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Gärtnerei Green Globe ausgezeichnet

Erstmals wurde in der Bundesrepublik Deutschland in der Staudengärtnerei Green Globe in Würselen bei Aachen eine Schautafel zur Wertschätzung von öffentlich zugängigen Pflanzensammlungen enthüllt. Damit wurde die größte Geum-Sammlung (Nelkenwurz) auf dem europäischen Festland mit dem Qualitätslabel des Netzwerkes Pflanzensammlungen ausgezeichnet.

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Nick Kremer (3. v. l.)  führt durch den Garten: 1. v. l. : Dr. Ingo Braune (BMEL),  2. v. l. : Karl Zwermann (DGG), r. Katharina Adams (GdS)
Nick Kremer (3. v. l.) führt durch den Garten: 1. v. l. : Dr. Ingo Braune (BMEL), 2. v. l. : Karl Zwermann (DGG), r. Katharina Adams (GdS) DGG
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Mit diesem Qualitätslabel wird die Gärtnerei und der Besitzer Armand Kremer als unterstützender Partner im Netzwerk Pflanzensammlungen besonders gewürdigt, da er durch den Erhalt und die Dokumentation der Geum-Sammlung innerhalb der UN-Dekade Biologische Vielfalt einen wichtigen Beitrag zur Pflanzenvielfalt leistet, gartenkulturelles Erbe bewahrt und zudem die Wissensvielfalt zu pflanzengenetischen Ressourcen fördert.

Die Sammlung von Armand Kremer umfasst mittlerweile ca. 160 Arten und Sorten, darunter drei eigene Züchtungen. Geum ist eine Gattung aus der Familie der Rosaceae (Rosengewächse) und gehört zu den wenigen wintergrünen Stauden. Die Kollektion zeichnet sich durch eine große Vielfalt mit besonderen Farben in Weiß, Gelb, Orange, Rosa und Rot aus und die Blüten eignen sich gut für den Schnitt. Gute Kontakte zu bekannten Staudenzüchtern, wie Sue Martin aus Großbritannien und Brent Horvarth aus den USA versetzen Kremer in die Lage, die neuesten Züchtungen aus Amerika oder England schon sehr früh der Sammlung zuzufügen, sie zu beobachten und ihre charakteristischen Eigenschaften zu dokumentieren. Es handelt sich um echte Raritäten, die man derzeit nur in der Gärtnerei Green Globe (www.green-globe.eu) finden kann.

Netzwerk Pflanzensammlungen

Bereits nach drei Jahren hat das deutsche Netzwerk Pflanzensammlungen der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. beachtlichen Erfolg: 230 Pflanzensammler haben sich registriert, 100 Sammlungen wurden in die Datenbank eingetragen und 56 unterstützende Partner gewonnen. Die Vielfalt ist enorm – seien es Stauden wie Aurikeln, Lilien, Hauswurz oder Funkien, oft mit hunderten oder tausenden von Sorten, oder Bäume und Sträucher wie Weigelien, Forsythien, Buchen und Ahorne in großer Artenvielzahl.

Pflanzensammler leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt: In Sammlergärten (Arboreten), Privatgärten, Schlossparks, Gärtnereien oder öffentlichen Anlagen pflegen und vermehren sie meist seltene Blumen oder Gehölze. Sie bündeln zudem umfassendes Wissen über ihre Sammelobjekte. Allerdings liegen solche Schätze in Deutschland noch oft im Verborgenen. Kann sich ein Liebhaber nicht mehr darum kümmern, gehen seine einmalige Natur-Galerie und sein Wissen darüber häufig verloren. Das Netzwerk Pflanzensammlungen hat es sich zur Aufgabe gemacht, dies künftig zu verhindern: So wird die größte Sammlung an Stechpalmen (Ilex) eines deutschen Hobbygärtners aus Niedersachsen aus Altersgründen nach Mecklenburg Vorpommern umziehen. Hier hilft – wie in vielen anderen Fällen – das Netzwerk Pflanzensammlungen. Der Zusammenschluss von Liebhabern und Experten kümmert sich um den Erhalt des reichen kulturellen Erbes an Zierpflanzen in Deutschland – und sucht neue Mitstreiter.

Stiftung soll Erbe bewahren

Dafür arbeitet das Projekt mit der Deutschen Genbank Zierpflanzen zusammen. Jährlich werden die Bestandslisten aktualisiert sowie seltene und historische Sorten gekennzeichnet. Irgendwann will das bis 2017 finanziell vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Projekt auf eigenen Beinen stehen. Angedacht ist eine Stiftung, die sich um gefährdete Sammlungen kümmert und der auch Sammler ihre Grundstücke übertragen können, damit ihr kostbares Erbe dauerhaft der Nachwelt erhalten bleibt.

Jetzt Mitglied werden

Mitmachen kann jeder. Es wird lediglich erwartet, dass Sammler dem Netzwerk ihr Wissen zur Verfügung stellen. Wer seinen Garten oder Park zudem der Öffentlichkeit zugänglich macht, bekommt eine attraktive Schautafel für die Gartenpforte, die die Bedeutung der Sammlung unterstreicht.

Pflanzensammler können sich über die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. am Projekt Netzwerk Pflanzensammlungen beteiligen. Es nimmt die Bestände auf, ermöglicht den Austausch und übernimmt zudem Patenschaften, um Sammlungen zu erhalten.
 

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