Als Leitmesse des internationalen Agribusiness bestätigt
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Die Diskussionen um „Tierwohl“, die Qualität und Sicherheit unserer Nahrungsmittel sowie die Sicherung der Welternährung bei einer stetig steigenden Weltbevölkerung prägten unter anderem den Verlauf der Messe. Hoch zufrieden äußerte sich das diesjährige Partnerland Ungarn zum Messeverlauf, das sich mit Spezialitäten aus allen Landesregionen präsentierte. Die Bundesregierung beteiligte sich mit dem Landwirtschafts-, Entwicklungs- und Umweltministerium auf der Messe und entsandte fünf Bundesminister zu Informationsbesuchen auf das Berliner Messegelände. 83 Ressortminister aus allen Kontinenten reisten nach Berlin – mehr als je zuvor. Höhepunkt des fachlichen Rahmenprogramms war das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) mit dem Leitthema „Landwirtschaft und Wasser – Schlüssel zur Welternährung“. An der dreitägigen Konferenz nahmen auch die Spitzenvertreter der internationalen Land- und Ernährungswirtschaft teil.
Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH: „Das Qualitätsniveau der Grünen Woche hat mit der diesjährigen Veranstaltung eine neue Dimension erreicht. Der agrarpolitische Dialog mit über 80 Landwirtschaftsministern aus allen Kontinenten, der globale Austausch mit den Spitzenvertretern des nationalen und internationalen Agribusiness‘ sowie die erlebnis-orientierten Präsentationen im Ausstellungsbereich waren die Gütekriterien der 82. Grünen Woche. Und diese Faktoren machen die Grüne Woche zu dem, was sie heute ist: die weltweit bedeutendste Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau.“
400.000 Besuchern kamen zur Grünen Woche. Zusätzlich zum Besucheraufkommen hielten sich im Tagesdurchschnitt rund 10.000 Beschäftigte wie Aussteller und Standpersonal, Service- und Dienstleistungskräfte sowie Medienvertreter in den Messehallen auf. Die Pro-Kopf-Ausgaben der Messegäste lagen wie im letzten Jahr bei über 120 Euro und bescherten den Ausstellern Umsätze von mehr als 48 Millionen Euro.
Mehr als 200 Spitzenpolitiker aus dem In- und Ausland statteten der Grünen Woche 2017 mit ihren Delegationen einen Besuch ab und nahmen am agrarpolitischen Rahmenprogramm teil. Aus dem Bundeskabinett waren Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, sowie Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vertreten.
Die Eröffnungsfeier im CityCube Berlin mit rund 3.500 Ehrengästen, darunter über 800 Delegationsgäste aus mehr als 90 Ländern, stand im Zeichen des Partnerlandes Ungarn, das durch Landwirtschaftsminister Sándor Fazekas repräsentiert wurde. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, und Dr. Wolfgang Ingold, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, repräsentierten die ideellen Träger der Grünen Woche.
9. Global Forum for Food and Agriculture im Fokus
Faktoren wie Wirtschaftsentwicklung, Bevölkerungswachstum und Urbanisierung lassen die Konkurrenz um Wasser steigen. Wie kann die Landwirtschaft ihrer Aufgabe, eine wachsende Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen, gerecht werden? Und welchen Beitrag kann der Sektor zum nachhaltigen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser leisten? Diese Fragen standen im Zentrum des 9. Global Forum for Food and Agriculture in Berlin, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ausgerichtet wurde. Das Leitthema „Landwirtschaft und Wasser – Schlüssel zur Welternährung“ wurde vom 19. bis 21. Januar mit zehn Fachpodien, zwei High Level Panels und einem Internationalen Wirtschaftspodium erörtert.
Bei den internationalen Beteiligungen stand in diesem Jahr das Partnerland unter dem Motto „Traditionsreich, Vielfältig, Natürlich: Ungarn“ im Fokus des Interesses. Dabei kam vor allem die Testmarktfunktion der Grünen Woche zum Tragen. László Daróczi, Geschäftsführer Agramarketing Center (AMC, Ungarn): „Ich bin froh, dass uns so viele Gäste in der Ungarnhalle besucht haben und sie dort Gelegenheit hatten, die vielen qualitativ hochwertigen Produkte Ungarns zu probieren und einen Teil unserer Kultur kennenzulernen.“
Auch hochrangige Repräsentanten der internationalen Beteiligungen hoben den Wert der Grünen Woche für den Absatz ihrer Produkte und für die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen hervor. Norwegens Landwirtschaftsminister Jon Georg Dale: „Norwegen ist seit 30 Jahren auf der Grünen Woche vertreten. Wir wollen den kulinarischen Tourismus ausbauen und neue Auslandsmärkte für unsere Produkte erschließen.“
Kimmi Tiilikainen, Minister für Landwirtschaft und Forsten, Finnland: „Den Wert der Grünen Woche für die finnischen Aussteller macht die Tatsache aus, dass unsere Hersteller hier ein direktes Feedback von den Konsumenten erhalten und so feststellen können, welche Produkte eine Chance auf den deutschen Markt haben.“ Beeindruckt zeigte sich Chinas Landwirtschaftsminister Han Changfu bei seinem ersten Grüne Woche-Besuch: „Die Messe ist eine sehr gute Veranstaltung, eine Feier für Landwirte und eine tolle Möglichkeit für Besucher, die Landwirtschaft zu genießen.“
Regionalität der aktuelle Verbrauchertrend
Mit ihrer Deutschlandtour setzte die Grüne Woche mit 14 Bundesländern in neun Messehallen einen starken Akzent auf den aktuellen Verbrauchertrend „Regionalität“ und servierte das größte Angebot von regionalen Spezialitäten auf Messen. Die authentischen und landestypischen Präsentationen haben für die verschiedenen Bundesländer einen hohen Wert, wie zahlreiche Minister aus den Bundesländern auf der Messe bestätigten.
