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13. Unternehmertag 2012: Mit Kooperationen mehr erreichen

Das Thema des diesjährigen Unternehmertags, der am 7. November in Oldenburg stattfand, lautete:  „Erfolgreich kooperieren – gut vernetzt mehr erreichen“. Zu der Fachtagung von Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Volks- und Raiffeisenbanken in Weser-Ems und Landvolk Niedersachsen kamen über 1.000 Besucher in die Weser-Ems-Halle.
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(Von links): Landwirt Arndt von der Lage, Steuerberaterin Brigitte Barkhaus, Harald Lesch, Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken, Kammerdirektor Hans-Joachim Harms, Kammerpräsident Arendt Meyer zu Wehdel, Landvolk-Vizepräsident Heinz Korte, Georg Litmathe, Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems, Landwirt, Unternehmensberater und Landtagsabgeordneter Clemens große Macke, Anton Krömer, GS agri Schneiderkrug, und Johannes Freundlieb, Genossenschaftsverband Weser-Ems.
(Von links): Landwirt Arndt von der Lage, Steuerberaterin Brigitte Barkhaus, Harald Lesch, Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken, Kammerdirektor Hans-Joachim Harms, Kammerpräsident Arendt Meyer zu Wehdel, Landvolk-Vizepräsident Heinz Korte, Georg Litmathe, Verbandsdirektor des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems, Landwirt, Unternehmensberater und Landtagsabgeordneter Clemens große Macke, Anton Krömer, GS agri Schneiderkrug, und Johannes Freundlieb, Genossenschaftsverband Weser-Ems. Thorsten Ritzmann
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In seinem Grußwort betont der Schirmherr der Veranstaltung, David McAllister, Niedersächsischer Ministerpräsident, dass schon jetzt viele Betriebe in Niedersachsen unter der Maxime "Gemeinsam mehr erreichen" sehr erfolgreich arbeiteten. Weitreichende Entscheidungen und Investitionsrisiken würden dadurch auf mehrere Schultern verteilt. Doch Kooperationen seien kein Selbstzweck. Sie sollten den besonderen Bedürfnissen der Beteiligten entsprechen und maßgeschneiderte Lösungen liefern. Für ein gemeinschaftliches Wirtschaften müssten alle Kooperationspartner umdenken und eigene Interessen zurücknehmen.

„Landwirtschaftliche Unternehmer sind tendenziell immer noch Einzelkämpfer und stehen oft in Konkurrenz zu ihren Berufskollegen“, sagte Unternehmensberater und Landwirt Clemens große Macke aus Addrup (Landkreis Cloppenburg). Kooperationen könnten nur dann gelingen, wenn aus Einzelkämpfern Teamplayer würden. 

„Bei der Wahl der Rechtsform von Kooperationen kommt es nicht nur darauf an, das Vermögen der Landwirtsfamilie zu schützen“, sagte Brigitte Barkhaus, Steuerberaterin aus Friedrichsdorf (Hessen). Steuerliche Aspekte und erbrechtliche Überlegungen spielten eine ebenso wichtige Rolle. In vielen Fällen seien die Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Compagnie Kommanditgesellschaft (GmbH & Co KG) bzw. die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft & Compagnie Kommanditgesellschaft (UG & Co KG) aus haftungs- und steuerrechtlicher Sicht zu bevorzugen. Auch bei stark expandierenden landwirtschaftlichen Familienbetrieben gewinne die GmbH & Co KG nicht nur aus haftungsrechtlichen Gründen, sondern auch im Hinblick auf die Nachfolgeregelung zunehmend an Bedeutung, so die Expertin. Bei Biogasanlagen kämen aufgrund des hohen Investitionsvolumens in der Regel nur haftungsbeschränkte Gesellschaften wie die GmbH & Co KG bzw. UG & Co KG, unter Umständen auch die klassische GmbH in Betracht.

Laut Johannes Freundlieb vom Genossenschaftsverband Weser-Ems sind Genossenschaften die „ideale Rechtsform“ für Kooperationen. Neben der traditionellen Ausprägung seien zahlreiche neue Genossenschaften entstanden, um den heutigen Herausforderungen gerecht zu werden. Dabei gehe es beispielsweise um die gemeinsame Erzeugung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten, die dezentrale Energieerzeugung – wie bei Nahwärmegenossenschaften und Bürger-Windparks – und um eine gemeinsame Qualitätssicherung über die gesamte Wertschöpfungskette. Die Haftungsbeschränkung sei bei Genossenschaften gestaltbar, außerdem gebe es interessante Steuergestaltungsmöglichkeiten, wie beispielsweise die unter bestimmten Voraussetzungen mögliche Steuerbefreiung bei landwirtschaftlichen Genossenschaften.

Wie „Wachstum in Kooperationen“ konkret aussehen kann, erläuterte Landwirt Arndt von der Lage aus Friesoythe. Er arbeitet seit vielen Jahren in den Betriebszweigen Ferkelproduktion, Biogaserzeugung und Stromvermarktung mit Berufskollegen zusammen und machte dabei bisher „sehr positive Erfahrungen“. Heute könne sich jeder Gesellschafter primär um die Bereiche kümmern, auf die er sich spezialisiert hat. Außerdem habe der Einzelne die Möglichkeit, sich phasenweise intensiv um andere Projekte zu kümmern, ohne dass das Unternehmen vernachlässigt werde. Von der Lage berichtete aber auch von einem nicht ganz einfachen Beginn der Kooperation: „Wir waren alle eigenständiges Arbeiten und Entscheiden gewohnt und mussten lernen, uns auf Augenhöhe zu verständigen und zu organisieren.“ Das funktioniere nur bei ähnlichen unternehmerischen Wertvorstellungen, aber auch Konsens- und Konfliktfähigkeit der Gesellschafter. Nur so gelinge die Zusammenarbeit auch in schwierigen Zeiten.

Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen, 7. November 2012

 

(c) DEGA P&H online, 20.11.12

 

 

 

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