Landgard: Augenmerk auf Personal und Produktion
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Hinter den Fusionen und Neuerwerbungen des Jahres 2006 stehe eine langfristige Strategie. Der Konzern will sich dadurch international aufstellen.
Der „Landgard eG“ als Dachgesellschaft stehen drei operative Gesellschaften gegenüber: Die „Landgard Blumen & Pflanzen GmbH“, die „Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG“ sowie die „Landgard Service GmbH“.
Zur „Landgard eG“ stießen Ende 2006 durch Fusionen die Mitglieder des „Erzeuger Großmarkts Gartenbau eG“ (EGRO) aus Osnabrück sowie der „OGEB Obst- und Gemüsebaugenossenschaft eG“ aus Bielefeld.
Die „Landgard Service GmbH“ ist eine Neugründung des Jahres 2007. Zu ihr gehören die Ländergesellschaften in Tschechien, Frankreich, Italien und in der Schweiz. Die Schweizer „Euroflor AG“ wurde im vergangenen Jahr übernommen und soll mittelfristig als Ländergesellschaft ebenfalls den Namen „Landgard“ erhalten. Alle zentralen Dienstleistungen des Konzerns wurden in der Servicegesellschaft zusammengefasst. Dazu gehören das Finanz- und Rechnungswesen sowie die Abteilungen Personal, EDV, Immobilienverwaltung und Marketing.
Die „Landgard Blumen & Pflanzen GmbH“ übernahm aus der insolventen Baumschule Uwe Marken das Logistik- und Vermarktungszentrum für Baumschulware sowie die Firma „Eurogarden Attractive Plants“ in Westerstede. Durch die Fusion mit der EGRO wurde aus dem Blumengroßmarkt in Osnabrück ein neuer Abholmarkt.
Der Obst- und Gemüsebereich macht inzwischen rund 30 % des Gesamtkonzernumsatzes aus. Das liege an der Tochterfirma „Godeland“, aber auch an der stabilen Entwicklung im Gemüsebereich insgesamt.
Auch auf dem boomenden Bio-Markt engagiert sich „Landgard Obst & Gemüse“. Das Unternehmen erwarb die „Westhof Bio-Gemüse GmbH & Co KG“ und will mit einem anderen Partner aus Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr auch die Firma „Bio Landgard GmbH“, die bislang noch kein operatives Geschäft betreibt, mit Leben erfüllen. Im Bereich Obst und Gemüse verhandelt Landgard zurzeit über die Integration des Pfalzmarkts in Mutterstadt. Dies sei ein strategisch bedeutender Schritt für eine flexiblere und bessere Belieferung der Kunden mit Obst und Gemüse.
Internationale Ziele 2007
Die Marktposition der Ländergesellschaften in Frankreich, Italien und der Schweiz soll im Jahr 2007 weiter ausgebaut werden. Weitere Schwerpunkte der internationalen Aktivitäten sind England und Skandinavien, der Beschaffungsmarkt Niederlande sowie Mitteleuropa – darunter versteht man die EU-Mitglieder Polen, Tschechien und Ungarn.
Ganzjahresgeschäft soll ausgebaut werden
Ein wichtiger Baustein für die Zukunft bei Blumen und Pflanzen sei die Neustrukturierung des Vertriebs. Sie soll 2007 weiter vorangetrieben werden.
Die Konzeption des Logistik-Dienstleistungszentrums (LDZ) in Lüllingen werde weiter umgesetzt. Im Jahr 2007 will Landgard noch mehr Cash-and-Carry-Märkte zu Plattformmärkten ausbauen, um die Bündelungseffekte voranzutreiben.
Für die langfristige Entwicklung des Unternehmens braucht Landgard bei Topfpflanzen ein Ganzjahresgeschäft, das über die zwei Saisonhöhepunkte im Frühjahr und Herbst hinausgeht. Einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung habe Landgard im vergangenen Jahr durch den Einstieg im Baumschulbereich im Ammerland getan.
Gute Mitarbeiter wichtig
Alle Ziele seien ohne qualifizierte und motivierte Mitarbeiter nicht zu erreichen. Deswegen will Landgard auch weiter im Personalbereich investieren. Ein weiteres Motiv für dieses Engagement sei die demografische Entwicklung: 2010 werde in der Generation potenzieller Mitarbeiter der große Geburtenknick spürbar. Deswegen werde sich Landgard weiter intensiv um junge Nachwuchskräfte bemühen.
Landgard wil Produktion fördern
Weitere Schritte sind die Unterstützung von Gartenbaubetrieben bei der Planung und Finanzierung von Neubau von Unterglasanlagen in der Nähe neuer Kraftwerke. Um bei Topfpflanzen als Vollsortimenter aufzutreten, benötigt Landgard für die Vermarktung deutlich mehr Warmhauskulturen.
Auch im Gemüsebau will man Produzenten aktiv fördern: Die „Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG“ gründete die „Gewächshaus Hemmingstedt Projektgesellschaft mbH“, um 22 Hektar Anbaufläche unter Glas in Schleswig-Holstein zu erschließen, auf der Existenzgründungen zu äußerst günstigen Konditionen möglich sind, da Energie in Form von Abwärme einer Raffinerie zur Verfügung steht. Landgard/DEGA
(c) DEGA online, 28. März 2007
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