Ahlemer Betriebsleitertage:
Neue Ideen für Gärtner und Floristen
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Unter der provokanten Überschrift „Produzieren statt resignieren“, machte Prof. Dr. Ludger Hendriks von der Forschungsanstalt Geisenheim den Gartenbauunternehmern Mut, zuversichtlich in die Zukunft zu gehen: Die Politik sende positive Signale, von den Schulen käme ein „leidenschaftlicher“ Gärtnernachwuchs und Statistiken besagten, dass immerhin ein Drittel der Betriebe mehr als 100 000 Euro Einkommen im Jahr habe. Er verhehlte aber auch nicht, dass in den letzten zehn Jahren die Zahl der Betriebe um ein Drittel zurückgegangen sei und die Produktion teils industrielle Ausmaße annehme.
Hendriks sieht Chancen bei den Beet- und Balkonpflanzen, die laut ZMP-Statistik ein beständig steigendes Marktpotenzial aufwiesen und zu fast 40 % im Fachhandel gekauft würden. „Es ist für den Welthandel ein logistisches Problem, innerhalb von nur vier Wochen ganz Mitteleuropa mit Beet- und Balkonpflanzen zu versorgen“, meinte Hendriks. Hinzu kämen Witterungsabhängigkeit und Transporthindernisse wie Ethylen-Empfindlichkeit, beispielsweise bei Pelargonien.
Die Erkenntnisse, dass es neben dem Massenbedarf einen Wunsch nach individuellen Gütern und in der Gesellschaft einen Wandel vom Erlebnis zum Sinn gebe, eröffneten neue Angebotsformen für Produzenten: Regionale und authentische Ware, Bio-, Convenience- (die Azalee mit Bewässerung) und Wellness-Produkte, Premiumqualität, Stresstoleranz der Pflanzen (wie bei Begonia semperflorens auf Gräbern), Zusatznutzen (Duft), Kooperationen der Anbauer, erweiterte Service- und Dienstleistungsangebote (Überwinterung für große Kübelpflanzen).
Ute Roggendorf, Braunschweig
(c) DEGA online
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