Professional Center exklusiv für den Fachhandel
Gut angenommen vom Fachhandel wurde auch das Professional Center im Marshall-Haus mit einem konzentrierten Angebot regionaler Lebensmittel abseits des Messetrubels. Aussteller präsentierten hier ihre Lebensmittel exklusiv den Fachbesuchern aus den Bereichen Lebensmitteleinzelhandel, Catering, Gastronomie und Hotellerie. Auch Siegel und Zertifikate der Produkte sowie wichtige Lieferspezifikationen konnten von den Herstellern angegeben werden. Im Professional Center loteten auch Foodscouts Marktchancen von Produktneuheiten aus, die für Einzelhändler und Großhandelsunternehmen tätig sind.
Großes Interesse an Sonderschauen und neuen Themen
In der Gunst des Publikums standen in diesem Jahr ganz oben die Blumenhalle 2.2, gefolgt von der Tierhalle 25 und gleichauf die Biohalle 1.2, der ErlebnisBauernhof 3.2 und die Erlebniswelt Heimtiere in Halle 26. Gerade das Thema „Bio“ spricht den Verbraucher an und ist seit Jahren fester Bestandteil der Grünen Woche. Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): „Ökologische Landwirtschaft und Biolebensmittel sind aus der deutschen Lebensmittelbranche nicht mehr wegzudenken. Das spiegelt auch die wachsende Bedeutung der Biohalle auf der Internationalen Grünen Woche. Hier kann beides dargestellt werden: Was Bio für Klima-, Umwelt- und Tierschutz leistet und auch die Bereitschaft von immer mehr Menschen, Bio zu kaufen.“
Aber auch die neuen Ausstellungsbereiche wie die Markthalle punkteten bei den Besuchern. Lars Jaeger, Messe Berlin-Projektleiter der Grünen Woche: „Experiment geglückt. Die Markthalle mit besonderen Nahrungsmittel-Kreationen von schwarzen Pommes über veganes Eis bis zu trendigem Craft-Beer hat unter anderem auch ein jüngeres Publikum angesprochen.“ Gelungene Premiere auch für die Internationale Weinpräsentation DiVin, bei der Messe-Besucher Weine probieren und mit Winzern persönlich ins Gespräch kommen konnten. Die Deutsche Wein Marketing GmbH (DWM) als Organisator dieses Bereiches zog ein positives Fazit: „Diese neue Art der Präsentation auf der Grünen Woche wurde für das erste Mal sehr gut angenommen. Unsere Aussteller sind sehr zufrieden“, so Anja Seifert von der DWM. Das Unternehmen hat bereits angekündigt, die Präsentationsfläche und die Anzahl der ausstellenden Produzenten im Jahr 2018 zu vergrößern.
Grüne Woche strahlt weit über Berlins Landesgrenzen hinaus
4.820 Medienvertreter aus 65 Ländern verbreiteten rund um den Globus Nachrichten von der Grünen Woche. Die internationale Berichterstattung, verbunden mit vielfältigen Reportagen über die Wirtschaft und Kultur, die Unterhaltungs- und Freizeitangebote der Hauptstadt, bescherte Berlin einen zusätzlichen Werbeeffekt, von dem die Stadt nachhaltig profitiert. Durch die Ausgaben der auswärtigen Besucher und Aussteller generierte die Grüne Woche einen Kaufkraftzufluss von rund 150 Millionen Euro für die Hauptstadtregion.
Veranstaltet wurde die Internationale Grüne Woche Berlin 2017 von der Messe Berlin GmbH. Ideelle Träger waren der Deutsche Bauernverband (DBV) sowie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Die 83. Internationale Grüne Woche Berlin findet vom 19. bis 28. Januar 2018 auf dem Berliner Messegelände statt.
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