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igs 2013 schließt ihre Tore und öffnet den Wilhelmsburger Inselpark

Am 13. Oktober ging die internationale gartenschau hamburg nach 171 Tagen zu Ende. Entstanden ist der Wilhelmsburger Inselpark, der nun den Hamburgern als weiterer großer Volkspark der Hansestadt zur Verfügung steht.
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Die Gartenschaugäste reisten „in 80 Gärten um die Welt“ und ließen sich von Blumenpracht, Pflanzkunst und Landschaftsgestaltung begeistern.
Die Gartenschaugäste reisten „in 80 Gärten um die Welt“ und ließen sich von Blumenpracht, Pflanzkunst und Landschaftsgestaltung begeistern. igs 2013/Andreas Bock
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Die Gartenschau in Hamburg hatte es nicht leicht: Schnee und Frost bis April, launiges Wetter zu Beginn und kritische Zurückhaltung vieler Hamburger bis zum Schluss. Dennoch: Über eine Million Besucher zählten die Veranstalter. Die Gartenschaugäste reisten „in 80 Gärten um die Welt“ und ließen sich von Blumenpracht, Pflanzkunst und Landschaftsgestaltung begeistern. Sie erlebten großartige Konzertabende, Comedy und Tanz im Inselpark. Sie haben ParkSport gemacht oder einfach nur die Natur genossen. Sie entdeckten diesen Hamburger Stadtteil, der Wilhelmsburg heißt.

Die Erwartungen der Initiatoren waren groß: 2,5 Millionen Gäste hatten Gutachter prognostiziert und damit das Ziel gesetzt, die igs durch die Einnahmen komplett zu refinanzieren. Die heutige Bilanz ernüchtert: Nur rund 50 Prozent der erwarteten Gäste und damit auch erheblich weniger Einnahmen für die igs. Die verbleibenden Kosten für den Betriebszeitraum von März 2007 bis Ende 2014 belaufen sich auf maximal 37 Millionen Euro.

Stadtentwicklungssenatorin und Aufsichtsratsvorsitzende der igs gmbh, Jutta Blankau: „Für die Zukunft der Elbinseln war und ist die igs 2013 zusammen mit der IBA ein zentraler Bestandteil der Strategie, hier eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte voranzutreiben: Für die Menschen, die hier leben oder eine neue Heimat finden, für die Unternehmen, die hier Arbeitsplätze schaffen und erhalten und für einen Stadtteil, der sozial gerechtes, Umwelt gerechtes und wirtschaftlich solides Leben, Wohnen und Arbeiten garantiert. Mit der igs bekommt Wilhelmsburg einen Volkspark des 21. Jahrhunderts.“

igs-Geschäftsführer Heiner Baumgarten: „Wir haben mit größtem Engagement und viel Herzblut diesen Park geplant, gebaut und zum Austragungsort der igs 2013 entwickelt. Das ist ein großer Gewinn für Wilhelmsburg und letztlich für ganz Hamburg, das für seine großartigen Parks berühmt ist. Aus wirtschaftlicher Sicht haben wir unser Ziel weit verfehlt und müssen erkennen, dass keine der vermeintlich sicheren Prognosen der Experten zutreffend waren. Im Ergebnis aber kann ganz Hamburg stolz sein auf die Entwicklungen und positiven Veränderungen in Wilhelmsburg. Eine Entwicklung, die es ohne die igs nicht gegeben hätte.“

Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter: „Der Wilhelmsburger Inselpark ist integraler Bestandteil des Sprungs über die Elbe, der konsequenten Ergänzung von Hamburgs Park- und Grünanlagennetz und der neuen Wilhemsburger Mitte. Damit wollen wir zeigen, dass die Elbinsel eines der Zukunftsquartiere der Stadt für grünes und maritimes Wohnen ist.“

DBG-Geschäftsführer Jochen Sandner: „Mit dem städtebaulichen Entwicklungsschub für Wilhelmsburg hat auch diese Gartenschau die gewünschten Ziele erreicht. Natürlich war die igs 2013 darüber hinaus eine großartige Leistungsschau der gärtnerischen Berufe. In den Freilandwettbewerben wie in den 26 Hallenschauen haben die besten Gärtnerinnen und Gärtner aus dem In- und Ausland ihr Können gezeigt. Trends und Inspirationen für die private Welt gab es in unendlicher Fülle. Und das Publikum hat uns seine Begeisterung darüber auf allen Medienkanälen zurückgespielt. Ich wünsche den Wilhelmsburgern und allen anderen Besuchern, dass der Pflegezustand des igs-Geländes erhalten bleibt und sie so auch künftig ihren Park genießen können.“

