Wachstumsimpulse von der Weinstraße
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Es ist gewaltig,was die Agrarbranche tut und umsetzt, um den Kunden bestmögliche Produkte zu liefern die Branche redet nur zu wenig darüber", meinte Dr. Günter Hoos, Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, bei seiner Begrüßung. Zierpflanzen tragen zur Sinnstiftung bei und vermitteln Wertschätzung, unterstrich Hoos Gärtner haben daher eine ähnlich wichtige Rolle wie Psychologen oder Theologen.
Wachstum steuern", so lautete das Thema des Zierpflanzentags Südwest. Die Veranstaltung findet im jährlichen Wechsel statt zwischen wie dieses Mal dem DLR in Neustadt/Weinstraße und der Hochschule in Geisenheim.
Dr. Elke Ueber, LVG Bad Zwischenahn, gab einen Überblick zu Möglichkeiten der Wachstumskontrolle. Fungizide können wegen ihrer auch schwach hemmenden Wirkung nicht zur Wachstumsbegrenzung eingesetzt werden, denn dafür wären Aufwandmengen nötig, die nicht mehr legal wären, so einer ihrer Hinweise. Elke Ueber erinnerte an gärtnerische Basics: Ton im Substrat sorgt anders als reine Torfkultursubstrate effektiv für ein begrenztes Wachstum. Wachstum lasse sich theoretisch zwar über eine Nährstoffbegrenzung steuern, das sei aber kaum praktikabel, da jede Sorte anders reagiere.
Katharina Rüther, LVG Hannover-Ahlem, stellte vor, wie sich Wachstum mit LED-Licht steuern lässt, ein Beitrag von ihr ist in dieser Ausgabe zu finden (Seite 46).
Frank Korting, DLR Rheinpfalz, informierte zu seinem Leib- und Magenthema Hemmstoffeinsatz. Es gibt keinen Hemmstoff, der für alles gut ist", war ein Kernsatz von ihm. Jeder Betrieb müsse deshalb mit mindestens zwei verschiedenen Mitteln arbeiten. Frank Korting hob die Bedeutung der Wassermenge hervor. Wenn diese groß ist und die Brühe abtropft, wird sie bei Bonzi beispielsweise auch über die Wurzeln aufgenommen, was die Wirkung erhöht. Die Mittel Bonzi und Pirouette lassen sich gut einsetzen, um Pflanzen in einer Phase, in der der Absatz wegen schlechten Wetters stockt, zu parken".
Marc-André Sparke, Uni Hohenheim, berichtete über Versuchserfahrungen mit dem Luftreiz, um den Wuchs zu regulieren. Die Zahl der Behandlungen spiele kaum eine Rolle. Auch wenige Behandlungen könnten erfolgreich sein, manchmal sogar mehr als häufigere.
Alle Vorträge der Veranstaltung sind bei hortigate abrufbar.
In der anschließenden Diskussion mit den Teilnehmern wurde unter anderem bemängelt, dass von den Jungpflanzenbetrieben zu wenig Infos über deren Vorbehandlung mit Wuchshemmstoffen komme. Dabei sei dies für die weitere Kulturführung wichtig.
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