SaarGärtner GmbH in Hülzweiler: Erweiterung eines Erfolgsbausteins
Die seit 1998 bestehende SaarGärtner GmbH, die die Arbeit der Erzeugergemeinschaft koordiniert, arbeitet erfolgreich. Geschäftsführer Gerhard Twiling gab Auskunft über die bisherige Entwicklung und Vorhaben für die nächsten Jahre.
Aus der Ein-Mann-Firma wurde ein Unternehmen mit neun Mitarbeitern. Die SaarGärtner GmbH erwirtschaftete in diesem Jahr einen Umsatz von knapp 3 Mio. Euro, das sind 8,6 % mehr als im Vorjahr. Ihr sind 35 Gartenbaubetriebe aus dem Saarland und aus Rheinland-Pfalz angeschlossen. Auch eine französische Gärtnerei ist dabei, eine weitere kommt demnächst dazu. Die SaarGärtner sind wichtige Partner für Gärtner, Floristen und Großabnehmer der Region Saar-Lor-Lux, die sich mit regional produzierter Ware eindecken wollen. Auf der anderen Seite profitieren die angeschlossenen Unternehmen vom gemeinsamen Einkauf.
Am Sitz im Gewerbegebiet von Hülzweiler stehen 1 500 m² Verkaufsfläche (Cash & Carry) zur Verfügung. Hier werden 65 % der von den angeschlossenen Betrieben gelieferten Pflanzen vermarktet. Deren Anteil an der Gesamtware beträgt 85 bis 90 %. Gezielt zugekauft werden Dipladenien, Callunen und italienische Pflanzen. Etwa 400 Einkäufer zählen zum Kundenstamm.
Die Verkaufsfläche der Gemeinschaft ist im Verhältnis zum Absatzpotenzial viel zu klein. Doch eine Erweiterung ist sehr schwierig, sagt Geschäftsführer Gerhard Twiling. Die Flächen rundherum sind belegt, mit Nachbarunternehmen und der Gemeinde kam keine Einigung zustande. „Der geringe Platz im Cash & Carry-Markt führt jedoch dazu, dass sich keine Altware ansammelt“, berichtet Twiling. „In der Saison stehen hier 200 bis 250 CCs.“
Nun konnte direkt nebenan eine Halle zugekauft werden, in der zuvor ein Zigarren- und Weinhändler saß. Die neue Halle beherbergt vor allem Kommissionsware und die für Streckengeschäfte sowie den Gartenbaubedarf. Hier wurde das Sortiment um Verpackungen, Folien, Vliese und Dünger erweitert, Gefäße und Erden wurden aufgestockt. In der „alten“ Halle befinden sich Warmhauspflanzen, Kasse und Büro. Zwischen den Hallen liegt ein schmales Gewächshaus für Kalthauspflanzen, hinter den Gebäuden der Freilandverkauf mit Gehölzen, Stauden und Saisonware. Geplant sind die komplette Überdachung des Freilands, die Schaffung eines Rundwegs durch alle Räume und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.
„Wir ernten nun die Früchte der Arbeit“
Die SaarGärtner seien insgesamt vorsichtig, die Stimmung sei aber nicht schlecht, weiß Twiling. Wegen der hohen Öl- und Gaspreise heizen viele Gärtner wieder mit Kohle, einer hat auf Holz umgestellt. Die Arbeit verlagert sich zunehmend auf die Weiterkultur von Rohware. Die Vorkulturen finden in modernen Gärtnereien statt, um Energie effektiv zu nutzen.
„Wir haben Umsatzwachstum, Perspektiven, ein sehr gutes Verhältis zu unseren Gärtnern und gute Mitarbeiter – uns geht’s nicht schlecht“, findet Gerhard Twiling. „... Wir ernten nun die Früchte der Arbeit der vergangenen Jahre. Wir im Saarland sind auf einem guten Weg.“ Fruchtbar sei auch die enge Zusammenarbeit mit der Ekaflor (ekaflor Floristeneinkauf und Marketing GmbH & Co. KG, Nürnberg). „Wir wollen den Blumenhandel stärken, damit die Preise nicht zu hoch sind“, sagt Twiling. Zu den Vorhaben zählen auch Strategien wie Werbe- und Vermarktungskonzepte, vor allem im Cash & Carry-Bereich.
Mutig und flexibel
Mit der Erzeugergemeinschaft kann die GmbH flexibel auf die Wünsche der Kunden, aber auch die Bedürfnisse der Produzenten eingehen, Verkaufsaktionen bieten und neue Dinge ausprobieren. Zum Beispiel brachte ein Kollege im vergangenen Jahr 900 bepflanzte Schalen auf den Markt. In diesem Jahr konnte er 5 000 absetzen. Kombi-Angebote wie Pflanze plus Gefäß und Dienstleistungen sollen dazu beitragen, dass der Preis nicht mehr die Hauptrolle spielt. „Wir bringen Kundschaft und Gärtner zusammen, das geht bis in den Vertragsanbau hinein“, berichtet Twiling.
Kooperation mit Frankreich „warmes Thema“
Langfristiges Ziel der SaarGärtner ist ein Warenverbund in der Region Saar-Lor-Lux. „Die Kooperation ist kein heißes, aber ein warmes Thema“, sagt Twiling, der auch Vizepräsident des Landesverbands Gartenbau Saarland und Präsident des trinationalen Gartenbauverbands Synhortus ist. Eine der mögliche Plattformen ist in Frankreich die Gemeinschaft „Lorraine Plants“, der acht bis zehn Betriebe angehören. Eine Anpassung unterschiedlicher Vertriebsstrategien muss noch erfolgen. Die SaarGärtner verkaufen jedenfalls schon Pflanzen nach Frankreich und vertreiben französische Ware in Deutschland.
