Denkmalschutz für Gärten?
Auf der Wintertagung des Bundes deutscher Staudengärtner (BdS) wurde unter anderem über Torfersatzstoffe und Zukunftsperspektiven für den Gartenbau diskutiert. Die Wintertagung fand vom 10. bis 12. Februar 2015 in der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg statt.
- Veröffentlicht am
Weshalb gibt es so häufig einen Denkmalschutz für Häuser, aber kaum für Gärten, fragte Jörg Pfenningschmidt, Gartengestalter aus Hamburg, bei seinem Auftaktvortrag zur Wintertagung des Bundes deutscher Staudengärtner (BdS) am 10. Februar. Wertvolle Grünanlagen werden häufig zugrunde gerichtet – obwohl es so schwierig ist, im öffentlichen Grün überhaupt Vorzeigeobjekte zu finden. In der Anlage von Gärten sieht Pfenningschmidt die Kunden stärker im Focus als die Pflanzen, die sich aus den klar benannten Wünschen eindeutiger ableiten lassen.
Torf bleibt ein wesentlicher Substratbestandteil, dennoch wird es zu einem verstärkten Einsatz nachwachsender Rohstoffe kommen, prognostizierte Michael Emmel, LWK Niedersachsen, bei seinem Vortrag „Wunsch und Wirklichkeit bei torfreduzierten Substraten“ den über 60 Teilnehmern der Tagung verfolgten. Bei einem Ringversuch der BdS-Arbeitsgruppe Forschung und Entwicklung zeigte eine Torfreduzierung im Substrat keine Auswirkung auf den Kulturerfolg. Bei Ersatzprodukten müsse man aber auf mögliche verdeckte Stickstoffquellen und mögliche tierische Schädlinge achten.
Der Gartenbau hat zukunftsfähige, positive Produkte - jedoch als Branche keineswegs ein vergleichbares Image, legte Andreas Löbke, Coconcept, Luxemburg, in seinem Vortrag dar. Zudem wachsen die kaufkräftigen und an Pflanzen interessierten Kundengruppen nicht automatisch nach. Die umsatzstärkste Gruppe der letzten Dekaden ist älter geworden, ohne dass eine ähnliche nachgewachsen ist. Ihre grundlegende Einstellung nimmt eine Bevölkerungsgruppe auf ihrem Weg durch die Alterspyramide mit.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.