„Der Gartenbau benötigt eine funktionierende Regierung“
Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) diskutierte anlässlich des erweiterten Präsidiums am 18. Januar gartenbaupolitische Themen mit Vertretern aus Politik und Wissenschaft. ZVG-Präsident Jürgen Mertz forderte mehr Unterstützung für die grüne Branche.
- Veröffentlicht am
Auf der Sitzung des erweiterten Präsidiums des ZVG ging Präsident Mertz auf die Erfolge und Herausforderungen des verbandspolitischen Jahres 2017 ein. „Mein Apell richtet sich an die Politik. Wir brauchen eine funktionierende Regierung. Nur so können wir Deutschland weiter als wirtschaftlich starkes Land erhalten. Denn wir benötigen die entsprechenden politischen Leitlinien für eine starke grüne Branche“, erklärte Mertz. Nach wie vor brauche der Gartenbau die Unterstützung der Politik in Bereichen wie dem Risikomanagement, beispielsweise beim Auftreten von Quarantäneschaderregern. Auch die Gartenbauforschung und -wissenschaft müsse vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftemangels gefördert werden. Weiterhin bleibe die Harmonisierung des Pflanzenschutzes und der Abbau des Zulassungsstaus ein Brennpunkt. Um die ländlichen Räume weiter zu stärken, müsse die Digitalisierung dringend umgesetzt werden.
Auch Nicola Beer fordert die Digitalisierung als selbstverständliche Zukunftsaufgabe. Die Generalsekretärin der FDP stellte in ihrem Vortrag den Mittelstand als Herzstück Deutschlands heraus. „Der deutsche Gartenbau zeichnet sich durch seine Tradition der Leistungstärke und Innovationskraft aus“, bescheinigte Beer. „Gartenbau made in Germany“ trage mit seinen Produkten maßgeblich zum Wohlstand bei. Neue Wege und neues Denken seien der erfolgreichere Weg in die Zukunft.
Dass der Gartenbau mit seinen positiv besetzten Produkten zum Wohlbefinden beiträgt, bestätigte auch Alois Gerig, CDU/CSU-Bundestagsfraktion. In seinem Vortrag „Gartenbau und Landwirtschaft im Brennpunkt – Wer übernimmt Verantwortung?“ zeigte er am Beispiel der Risikoabsicherung, dass Politik und Branche gemeinsam Lösungen erarbeiten müssen.
Gaby-Fleur Böl, Leiterin der Abteilung Risikokommunikation des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beleuchtete in ihrem Vortrag das „Gefühlte oder tatsächliche Risiko“ im Pflanzenschutz. Wo wir es mit wirklichen Problemen zu tun oder wo lediglich Schlagzeilen geschrieben werden sollen, müsse deutlich unterschieden werden. „Deutsche Pflanzenschutzmittel sind die bestuntersuchten in Europa“, erklärte Böl.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.