Friedhofsgebühren: Große Unterschiede in Rheinland-Pfalz
Grabnutzer müssen auf rheinland-pfälzischen Friedhöfen mit gewaltigen Gebührenunterschieden rechnen. Das hat eine Studie der Verbraucherinitiative Aeternitas, Königswinter, und des Bundes der Steuerzahler Rheinland-Pfalz (BdSt) ergeben. Untersucht wurden die 60 größten Städte.
- Veröffentlicht am
Jede Stadt legt ihre Friedhofsgebühren in Eigenregie fest. Dies führt aufgrund verschiedener struktureller Gegebenheiten zu unterschiedlich hohen Gebührensätzen. Die Studie zeigt jedoch gewaltige Gebührenunterschiede, die allein mit strukturellen Gegebenheiten nicht zu erklären sind. Dies wirft Fragen nach Transparenz und Gerechtigkeit von Friedhofsgebühren auf. Besonders deutlich werden die Gebührenunterschiede bei vergleichbaren Einzelleistungen. Der Bürger aus Speyer zum Beispiel wird kaum verstehen, dass ihn das Beisetzen (Öffnen und Schließen der Grabstelle) einer Urne 528 Euro kostet, während dafür in Vallendar nur 23 Euro fällig werden. In Neustadt an der Weinstraße werden für die Beisetzung eines Sarges 1028 Euro verlangt, in Mülheim-Kärlich, Vallendar, Germersheim und Böhl-Iggelheim für die gleiche Leistung nur zwischen 320 und 330 Euro – also weniger als ein Drittel.
Auch der Vergleich der Gebühren für die Grabnutzung zeigt deutliche Unterschiede. Ein Reihengrab für eine Sargbestattung (Erdreihengrab) in Frankenthal kostet für die Dauer von 20 Jahren 1.903 Euro. In der Nachbargemeinde Bobenheim-Roxheim werden dafür nur 420 Euro fällig (auch für 20 Jahre). In Höhr-Grenzhausen muss der Bürger für 25 Jahre sogar nur mit 112 Euro rechnen. Gewaltige Unterschiede finden sich ebenso bei den Nutzungsgebühren für Urnenreihengräber. Während in Osthofen für 25 Jahre 51 Euro berechnet werden, sind es in Budenheim 1.300 Euro für 20 Jahre.
Aeternitas und der BdSt möchten mit ihrer Studie keine Gemeinde an den Pranger stellen. Auch bestreiten sie nicht, dass es Unterschiede zwischen den Städten gibt und damit auch unterschiedlich hohe Friedhofsgebühren. Vergleiche untereinander können jedoch Missstände in der Gebührenkalkulation verdeutlichen. Denn allein die von vielen Städten ins Feld geführten „strukturellen Gründe“ vermögen die in der Studie aufgelisteten Unterschiede nicht zu erklären. Die Verfasser der Studie halten eine transparentere und gerechtere Kalkulation von Friedhofsgebühren für nötig. „Jeder Gebührenposten muss auf einer klaren und nachvollziehbaren Basis und mithilfe aktueller Daten kalkuliert werden“, fordert der Aeternitas-Vorsitzende Christoph Keldenich. René Quante, Geschäftsführer des BdSt Rheinland-Pfalz, erklärt: „Gebühren dürfen nur das widerspiegeln, was für den einzelnen Bürger tatsächlich an Kosten anfällt.“ Kosten für nicht mehr benötigte Freiflächen oder den Denkmalschutz zum Beispiel dürften die Kommunen nicht den Gebührenzahlern aufbürden.
Bei den Gebührensatzungen der Städte kann ein Laie häufig kaum erkennen, mit welchen Gesamtkosten er rechnen muss. Anhand der umfassenden Daten der Gebührenstudie (allein die Gebührentabellen umfassen 29 der insgesamt über 120 Seiten) kann sich jeder Bürger selbst ein Bild von den Gesamt- und Einzelgebühren der Friedhöfe der 60 größten rheinland-pfälzischen Städte machen. Erscheinen jemandem die Gebühren in seiner Stadt zu hoch, bietet die Studie theoretisches Hintergrundwissen und Tipps, um dagegen vorzugehen.