Die Erweiterung in Hülzweiler wird am 13. November mit viel Prominenz gefeiert. Auch die Roadshow der CMA (Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft) unter dem Motto „Das neue Gesicht der Pflanze“ wird an diesem Tag hier Station machen.
Claudia von Freyberg
c) DEGA online 9. November 2005 www.dega.de
Am Sitz im Gewerbegebiet von Hülzweiler stehen 1 500 m² Verkaufsfläche (Cash & Carry) zur Verfügung. Hier werden 65 % der von den angeschlossenen Betrieben gelieferten Pflanzen vermarktet. Deren Anteil an der Gesamtware beträgt 85 bis 90 %. Gezielt zugekauft werden Dipladenien, Callunen und italienische Pflanzen. Etwa 400 Einkäufer zählen zum Kundenstamm.
Die Verkaufsfläche der Gemeinschaft ist im Verhältnis zum Absatzpotenzial viel zu klein. Doch eine Erweiterung ist sehr schwierig, sagt Geschäftsführer Gerhard Twiling. Die Flächen rundherum sind belegt, mit Nachbarunternehmen und der Gemeinde kam keine Einigung zustande. „Der geringe Platz im Cash & Carry-Markt führt jedoch dazu, dass sich keine Altware ansammelt“, berichtet Twiling. „In der Saison stehen hier 200 bis 250 CCs.“
Nun konnte direkt nebenan eine Halle zugekauft werden, in der zuvor ein Zigarren- und Weinhändler saß. Die neue Halle beherbergt vor allem Kommissionsware und die für Streckengeschäfte sowie den Gartenbaubedarf. Hier wurde das Sortiment um Verpackungen, Folien, Vliese und Dünger erweitert, Gefäße und Erden wurden aufgestockt. In der „alten“ Halle befinden sich Warmhauspflanzen, Kasse und Büro. Zwischen den Hallen liegt ein schmales Gewächshaus für Kalthauspflanzen, hinter den Gebäuden der Freilandverkauf mit Gehölzen, Stauden und Saisonware. Geplant sind die komplette Überdachung des Freilands, die Schaffung eines Rundwegs durch alle Räume und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.
„Wir ernten nun die Früchte der Arbeit“
Die SaarGärtner seien insgesamt vorsichtig, die Stimmung sei aber nicht schlecht, weiß Twiling. Wegen der hohen Öl- und Gaspreise heizen viele Gärtner wieder mit Kohle, einer hat auf Holz umgestellt. Die Arbeit verlagert sich zunehmend auf die Weiterkultur von Rohware. Die Vorkulturen finden in modernen Gärtnereien statt, um Energie effektiv zu nutzen.
„Wir haben Umsatzwachstum, Perspektiven, ein sehr gutes Verhältis zu unseren Gärtnern und gute Mitarbeiter – uns geht’s nicht schlecht“, findet Gerhard Twiling. „... Wir ernten nun die Früchte der Arbeit der vergangenen Jahre. Wir im Saarland sind auf einem guten Weg.“ Fruchtbar sei auch die enge Zusammenarbeit mit der Ekaflor (ekaflor Floristeneinkauf und Marketing GmbH & Co. KG, Nürnberg). „Wir wollen den Blumenhandel stärken, damit die Preise nicht zu hoch sind“, sagt Twiling. Zu den Vorhaben zählen auch Strategien wie Werbe- und Vermarktungskonzepte, vor allem im Cash & Carry-Bereich.
Mutig und flexibel
Mit der Erzeugergemeinschaft kann die GmbH flexibel auf die Wünsche der Kunden, aber auch die Bedürfnisse der Produzenten eingehen, Verkaufsaktionen bieten und neue Dinge ausprobieren. Zum Beispiel brachte ein Kollege im vergangenen Jahr 900 bepflanzte Schalen auf den Markt. In diesem Jahr konnte er 5 000 absetzen. Kombi-Angebote wie Pflanze plus Gefäß und Dienstleistungen sollen dazu beitragen, dass der Preis nicht mehr die Hauptrolle spielt. „Wir bringen Kundschaft und Gärtner zusammen, das geht bis in den Vertragsanbau hinein“, berichtet Twiling.
Kooperation mit Frankreich „warmes Thema“
Langfristiges Ziel der SaarGärtner ist ein Warenverbund in der Region Saar-Lor-Lux. „Die Kooperation ist kein heißes, aber ein warmes Thema“, sagt Twiling, der auch Vizepräsident des Landesverbands Gartenbau Saarland und Präsident des trinationalen Gartenbauverbands Synhortus ist. Eine der mögliche Plattformen ist in Frankreich die Gemeinschaft „Lorraine Plants“, der acht bis zehn Betriebe angehören. Eine Anpassung unterschiedlicher Vertriebsstrategien muss noch erfolgen. Die SaarGärtner verkaufen jedenfalls schon Pflanzen nach Frankreich und vertreiben französische Ware in Deutschland.
Die Erweiterung in Hülzweiler wird am 13. November mit viel Prominenz gefeiert. Auch die Roadshow der CMA (Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft) unter dem Motto „Das neue Gesicht der Pflanze“ wird an diesem Tag hier Station machen.
Claudia von Freyberg
c) DEGA online 9. November 2005 www.dega.de