Die Angst, lebendig begraben zu werden
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Von der Antike bis ins 18. Jh. galten gemeinhin sehr einfache Zeichen als Indizien für den Eintritt des Todes: War etwa kein Herzschlag und kein Puls mehr zu fühlen, blieb eine Flaumfeder bewegungslos auf dem Mund liegen oder beschlug ein Spiegel nicht durch die Atmung, wurde der Betreffende für tot gehalten. Im Zuge der Aufklärung entbrannte in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts geradezu epidemisch eine Furcht der Menschen davor, lebendig begraben zu werden. Neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse und technische Errungenschaften brachten die alten Gewissheiten über die Grenze zwischen Leben und Tod ins Wanken, und es folgte eine weit auch über die Fachkreise hinausgehende gesellschaftliche Diskussion über den Zwischenzustand, den „Scheintod“. Die Angst vor dem Lebendig-begraben-Werden grassierte.
Im fünf Themenräumen werden in Kassel Geschichten rund um den Scheintod erzählt: »Die große Angst« | Einführung und Beginn der Scheintoddebatte; »Gestatten, Hufeland!« | Über den Arzt und Wortführer der Debatte Christoph Wilhelm Hufeland 1762–1836; »Dem Leben auf der Spur« | Experimente und Forschung, Vermittlung der Hauptaspekte; »Dem Scheintod entkommen« | Leichenhaus, skurrile Rettungsapparate und andere Erfindungen; »Bilanz/Ausblick« .
Mehr Infos gibt es unter www. Sepulkralmuseum.de.
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