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Passionsblume ist Arzneipflanze des Jahres 2011

Ihre Blüten sind ein Kunstwerk der Natur. Sie hat heilende Wirkung. Und ihren Namen bekam sie von Missionaren, die in den Blüten die Marterwerkzeuge der Passion Christi erkannten. Wissenschaftler der Universität Würzburg kürten die Passionsblume zur "Arzneipflanze des Jahres 2011".
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Die Passionsblume ist eine recht alte Arzneipflanze. Bereits im 17. Jahrhundert beobachteten Mönche und Ärzte, die mit den spanischen Eroberern nach Amerika kamen, wie die Indianer die Pflanze verwendeten. 1649 notiert der Arzt Francisco Hernández in seine Reisenotizen, dass die Pflanze gegen Schlaflosigkeit helfe, schmerzstillend wirke und den Appetit anrege. Außerdem beschrieb er sie als hervorragendes Mittel gegen Gifte und gegen Melancholie. Im 19. Jahrhundert untersuchten Ärzte und Homöopathen in Nordamerika die heilende Wirkung der Pflanze. In Europa wurde die bedeutende Heilpflanze erst Mitte des 20. Jahrhundert wissenschaftlich untersucht.

Heute werden Extrakte aus der Passionsblume (Passiflora incarnata) bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafstörungen und nervös bedingten Magen-Darm-Beschwerden angewendet. Um den beruhigenden Effekt zu verstärken, wird der Extrakt oft in Kombination mit anderen pflanzlichen Mitteln verabreicht, etwa mit Baldrian. Untersuchungen belegen, dass der Extrakt auch eine gute angstlösende Wirkung besitzt, ohne dass dabei muskelentspannende Effekte auftreten – wie es bei vielen Psychopharmaka der Fall ist. Das macht die Passionsblume zu einem Beruhigungsmittel, das sich sehr gut auch tagsüber einsetzen lässt, da es den Menschen in seiner „Alltagstauglichkeit“ nicht beeinträchtigt.

Die ursprüngliche Heimat der Passionsblumen sind die tropischen Regenwälder Mittel- und Südamerikas. Weltweit gibt es mehr als 400 Arten, etliche davon bringen essbare Früchte hervor. Für den Handel bedeutsam ist nur die Maracuja, die Frucht von Passiflora edulis. Wegen ihrer spektakulären Blüten sind die immergrünen Schlinggewächse beliebte Zimmerpflanzen. Die Blüte, die nur einen Tag lang lebt, verströmt zudem ein angenehmes Aroma.

Quelle: www.pflanzenforschung.de

 

(c) DEGA P&H online, 7.12.10

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