Rechte von Blumenarbeiter schützen
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Viele Regierungen in Entwicklungsländern setzen die Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) nicht um. Die Konvention Nr. 110 über die Rechte von Plantagenarbeiter wurde nur von 10 Staaten ratifiziert. Die Arbeiter sind dadurch nicht ausreichend vor ausbeuterischen Arbeitsbedingungen geschützt. Die IG BAU, FIAN und Vamos e.V. Münster fordern die Regierungen von Blumen produzierenden Ländern dazu auf, die Kernkonventionen der IAO umzusetzen.
Die fehlende Durchsetzung von Arbeitsrechten in der Blumenindustrie hat in Ländern Lateinamerikas und Afrikas ähnliche Folgen. „In Kolumbien beschäftigen Farmbesitzer in der Blumenindustrie Arbeiter ohne rechtliche Grundlage als Arbeitergenossenschaften", erklärt Gertrud Falk. „Diese Genossenschaften sind keine demokratischen Wirtschaftsbetriebe, sondern ein Mechanismus, um Arbeitern ihren Status abzusprechen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen verlieren damit das Recht, Löhne kollektiv zu verhandeln, zu streiken oder einer Gewerkschaft beizutreten", ergänzt Bärbel Feltrini von der FloristInnengewerkschaft IG BAU.
In Simbabwe gibt die niedergehende Blumenindustrie Einkommensverluste direkt an die Arbeiter weiter. „Blumenarbeiterinnen und Nichtregierungsorganisationen berichten, dass Arbeitgeber vor allem den weiblichen Beschäftigten meist keine Schutzkleidung mehr zurVerfügung stellen," berichtet Gertrud Falk. „Die Regierung setzt bestehende Gesetze nicht durch."
Öffentliche Verwaltungen, Blumenhändler und Verbraucher können zu fairen Arbeitsbedingungen in der Blumenindustrie beitragen, indem sie fair produzierte Blumen kaufen, die vom Flower Label Program (FLP) oder von Fairtrade zertifiziert sind. „Diese beiden Siegel garantieren durch ihre strengen Richtlinien, dass die Betriebe Arbeitsrechte respektieren," erklärt Steffi Neumann von Vamos.e.V. Münster. „Wir fordern öffentliche Einrichtungen dazu auf, Entscheidungen zur Beschaffung von ausschließlich fair produzierten Blumen zu treffen. Das hat eine Vorbildfunktion für Händler und Verbraucher." FIAN
(c) DEGA P&H online, 30.4.10
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