Top-Daten zur Gartenschau - Das war die igs 2013

• 1,047 Mio. Besucher (Stand: 10.10.13).
• 8.902 Dauerkarten.
• 528.268 Monorailfahrten.
• Klasse! ist Spitze: Über 1.600 Bildungsveranstaltungen mit mehr als 35.000 Teilnehmenden. Das Programm wurde von der Deutschen UNESCO-Kommission ausgezeichnet.
• 4.000 Reisebusse vor allem aus Deutschland brachten fast 145.000 Gäste zur Gartenschau. Internationale Anreisen kamen aus Dänemark, Schweden, Holland, Österreich, Schweiz, England, Liechtenstein, Polen, Russland, Ungarn.
• Mehr als 3.000 individuelle, öffentliche oder Fach-Führungen mit über 65.000 Teilnehmern.


Gärtnerische Leistungen

• 400 Aussteller mit 770 Wettbewerbsbeteiligungen.
• Einige Millionen Pflanzen im Gelände.
• Medaillenregen: 1.709 Gold, 1.237 Silber, 889 Bronze; 98 Große Goldmedaillen; 110 Ehrenpreise (Blumenhalle und Freiland).


Nachnutzung - Zeitpläne & Meilensteine

• Ab dem 14. Oktober heißt das Gartenschaugelände „Wilhelmsburger Inselpark“ und ist, bis auf die vom Umbau betroffenen Bereiche, frei zugänglich. Mitte 2014 soll der Park in seinem endgültigen Zustand sein. Während des Umbaus sichern Bauzäune die Umbaubereiche.
• Der gesamte Inselpark bleibt in seiner Struktur, wie bereits vor der Gartenschau geplant, erhalten. Etwa ein Drittel der 80 Gärten bleibt erhalten. Ein „funktionierender“ Park braucht mehr Rasenflächen als bislang vorhanden. Diese entstehen in ausreichender Größe.


Was bleibt? Was geht? Was kommt?

• Elf Gärten in der „Welt der Bewegung“ mit der gesamten Sport- und Spiellandschaft bleiben.
• Vier Gärten in der „Welt der Kulturen“, die Hecken rund um zwei Gärten zwischen Kuckucksteich und Hauland sowie einige kleine Pflanzflächen südlich davon bleiben.
• Vier oder fünf Gärten in den „Wasserwelten“ bleiben erhalten, ebenso deren Schollenstruktur; die Schollen werden mit Rasen bepflanzt.
• Drei Gärten der „Welt der Kontinente“ bleiben komplett, dazu Vegetation, Stege und Blütenmeere rundherum, die Großgehölze sowie alle Wege durch die Gärten.
• Alle Pflanz-Container entlang des Hauptweges in der „Welt der Häfen“ bleiben. Vor den Hallen entsteht eine Platzfläche. Entlang der Kleingärten werden zusätzlich 50 Bäume gepflanzt.
• Die Gärten in der „Welt der Religionen“ bleiben in stark reduzierter Form erhalten, dienen weiterhin als interreligiöser Treffpunkt. Hochbeete, Brunnen und Bänke bestehen ebenso fort, die Kapelle bleibt als Veranstaltungsort erhalten.
• Alle fünf Spielplätze im Park bleiben erhalten.
• Die „Naturwelten“ werden zu einer Schilffläche entwickelt, die Fundamente der Gärten behutsam entfernt.
• Temporäre Brücke über die Wilhelmsburger Reichsstraße, welche beide Parkteile verbindet, bleibt mindestens bis Ende 2014. Kleine Brücke soll wiederhergestellt werden, wenn temporäre abgebaut ist.
• Die Monorail-Bahn wird vollständig zurück gebaut.
• Dahlien gehen an den Dahliengarten im Altonaer Volkspark.
• Im Süden werden weitere 150 Bäume gepflanzt; außerdem werden zusätzlich rund 60 Kleingärten gebaut.

Quelle: igs Hamburg 2013

DEGA online 14. Oktober 2013
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