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Russland: Kindergarten auf ehemaligen Friedhof sorgt für Aufregung

Riesen-Aufregung in Kaliningrad: Auf dem Gelände eines ehemaligen deutschen Friedhofs soll nach dem Willen der Behörden ein Kindergarten gebaut werden – darüber berichtet das Boulevard-Blatt „Bild“ jetzt in der Onlineausgabe.
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Kaum wurde mit den ersten Arbeiten begonnen, so Bild, kamen die ersten Knochen zum Vorschein. Der Friedhof wurde in den 1950er Jahren von der sowjetischen Militärverwaltung eingeebnet, anschließend in einen Park umgestaltet. Laut Bauplan soll auf dem ehemaligen Friedhof ein Hort für 240 Kinder entstehen, mit Spielplatz und Schwimmbecken. Baltijsk, das frühere Ostseebad Pillau, braucht dringend eine solche Tagesstätte. Ein Kindergarten über deutschen Gräbern – die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der westlichsten Stadt Russlands. Medien berichten, im Internet wird heftig diskutiert. Manche wundern sich über die Aufregung: Es sei zu allen Zeiten auf einstigen Bestattungsorten gebaut worden, so sei das Leben. Doch überwiegend erntet die Kita-Baustelle scharfe Kritik: „Ein Kindergarten auf einem Friedhof, das verzeihe ich der Verwaltung nie”, schreibt eine Frau im Forum „NewKaliningrad.ru”. Mittlerweile deutet sich ein Kompromiss an. Demnach soll der Kindergarten zwar gebaut werden, allerdings sollen die sterblichen Überreste vorher exhumiert werden.

Bislang konnten Helfer die Überreste von fast 150 Verstorbenen bergen. Ihren Frieden sollen sie auf dem Gelände der neuen Baltijsker Alexander-Newski-Kirche finden. Auch das orthodoxe Gotteshaus wurde vor fünf Jahren auf einem ehemaligen Friedhof gebaut – allerdings legte die Kirche eine Gruft an, in der die Gebeine bestattet wurden. Dort wäre Platz für die „neuen” Toten.

Mit einem öffentlichen Bedauern will der verantwortliche Landrat nun die Empörung dämpfen. Die Verwaltung sei „nicht ausreichend” informiert gewesen über die Lage des einstigen Friedhofs, beteuert er. „Äußerlich war davon nichts mehr zu erkennen, das Gelände war doch seit Jahrzehnten Parkanlage.” Keinesfalls wolle die Kommune die Gefühle der deutschen Bewohner des früheren Pillau verletzen.

Quelle: Bild

 

(c) DEGA online, 25.1.13

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