Stevia als Lebensmittelzusatz
- Veröffentlicht am
Seit Anfang Dezember ist der Süßstoff aus dem Honigblatt Stevia rebaudiana als Lebensmittelzusatz in der EU zugelassen. Das heißt, die Stevioglycoside dürfen als Zuckerersatz zum Beispiel in Joghurt oder Limonaden eingesetzt werden. Die Produzenten müssen allerdings sicherstellen, dass bestimmte Höchstemengen des neuen Süßstoffs in der Aufnahme nicht überschritten werden.
Die aus den Blättern der südamerikanischen Pflanze gewonnene Süße ist bis zu 300 Mal süßer als Zucker. Dabei hat sie keine Kalorien, keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und keine zahnschädigende Wirkung. Lange Zeit stand die Pflanze im Verdacht Krebs zu erregen oder das Erbgut zu schädigen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat jetzt aber die Unbedenklichkeit von Stevioglycosid festgestellt.
Wie „natürlich“ ist der Süßstoff?
Dr. Udo Kienle, Universität Hohenheim, forscht seit Jahren zum Thema Stevia. Da jeder Produzent die Herstellung des Süßstoffs anders betreibe, gibt es laut Kienle deutliche Unterschiede im Geschmack. Auch harmoniere der natürliche Süßstoff nicht mit jedem Produkt. Aufgrund der Vorgaben der EU-Kommission könnten laut Kienle zum Beispiel in Limonaden ab jetzt 30 Prozent des Zuckers durch Stevioglycoside ersetzt werden. Wie „natürlich“ aber ist ein Stoff, der laut Dr. Christina Rempe und Britta Klein vom aid info-dienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz durch aufwendige chemische Verfahren aus den Pflanzen gewonnen wird und schließlich als E 960 verwendet werden darf?
Denkbar ist sicherlich, dass auch der Absatz von Stevia-Pflanzen in der nächsten Saison steigen wird. Auf der Seite http://www.freestevia.de können Sie sich über den aktuellen Stand der Zulassung weiter informieren. Samen Graines Voltz bietet Stevia-Samen, auch bio-zertifiziert, an ( http://www.samen-grainesvoltz.com ).
Barrierefreiheit Menü
Hier können Sie Ihre Einstellungen anpassen:
Schriftgröße
Kontrast
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.