Verlag Eugen Ulmer: Roland Ulmer feierte 75. Geburtstag

In 46 Jahren Geschäftsführertätigkeit hat der in Heidelberg geborene Senior das Unternehmen von einem regional-landwirtschaftlich aufgestellten Verlag zu einem überregional agierenden Zielgruppenverlag mit 150 Mitarbeitern ausgebaut.

Bereits kurz nach der Übernahme der Geschäftsführung passte Roland Ulmer die Organisation des Verlags den modernen Gegebenheiten an. Schrittweise wurde das Verlagsprogramm ausgeweitet. Neben das Fachbuch trat ein erfolgreicher und stark wachsender Bereich populärer Gartenbücher. Diese wurden Ende der 60er-Jahre durch Ratgeber im Bereich Aquaristik und Terraristik sowie Vogelbücher ergänzt. Fast alle Themenbereiche besetzte er auch mit den entsprechenden Zeitschriften.

Die Versorgung der verschiedenen Sparten von Landwirtschaft und Gartenbau mit Zeitschriften, Schul- und Lehrbüchern sowie umfassenden Handbüchern war ihm ein besonderes Anliegen. Mit der Gründung der UTB Verlagsgesellschaft im Jahr 1970 schuf Ulmer gemeinsam mit seinen Kollegen ein bis heute erfolgreiches Modell für den Vertrieb von studienbegleitender Literatur.

Die Förderung der Agrar- und Gartenbauwissenschaften verstand der gebürtige Heidelberger immer auch als Verpflichtung. Neben der Übernahme zahlreicher wissenschaftlicher Zeitschriften suchte er den engen Kontakt zu Hochschulen und Dozenten. Das hohe Engagement wurde von der Universität Hohenheim 1979 mit der Ernennung zum Ehrensenator gewürdigt.

Neben der wichtigen strategischen Entscheidung für einen Zielgruppenverlag und gegen eine reine Handelsorientierung sorgte Ulmer auch für den Einstieg des Verlags in die neuen Medien. Mit der Gründung einer Niederlassung in Frankreich 1993 erfolgte ein Schritt hin zur Internationalisierung.

2007 übergab Roland Ulmer seinem Sohn Matthias Ulmer das wirtschaftlich unabhängige Familienunternehmen, das auf stabilen Füßen steht und eine starke Marktpositionierung für sich reklamieren kann. Als Gesellschafter des Verlags ist der Senior dem Verlag nach wie vor eng verbunden.

Neben seinem Engagement für das Unternehmen und die Wissenschaft engagierte sich der aus dem operativen Geschäft scheidenden Unternehmer stark für den Buchhandel. Über viele Jahre war er erst im Landesverband, dann im Börsenverein des Deutschen Buchhandels als Vorsitzender des Verlegerausschusses, der Abgeordnetenversammlung und schließlich als Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels tätig. Unermüdlich kämpfte er für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen des Buchhandels und eine Reform der Verbandsstrukturen.

Quelle: Verlag Eugen Ulmer

DEGA online 27. April 2012