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DEUTSCHER WETTERDIENST

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Warum kommt es bei manchen Gewittern zu schwerem Hagel?

Gewitter und Hagel: Die Wetterlage gibt nach heißen Sommertagen oft keine Ruhe. Schwere Gewitter zogen in den vergangenen Wochen immer wieder über Deutschland hinweg und sorgten besonders im Süden und Westen wieder für vollgelaufene Keller. Die Gewitter Ende Juli legten noch ein wenig an Intensität zu. Tennisballgroße Hagelkörner prasselten vom Himmel, dazu kamen Sturmböen und Platzregen. Ähnlich schwere Gewitter folgten kurz darauf erneut.

Warum hagelt es bei manchen Gewittern? Und: warum können manche Hagelkörner so groß werden wir jene Ende Juli?

Schauen wir uns zunächst eine Gewitterwolke an. Sie unterscheidet sich von einer normalen Quellwolke durch ihre enorme vertikale Ausdehnung. Bei uns in Mitteleuropa kann die Obergrenze einer derartigen Wolke bis etwa 12 Kilometern liegen, in den Tropen sogar bei 14 Kilometern. Sie reicht also in Höhen, in denen es bereits eisig kalt ist: –40 oder –50 Grad, manchmal auch noch kälter. Dann versteht es sich von selbst, dass dieser obere Teil unserer Wolke nicht aus Wassertröpfchen, sondern aus Eiskristallen besteht. Diesen Abschnitt sieht man als aufmerksamer Beobachter als Wolkenschirm, der oft an den Rändern faserig erscheint.

Innerhalb der Wolke ist viel Bewegung. Die Wassertröpfchen werden rasch aufwärts geschleudert, fallen abwärts, dann geht es wieder nach oben. Dieses Spiel wiederholt sich viele Male. Wenn die Tropfen bis in die Eisschicht vorstoßen, gefrieren sie und mit jedem Vorstoß bis in diese Höhen werden die Frostkügelchen immer größer. Schließlich werden sie so schwer, dass sie zum Boden fallen. Kleinere Kügelchen können auf ihrem Weg zum Boden wieder tauen, größere hingegen fallen als Hagel. Die Größe der Hagelkörner ist also ein direkter Hinweis auf die Intensität des Gewitters.

Dorothea Paetzold, Deutscher Wetterdienst, Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach

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