Planta erweitert Produktionsanlage
Jetzt wurde ein Neubau für die Produktion fertig gestellt, der am 13. August 2004 eingeweiht wurde. Nach Firmenangaben handelt es sich um die modernste Anlage dieser Art in Europa. Die Firma Planta wurde 1976 von Karl-Otto Hahn mit drei Partnern gegründet. Sie konzentrierte sich auf die Herstellung von voll löslichen mineralischen Düngemitteln für den professionellen Gartenbau und erlangte in wenigen Jahren einen hohen Marktanteil.
Die Dünger wurden nach den Anforderungen der Praktiker zusammengestellt und auch in kleinen Mengen geliefert. Im Laufe der fast drei Jahrzehnte entstanden über 400 Nährsalzrezepturen, von denen 230 im Handel waren oder noch sind. Für die Entwicklung und Qualitätskontrolle gibt es ein eigenes Labor, das zunächst unter Leitung von Dr. Marga Bartels stand und schon seit Jahren von Brigitte Gaudlitz verantwortlich geleitet wird. (Nähere Einzelheiten anlässlich des 25-jährigen Bestehens in DEGA Nr. 42/2001).
Kapazität verdoppelt
Die jetzt in Betrieb gehende neue Anlage, für die Planta rund 3 Mio. Euro investierte, kann in sieben Stunden 50 t fertigen Dünger produzieren. Bisher lag die Kapazität bei 25 t in zehn Stunden. Wolfgang Pixa hob hervor, dass man sich für den alten Standort entschieden hat und dort die Arbeitsplätze für die langjährigen treuen Mitarbeiter erhalten konnte. Es sei lediglich ein junger Techniker hinzugekommen, der das Herz der neuen Anlage, die Computersteuerung, betreuen soll.
Für Pixa ist diese Investition der Beweis dafür, dass es weitergeht. Besonderes Ziel ist die termingerechte Belieferung der internationalen Kundschaft. Pixa wies darauf hin, dass insbesondere der Export nach Thailand stark gesteigert werden konnte, ein Land, das nach Deutschland und in Italien inzwischen der drittgrößte Abnehmer ist. Zulassungen für Planta Dünger liegen inzwischen auch aus China und Korea vor. Außerdem werden die Spezialdünger in vielen anderen Ländern eingesetzt.
Für den deutschen Markt kündigte Pixa für die kommende Saison einen eigenen Vertrieb an. Seit Gründung arbeitete man hier mit der Firma Euflor in München zusammen, bis zur endgültigen Trennung sind aber noch rechtliche Fragen zu klären.
Dies galt auch für die Errichtung des Neubaus, bei der wegen der Nähe der Firmenanlage zu den Bahngleisen auch die Zustimmung des Bahnbetreibers notwendig war. Besondere Probleme bereitete das Lager für Ammoniumnitrat, bei dem eine Verordnung aus dem Jahr 1921 zu berücksichtigen war. Das teilparzellierte Lager mit kleinen, durch dicke Mauern getrennten Abteilungen habe rund 300 000 Euro zusätzliche Kosten verursacht.
Gegen solche Bremsen bei den in Deutschland notwendigen Investitionen sprach sich auch der Bürgermeister von Markt Regenstauf, Dagobert Knott, aus. Er begrüßte, dass in seiner Gemeinde ein international und den Erdball umspannendes Unternehmen tätig ist, für dessen Ausbau das gemeindliche Einvernehmen bald hergestellt wurde. Dies sei auch ein Signal für die bestehenden Arbeitsplätze. Immerhin liege Planta unter den Top Ten der Gewerbesteuerzahler. Der Bürgermeister lobte den Unternehmer Wolfgang Pixa als einen Mann, der wenig spricht, aber handelt.
Auf die Bedeutung der Spezialdünger für den Gartenbau wies Karl Zwermann, Präsident des Zentralverbands Gartenbau, hin. Planta habe den Gärtnern immer geholfen, Qualität zu produzieren, was ohne Dünger nicht möglich sei. Er verwies auf die verschiedenen aktuellen Probleme des Gartenbaus und sagte: „Wir sind als Berufsstand gefordert, dafür brauchen wir Firmen wie Planta mit neuen Investitionen.“
Gerd Heinrichs, Neidlingen
(c) DEGA online 18. August 2004 www.dega.de