Buga München 2005: Von Flop kann keine Rede sein
Die Bundesgartenschau endet zwar erst am 9. Oktober, dennoch zogen die Verantwortlichen bereits am 29. September vor der Presse Bilanz. Auch wenn die kalkulierte Besucherzahl von 3,7 Mio. nicht erreicht wurde, hat die Buga 2005 mehr Besucher als alle anderen Gartenschauen der letzten Jahre.
„Das befriedigt unseren Ehrgeiz nicht, aber von Flop kann keine Rede sein“, sagte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude.
Voraussichtlich knapp 3 Mio. Besucher werden die Buga 2005 gesehen haben. Dank elektronischer Zählweise konnte ermittelt werden, dass jeder der knapp 100 000 Dauerkartenbesitzer durchschnittlich siebenmal aufs Buga-Gelände kam. „Auf der IGA 83 in München wurde geschätzt, dass Dauerkartenbesitzer etwa 25-mal erscheinen. Diese Zahlen waren überzogen“, sagte Ude.
Einer der Gründe für die geringere Besucherzahl 2005 – dies solle keine Ausrede sein, wurde mehrfach betont – sei das Wetter gewesen. Immer zu den Zeiten mit großem Besucherpotenzial, nämlich Pfingst- und Sommerferien, sowie am vergangenen langen Wochenende war es regnerisch und kalt.
Das Konzept der Buga ist ebenfalls ein Aspekt bei der Bewertung der Besucherzahlen. Es habe nicht jeder Erwartung genügt und eine intensive Auseinandersetzung erfordert, sagte Ude. Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas räumte ein, dass das Konzept von vielen Besuchern nicht verstanden wurde und es Vermittlungsprobleme gab. Die Führungen konnten einiges wettmachen, jedoch hätte man lange vorher schon überlegen müssen, wie das Konzept besser zu erklären sei.
Die großen Entfernungen waren ebenfalls ein Kritikpunkt. „Die Achse zwischen Buga-Ost- und -West wurde empfunden als Weg, der zu überwinden war, und nicht als Element des Landschaftsparks“, sagte Faas. Auf die Frage „Was würden Sie grundsätzlich anders machen?“ nannte Buga-Geschäftsführerin Andrea Gebhard alternative Beförderungskonzepte und eine engere Begrenzung der Fläche.
Vieles bleibt erhalten
Positive Nachrichten der Buga:
- Es sei gelungen, überdurchschnittlich viele junge Leute und Familien für die Buga zu interessieren und zu begeistern.
- Anziehungspunkt Nummer eins war die Blumenhalle, gefolgt von den Zellengärten und dem See.
- Die Stadt München hat in diesem Jahr 8,5 % mehr Touristen zu verzeichnen als 2004, das bereits als Rekordjahr gilt. 7,9 % mehr Übernachtungen wurden gebucht.
- Erhalten bleiben die Gärten der Potenzen im Senkgarten, die Parallelen Gärten mit Stauden und Rosen, der Ort der Besinnung (bisher Ort der Weltreligionen), der Freundschaftsgarten der Partnerstadt Cininnati/USA, die Riesenschaukeln am Südufer des Sees, die Spiel- und Sportanlagen. Der Landschaftspark Riem wird – darin sind sich viele Menschen einig – mit den Jahren an Zuspruch und Attraktivität gewinnen.
- Die 211 Buga-Projekte mit den Gemeinden in der Region, zum Beispiel ein Radweg, wurden sehr gut angenommen, sagte Gebhard. Viele dieser Projekte wären ohne die Buga nicht ins Rollen gekommen.
Finanzen im Griff
Die Stadt München trägt das finanzielle Risiko der Buga allein. Ihr Anteil am Durchführungshaushalt erhöht sich von 19 % (7,7 Mio. Euro) auf etwa 31 % (12,3 Mio. Euro).
Zu dem Ergebnis führen geringere Einnahmen durch weniger Besucher und die vereinbarte Zahlung an den Seilbahnbetreiber, dem eine bestimmte Besucherzahl garantiert worden war. Die Stadt legt also pro Besucher noch einmal 4,17 Euro drauf.
Auf der anderen Seite hat sie zwei Drittel des Etats selbst erwirtschaftet und den Durchführungshaushalt eingehalten. Die geplante Ausgabenhöhe wurde sogar leicht unterschritten. Bürgermeister Ude wies darauf hin, dass auch die geplanten Sponsorengelder eingeworben werden konnten, was in einer Stadt mit vielen Großveranstaltungen nicht einfach sei. Der wirtschaftliche Nutzen der Buga für die Stadt sei unbestritten.
Das Buga-Team bedankte sich bei seinen über 1 000 Mitarbeitern und Freiwilligen und lobte das gärtnerische Engagement. „Diese Buga verändert die Zukunft der Gartenschauen. Diese müssen sich öffnen für gesellschaftspolitische Themen. Nachhaltigkeit ist dabei ein bedeutender Begriff“, sagte Faas. „Die Buga war ein Ort der Bildung und Begegnung. Und darum geht es: Menschen zusammenzubringen“, resümierte Gebhard.