Gleichzeitig hilft die Gebührenstudie den betroffenen Städten. Sie ermöglicht den Blick über die eigene Kommune hinaus und wirft Fragen nach den Gründen für vielleicht zu hohe Gebühren auf. Des Weiteren beleuchtet die Studie umfassend die juristischen und ökonomischen Hintergründe einer der Gebührenkalkulation. Damit wollen Aeternitas und der BdSt Rheinland-Pfalz den Städten bei einer transparenten und gerechten – und damit bürgerfreundlichen – Kalkulation unter die Arme greifen. Verschiedene Vorschläge wie die Kooperation mit anderen Kommunen oder privaten Anbietern oder das Reduzieren von Flächen dienen dazu, die Kosten zu senken. Die Studie ist bei Aeternitas oder dem BdSt Rheinland-Pfalz erhältlich.
Aeternitas
Auch der Vergleich der Gebühren für die Grabnutzung zeigt deutliche Unterschiede. Ein Reihengrab für eine Sargbestattung (Erdreihengrab) in Frankenthal kostet für die Dauer von 20 Jahren 1.903 Euro. In der Nachbargemeinde Bobenheim-Roxheim werden dafür nur 420 Euro fällig (auch für 20 Jahre). In Höhr-Grenzhausen muss der Bürger für 25 Jahre sogar nur mit 112 Euro rechnen. Gewaltige Unterschiede finden sich ebenso bei den Nutzungsgebühren für Urnenreihengräber. Während in Osthofen für 25 Jahre 51 Euro berechnet werden, sind es in Budenheim 1.300 Euro für 20 Jahre.
Aeternitas und der BdSt möchten mit ihrer Studie keine Gemeinde an den Pranger stellen. Auch bestreiten sie nicht, dass es Unterschiede zwischen den Städten gibt und damit auch unterschiedlich hohe Friedhofsgebühren. Vergleiche untereinander können jedoch Missstände in der Gebührenkalkulation verdeutlichen. Denn allein die von vielen Städten ins Feld geführten „strukturellen Gründe“ vermögen die in der Studie aufgelisteten Unterschiede nicht zu erklären. Die Verfasser der Studie halten eine transparentere und gerechtere Kalkulation von Friedhofsgebühren für nötig. „Jeder Gebührenposten muss auf einer klaren und nachvollziehbaren Basis und mithilfe aktueller Daten kalkuliert werden“, fordert der Aeternitas-Vorsitzende Christoph Keldenich. René Quante, Geschäftsführer des BdSt Rheinland-Pfalz, erklärt: „Gebühren dürfen nur das widerspiegeln, was für den einzelnen Bürger tatsächlich an Kosten anfällt.“ Kosten für nicht mehr benötigte Freiflächen oder den Denkmalschutz zum Beispiel dürften die Kommunen nicht den Gebührenzahlern aufbürden.
Bei den Gebührensatzungen der Städte kann ein Laie häufig kaum erkennen, mit welchen Gesamtkosten er rechnen muss. Anhand der umfassenden Daten der Gebührenstudie (allein die Gebührentabellen umfassen 29 der insgesamt über 120 Seiten) kann sich jeder Bürger selbst ein Bild von den Gesamt- und Einzelgebühren der Friedhöfe der 60 größten rheinland-pfälzischen Städte machen. Erscheinen jemandem die Gebühren in seiner Stadt zu hoch, bietet die Studie theoretisches Hintergrundwissen und Tipps, um dagegen vorzugehen.
Gleichzeitig hilft die Gebührenstudie den betroffenen Städten. Sie ermöglicht den Blick über die eigene Kommune hinaus und wirft Fragen nach den Gründen für vielleicht zu hohe Gebühren auf. Des Weiteren beleuchtet die Studie umfassend die juristischen und ökonomischen Hintergründe einer der Gebührenkalkulation. Damit wollen Aeternitas und der BdSt Rheinland-Pfalz den Städten bei einer transparenten und gerechten – und damit bürgerfreundlichen – Kalkulation unter die Arme greifen. Verschiedene Vorschläge wie die Kooperation mit anderen Kommunen oder privaten Anbietern oder das Reduzieren von Flächen dienen dazu, die Kosten zu senken. Die Studie ist bei Aeternitas oder dem BdSt Rheinland-Pfalz erhältlich.
Aeternitas
(c) DEGA online, 9.8.13
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.