet. Laut Rother müsse der Verkauf zunehmend in den Mittelpunkt der Ausbildung rücken. Ebenso wichtig sei die Weiterbildung der Mitarbeiter.

    Verlocken, verzaubern, verführen

    Die Minimalforderungen an eine kundenfreundliche Verkaufsstätte sind laut Gordian Bihrer, Marketingberater am Amt für Landwirtschaft (ALF), Augsburg, gut erreichbare Parkplätze, eine helle, freundliche Verkaufsanlage, geeignete Transporthilfen und eine gute Ausschilderung vor Ort. Zur Vertrauensbildung dienen Ehrungen oder Urkunden, die Geschichte des Betriebs, eine Vorstellung der Mitarbeiter mit Bildern, Namen und Zuständigkeiten. Angebote wie Service oder Dienstleistungen müssen kommuniziert werden und Mitarbeiter als solche auch erkennbar sein.

    Bei der Qualität solle nicht nur auf Eigenschaften hingewiesen werden, auch auf Zusatznutzen wie duftend, essbar, zum Trocknen geeignet und gut für Schnitt, sollte hingewiesen werden. Natürlich sollen auch Problemlösungen geboten werden. Stichworte wie „aus der Region – für die Region“, „aus eigenem Anbau“ oder „unbehandelt“ können ökologische Glaubwürdigkeit vermitteln.

    Bihrer schloss mit Hinweis auf die 3-V-Strategie, die jeder Gärtner beherrschen sollte: „verlocken – verzaubern – verführen“.

    Gerhard Kraus, Rosenheim

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