Claudia von Freyberg
c) DEGA online 5. Oktober 2005 www.dega.de
Voraussichtlich knapp 3 Mio. Besucher werden die Buga 2005 gesehen haben. Dank elektronischer Zählweise konnte ermittelt werden, dass jeder der knapp 100 000 Dauerkartenbesitzer durchschnittlich siebenmal aufs Buga-Gelände kam. „Auf der IGA 83 in München wurde geschätzt, dass Dauerkartenbesitzer etwa 25-mal erscheinen. Diese Zahlen waren überzogen“, sagte Ude.
Einer der Gründe für die geringere Besucherzahl 2005 – dies solle keine Ausrede sein, wurde mehrfach betont – sei das Wetter gewesen. Immer zu den Zeiten mit großem Besucherpotenzial, nämlich Pfingst- und Sommerferien, sowie am vergangenen langen Wochenende war es regnerisch und kalt.
Das Konzept der Buga ist ebenfalls ein Aspekt bei der Bewertung der Besucherzahlen. Es habe nicht jeder Erwartung genügt und eine intensive Auseinandersetzung erfordert, sagte Ude. Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas räumte ein, dass das Konzept von vielen Besuchern nicht verstanden wurde und es Vermittlungsprobleme gab. Die Führungen konnten einiges wettmachen, jedoch hätte man lange vorher schon überlegen müssen, wie das Konzept besser zu erklären sei.
Die großen Entfernungen waren ebenfalls ein Kritikpunkt. „Die Achse zwischen Buga-Ost- und -West wurde empfunden als Weg, der zu überwinden war, und nicht als Element des Landschaftsparks“, sagte Faas. Auf die Frage „Was würden Sie grundsätzlich anders machen?“ nannte Buga-Geschäftsführerin Andrea Gebhard alternative Beförderungskonzepte und eine engere Begrenzung der Fläche.
Vieles bleibt erhalten
Positive Nachrichten der Buga:
- Es sei gelungen, überdurchschnittlich viele junge Leute und Familien für die Buga zu interessieren und zu begeistern.
- Anziehungspunkt Nummer eins war die Blumenhalle, gefolgt von den Zellengärten und dem See.
- Die Stadt München hat in diesem Jahr 8,5 % mehr Touristen zu verzeichnen als 2004, das bereits als Rekordjahr gilt. 7,9 % mehr Übernachtungen wurden gebucht.
- Erhalten bleiben die Gärten der Potenzen im Senkgarten, die Parallelen Gärten mit Stauden und Rosen, der Ort der Besinnung (bisher Ort der Weltreligionen), der Freundschaftsgarten der Partnerstadt Cininnati/USA, die Riesenschaukeln am Südufer des Sees, die Spiel- und Sportanlagen. Der Landschaftspark Riem wird – darin sind sich viele Menschen einig – mit den Jahren an Zuspruch und Attraktivität gewinnen.
- Die 211 Buga-Projekte mit den Gemeinden in der Region, zum Beispiel ein Radweg, wurden sehr gut angenommen, sagte Gebhard. Viele dieser Projekte wären ohne die Buga nicht ins Rollen gekommen.
Finanzen im Griff
Die Stadt München trägt das finanzielle Risiko der Buga allein. Ihr Anteil am Durchführungshaushalt erhöht sich von 19 % (7,7 Mio. Euro) auf etwa 31 % (12,3 Mio. Euro).
Zu dem Ergebnis führen geringere Einnahmen durch weniger Besucher und die vereinbarte Zahlung an den Seilbahnbetreiber, dem eine bestimmte Besucherzahl garantiert worden war. Die Stadt legt also pro Besucher noch einmal 4,17 Euro drauf.
Auf der anderen Seite hat sie zwei Drittel des Etats selbst erwirtschaftet und den Durchführungshaushalt eingehalten. Die geplante Ausgabenhöhe wurde sogar leicht unterschritten. Bürgermeister Ude wies darauf hin, dass auch die geplanten Sponsorengelder eingeworben werden konnten, was in einer Stadt mit vielen Großveranstaltungen nicht einfach sei. Der wirtschaftliche Nutzen der Buga für die Stadt sei unbestritten.
Das Buga-Team bedankte sich bei seinen über 1 000 Mitarbeitern und Freiwilligen und lobte das gärtnerische Engagement. „Diese Buga verändert die Zukunft der Gartenschauen. Diese müssen sich öffnen für gesellschaftspolitische Themen. Nachhaltigkeit ist dabei ein bedeutender Begriff“, sagte Faas. „Die Buga war ein Ort der Bildung und Begegnung. Und darum geht es: Menschen zusammenzubringen“, resümierte Gebhard.
Claudia von Freyberg
c) DEGA online 5. Oktober 2005 www.dega.de