Bestattungsformen und Trauerrituale im Wandel
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Bei den Bestattungsformen steigt die Nachfrage nach Einäscherung und anschließender Urnenbeisetzung. Bereits knapp 55 Prozent der Bestattungen sind Feuerbestattungen, die traditionelle Erdbestattung verliert hingegen weiter an Bedeutung. Hierbei werden Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Gegenden deutlich: Vor allem in Großstädten sind Urnenbeisetzungen und schlichte Begräbnisformen, die keine aufwändige Grabpflege erfordern, gewünscht. Beispielhaft für den Trend zur schlicht gehaltenen letzten Ruhestätte ist die sogenannte „Baumbestattung“ in der freien Natur, wo nur ein kleines Namensschild an den Verstorbenen erinnert. Die beiden größten Anbieter von Bestattungswäldern – FriedWald GmbH und RuheForst GmbH – verfügen jeweils über rund 50 Anlagen. In diesem Jahr ließen sich allein 8000 Menschen in einem Friedwald beisetzen.
Die Ursachen für den Wandel des Bestattungsmarktes sind vielfältig. Neben wirtschaftlichen Gründen sind vor allem soziale Faktoren entscheidend. „Aufwändige Erdbestattungen waren in der Vergangenheit oft ein gesellschaftliches Muss, heute stehen eher die Wünsche und Bedürfnisse der Angehörigen sowie die Individualität des Verstorbenen im Mittelpunkt“ sagt Bestattungen.de-Geschäftsführer Fabian Schaaf-Mehta. Demnach wird den Vorstellungen der Verstorbenen und ihren Angehörigen folgend neu definiert, was pietätvoll ist – beispielsweise hinsichtlich Begräbnisform, Trauermusik oder Abschiedszeremonie. Eine entscheidende Rolle bei der Veränderung der Branche spielt das Internet: „Jeder kann sich schnell und einfach über Bestattungsmöglichkeiten informieren sowie Preise und Dienstleistungen vergleichen und bewerten“, so Schaaf-Mehta. Tatsächlich existieren seit kurzem sogar Angebote, bei denen die eigene Grabstelle online ausgesucht und gekauft werden kann.
Quelle: Bestattungen.de
(c) DEGA online, 15.11.13
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