VGL Bayern: Stärken zeigen und ausbauen
Die Mitgliederversammlung des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Bayern fand dieses Mal auf dem Gelände der neuen Messe München statt. Dort – im Rahmen der „Garten München 2004“ - sorgte eine 2000 m² große Gemeinschaftspräsentation von Mitgliedsbetrieben für großen Besucherandrang.
Sowohl auf den Straßen als auch in der U-Bahn Richtung Messe herrschte schon vor
9 Uhr Hochbetrieb. Kurze Zeit später war die VGL-Sonderschau „Gärten zum Wohlfühlen“, zu der auch Foren zu verschiedenen Themen zählten, gut besucht. Die Fläche, bestückt mit Pflasterflächen, Rasen, Beeten, Teichen, zahlreichen Ausstattungsgegenständen und Accessoires, wurde von etwa 60 Kollegen und Auszubildenden aus acht Betrieben innerhalb einer Woche Tag und Nacht aufgebaut. Sponsoren und GaLaBau-Betriebe trugen einen großen Teil der Kosten. Der Wert der Präsentation wurde mit etwa 500 000 e beziffert.
Der VGL-Geschäftsbericht, der den Teilnehmern der Mitgliederversammlung vorlag, weist eine insgesamt „unzureichende Erlössituation“ im bayerischen GaLaBau aus. Jedoch berichteten Mitgliedsunternehmen, die sich in einer spezialisierten Nische eingerichtet hätten, von einer auskömmlichen Beschäftigungslage. Auch in der Versammlung kam zum Ausdruck, dass Jammern über die allgemeine Lage keine Lösung ist und dass die Betriebe mit Mut in die neue Saison starten.
Der Vizepräsident des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) Hanns-Jürgen Redeker, Hamburg, gab den Kollegen Hinweise, wie sie „die Wende im GaLaBau schaffen“ können, unter anderem:
- Politisch aktiver werden, zum Beispiel bei der Unterstützung von Gartenämtern, auch für deren Erhaltung
- Gute Ausbildung und Motivation der Mitarbeiter. Laut Redeker besteht große Nachfrage nach Ausbildungsplätzen im GaLaBau. Es sei wichtig, auch einmal „schlechte“ Bewerber zu nehmen, „damit diese nicht alle in den 2. und 3. Arbeitsmarkt geraten, der uns das Leben schwer macht“.
- Qualitätsarbeit, Ausbau des Beschwerdemanagements, mehr konstruktive Zusammenarbeit mit den Architekten, „tun und nicht warten“
- Öffentlichkeitsarbeit, PR-Kampagne weiterführen
- Stärken ausbauen. Große Chancen sieht Redeker im Facility-Management und in der Grünflächenpflege, hier seien viele fachfremde Firmen aktiv.
- Neue Mitglieder werben und bestehende Mitglieder für die Verbandsarbeit begeistern.
Hanspeter Faas, Geschäftsführer der Bundesgartenschau München 2005 GmbH, sagte in seinem Vortrag über Ideen und Konzept der Buga, dass das Potenzial der Mitwirkungsmöglichkeiten für den Gartenbau bei weitem nicht ausgeschöpft sei. Das gelte sowohl für Betriebe als auch für Verbände und andere Organisationsstrukturen. Hier müsse im Berufsstand ein Umdenken stattfinden und mehr Unterstützung angeboten werden. Auf diese Kritik ging der VGL während der Mitgliederversammlung nicht mehr ein. Faas gab bekannt, dass es noch etwa 50 Ausschreibungen im Bereich GaLaBau gebe, darunter einige für sechs- und siebenstellige Beträge.
VGL-Präsident Manfred Virgens betonte noch einmal, wie wichtig es sei, das die PR-Kampagne des BGL weitergeführt wird. Er geht davon aus, dass Bayern dafür stimmen wird. Zum „kleinen“ BGL-Kongress auf der GaLaBau in Nürnberg sollen Ergebnisse der Kampagne vorgetragen werden.
Claudia von Freyberg