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Projekt zur schonenden Moornutzung gestartet

Damit Moore ihre klimawirksame Funktion auch trotz landwirtschaftlicher Nutzung erfüllen können, sei eine naturschonende und angepasste Moorbewirtschaftung nötig. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf beim Start des ersten EFRE-Moorprojekts im Freisinger Moos.
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Prof Dr. Matthias Drösler vor Spundwandbecken zur Wasserstandsregelung
Prof Dr. Matthias Drösler vor Spundwandbecken zur WasserstandsregelungHWST
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"Wir machen Bayern klimafest. Intakte Moore bremsen den Klimawandel. Deshalb haben wir ein klares Ziel: Wir wollen 50 Moore bis 2020 wiedervernässen. Das Moorprojekt geht noch einen Schritt weiter. Es steht für einen umfassenden Forschungsansatz, der Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit verbinden soll. Das ist bislang einmalig in Deutschland. Im Mittelpunkt steht eine Bewirtschaftung, die die Moore erhält – ein Gewinn für Landwirte und die Natur. Das Projekt gibt dem Moorschutz in Bayern einen deutlichen Schub", so Scharf.

Durch den Anbau von Sumpfpflanzen wie Rohrkolben, Schilf oder Sauergräser in sogenannter Paludikultur soll erforscht werden, inwieweit eine klima- und naturschonende Bewirtschaftung von bislang intensiv genutzten Mooren möglich ist. Das Umweltministerium beteiligt sich an diesem Forschungsvorhaben des Fachgebietes für Vegetationsökologie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf finanziell mit rund 2,8 Millionen Euro. Die Hälfte davon wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt.

Moore entziehen der Atmosphäre weltweit jedes Jahr 150 bis 250 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Bei entwässerten Mooren werden durch die Torfzersetzung dagegen große Mengen Treibhausgase freigesetzt. Die meisten klimaschädlichen Gasekämen dabei aus intensiv landwirtschaftlich genutzten Mooren. Seit 2008 würden in Bayern insgesamt etwa 1.500 Hektar Moorfläche renaturiert und gesichert. Dafür und für begleitende Untersuchungen hat der Freistaat über 15 Millionen Euro investiert.

Bayern zählt zu den moorreichsten Ländern Deutschlands. Die Moore Bayerns nehmen zusammengefasst rund 220.000 Hektar ein. Die Wiedervernässung von Mooren sei dabei ein wichtiger Baustein im Klimaprogramm und sorge in Bayern für einen positiven Klimaeffekt von etwa 60.000 Tonnen Kohlendioxid.

Weitere Informationen zu EFRE

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