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    Fahrbares Glashaus schützt Pillnitzer Kamelie

    Damit die Pillnitzer Kamelie weiterhin als die älteste und größte Kamelie nördlich der Alpen gedeihen kann, wird sie ab dem 15. Oktober von ihrem fahrbaren Glashaus vor Frost geschützt. Wer das kleine Spektakel erleben möchte, kann dies um 10 Uhr vor Ort erleben. Dann öffnen sich die Flügeltore und das Haus setzt sich langsam in Bewegung bis es die Kamelie vollständig umschließt und sich die großen Glastore wieder schließen können.
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    Schlösserland Sachsen
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    Das gläserne Schutzhaus wurde 1992 aus Glas und Stahl gefertigt. Auf fest verlegten Schienen gelagert, wird es im Oktober jeden Jahres über die Kamelie geschoben. Zwei große Flügeltüren ermöglichen, dass die Pflanze unbeschädigt Zuflucht finden und von der Kälte abgeschottet bei 4 bis 6°C überwintern kann. Der Klimacomputer des 54 Tonnen schweren und über 13 Meter hohen Gewächshauses übernimmt vollautomatisch die Steuerung von Temperatur, Belüftung, Luftfeuchte und Beschattung. In der Blütezeit von Mitte Februar bis Mitte Mai schmücken tausende Blüten die Kamelie. Ihre ungefüllten Blüten sind glockenförmig, duften nicht und leuchten karminrot.

    Die Kamelie wurde 1801 als bereits 30-jährige Pflanze von Hofgärtner Carl Adolph Terscheck im Schlosspark ausgepflanzt. Zunächst in einem sogenannten „Konservationshaus“ zusammen mit anderen Exoten, wie Magnolien und Feigenbäumen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhielt die Kamelie ihr eigenes, im Sommer abbaubares Holzhaus, welches jedoch im Januar 1905 abbrannte. Glück im Unglück: Die Temperaturen waren mit minus 20 Grad so niedrig, dass das Löschwasser sofort gefror und einen Eispanzer um die Kamelie bildete. Diese einzigartige Schutzhülle aus Eis war damals ihre Rettung und bereits im nächsten Frühling blühte sie wieder prächtig. Über 200 Jahre später misst sie heute mehr als elf Meter Breite, neun Meter Höhe und 35 Meter Kronenumfang.

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