Friedhofsverwaltungen tagen auf Einladung Badischer Friedhofsgärtner
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Im Mittelpunkt der Veranstaltung in Baden-Baden standen die Themen „Gebühren“ und „Sicherheit“ – zwei Dauerbrenner im kommunalen Friedhofswesen, welche die beiden Experten Dr. Richard Stein von der Deutschen Naturstein Akademie (DENAK) sowie Christoph Keldenich von Aeternitas intensiv beleuchteten.
Der Spagat zwischen den Wünschen der Bürger auf der einen Seite und dem steigenden Kostendruck sowie veränderten Bestattungsgewohnheiten auf der anderen Seite, machen die kommunale Friedhofsverwaltung und -unterhaltung in der heutigen Zeit nicht leicht. Vor allem Sicherheits- und Haftungsfragen sowie die Gebührenpolitik führen in zahlreichen Kommunen immer wieder zu Diskussionen. Auf aktuelle Fragen und Entwicklungen hierzu ging Christof Keldenich von der Verbraucherinitiative Aeternitas ein und verdeutlichte in seinem Vortrag, wie schwierig die Kalkulation und die Realisierung von Friedhofsgebühren sein können. Unter dem Titel „Wer zahlt die Rechnung“ wies er auf einzelne Problemfelder hin und erläuterte relevante Fallbeispiele aus der Rechtsprechung. „Besonders heikel wird es zum Beispiel bei der Erhebung von Auswärtigenzuschlägen und Verwaltungsgebühren für die Genehmigung des Grabmals sowie bei der Verlängerung des Nutzungsrechtes“ so der Anwalt. In naher Zukunft könnten vor allem die Privatisierung von Inkassoleistungen oder die Neubewertung des grünpolitischen Wertes bei den Kommunen eine Rolle spielen.
Welche Möglichkeiten es für Friedhofsverwaltungen gibt, um Risiken bei der Standsicherheit von Grabsteinen zu minimieren, erläuterte Dr. Richard Stein. In seinem Vortrag empfahl der DENAK-Experte den Friedhofsverwaltungen, die technischen Anleitungen zur Standsicherheit von Grabmalanlagen (TA-Grabmal) in ihre Friedhofssatzungen aufzunehmen. Anhand von zahlreichen Beispielen aus der Praxis verdeutlichte er die vielen Vorteile, die sich bei einer korrekten Umsetzung des Regelwerkes mit Blick auf den jährlichen Prüfaufwand sowie Sicherheits- und Haftungsfragen für die Kommunen ergeben.
„Die letzten Jahre haben gezeigt, dass eine enge Vernetzung und eine vertrauensvolle Kooperation zwischen den kommunalen Friedhofsträgern und den auf dem Friedhof tätigen Gewerken enorm wichtig dafür sind, um sich erfolgreich den Herausforderungen zu stellen, die der vielzitierte Umbruch in unserer Friedhofs- und Bestattungskultur mit sich führt“, betonte Alfons Seiterle, Vorstandsmitglied der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner. Aus dieser Zusammenarbeit seien in der Vergangenheit zahlreiche Projekte entstanden, die das Friedhofswesen stärkten, so Seiterle. Als Beispiel nannte er vor allem die gärtnergepflegten Grabfelder, „von denen sowohl die Bürger als auch die Friedhofsträger und die Gewerke profitieren.“
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