Raus aus dem Dorf
Um näher am Hamburger Markt zu sein, suchten die Krayenhagens lange nach einer geeigneten Baufläche. In Kaltenkirchen wurden sie fündig. Hier startete im Oktober 2007 ihr neuer Topfpflanzenproduktionsbetrieb.
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Schon vor über zehn Jahren befassten sich die beiden Gärtnermeister Peter und Hans Krayenhagen aus Gettorf mit dem Gedanken, sich mit ihrer Zierpflanzenproduktion mehr in Richtung Hamburger Markt zu orientieren. Der erste Schritt dazu war die Übernahme des Handelsbetriebs von Peter Oelkers 1982 am Hamburger Blumengroßmarkt. Dort werden seitdem auf einer Fläche von 120m2 80% der eigenen Produktion und darüber hinaus weitere gehandelte Qualitätstopfpflanzen in Verantwortung von Hans Krayenhagen vermarktet.
Lange Suche nach neuem Platz
Lange suchten die Brüder nach einer geeigneten Fläche, um ihren 8500m2 großen Topfpflanzenbetrieb aus der Mitte von Gettorf, einem kleineren Ort nördlich von Kiel, in den Großraum Hamburg zu verlagern. Damit verbunden werden sollte eine arbeitswirtschaftliche Verbesserung des Betriebs. Peter und Hans Krayenhagen übernahmen den Betrieb 1972 von ihrer Mutter.
Vor etwa zehn Jahren fand sich nach längerer Suche eine landwirtschaftliche Fläche von 5,6ha im Ortsteil Kampen in Nützen ganz nah an der Autobahnabfahrt Kaltenkirchen an der A7. Unterstützt von Inga Krayenhagen, der Tochter von Hans, die nach einer Ausbildung zur Zierpflanzengärtnerin Gartenbau an der Hochschule München/Weihenstephan studierte, entstand in Kampen ein neuer Topfpflanzenbetrieb mit Vermarktungseinrichtung.
Moderne Produktionsstätte
Anfang Oktober 2007 nahm die neu entstandene Gärtnerei unter Verantwortung von Inga Krayenhagen mit vier Gärtnergehilfen ihren Betrieb auf. Im ersten Schritt entstand eine Fläche von 11000m2, davon 7000m2 Gewächshäuser für die Produktion, 3000m2 für den Handel sowie eine Ladehalle. Die Gewächshäuser der Firma Viemose-Driboga, Harrislee, mit 4m Stehwandhöhe bringen Luft und Licht an die Pflanzen. Aus Sicherheits- und Versicherungsgründen sind alle Dachflächen mit Einscheibensicherheitsglas eingedeckt. Die Außenstehwände verfügen über Doppelstegplatten. Auch in Kampen werden Cyclamen, Begonien, Weihnachtssterne und Hortensien produziert.
Die Häuser sind mit einem nach Wünschen der Krayenhagens gebauten Mobiltischsystem ausgestattet: die Anstau- und Rinnentische bewegen sich in einem Rundlauf von der Beschickung mit den Pflanzen, über die Produktionsflächen hin zur Vermarktung und dann über die automatische Tisch-waschmaschine wieder zurück zum Arbeitshaus. Die Produktionstische werden über Gießwagen bewässert. Diese können auch so geschaltet werden, dass sie die Tische wie eine fest installierte Leitung befüllen.
Wärme aus Biogas
Das gesamte Regenwasser der Dachflächen wird in einem 3000m³ großen Auffangbecken gesammelt und reicht zur Bewässerung des Betriebs. Im Notfall kann Frischwasser zugemischt werden. Das von den Tischen zurücklaufende Wasser wird in nach Kulturen getrennten Becken aufgefangen und nach genauer Analyse dem Gießwasser wieder zugeführt.
Zurzeit wird der Betrieb mit einer von der Firma Hans van Bebber, Straelen, errichteten Gasheizung beheizt. In Kürze wird der Landwirt, von dem das Land gekauft worden ist, eine zweite Biogasanlage errichten und die Energie dem Betrieb Krayenhagen zur Verfügung stellen.
Heimische Firmen beauftragt
Soweit möglich wurden Aufträge an heimische Firmen vergeben. Handwerker aus Gettorf bauten die Sanitäreinrichtungen und alle elektrischen Arbeiten sowie der Klimacomputer sind von der Firma Herbert Scheel aus Hamburg installiert worden. Die Erd- und Pflasterarbeiten, immerhin mussten 30000m³ Boden bewegt werden, hat die Firma Rumpf aus Nortorf erledigt.
Peter Krayenhagen hat sich inzwischen aus dem Betrieb zurückgezogen. Jetzt werden Gartenbaubetrieb und Handel gemeinsam von Hans und Inga Krayenhagen fortgeführt.
Helmut Werner, Jesteburg Bild: Krayenhagen
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