Neues Gartenbauzentrum in Ellerhoop
Im Versuchswesen wird das neue Zentrum den Schwerpunkt auf den Bereich Baumschule legen. Die Lage mitten in dem großen Pinneberger Baumschulgebiet ist dafür hervorragend. Ein Modellbetrieb wird sich um die ökologische Baumschulproduktion kümmern. Er soll außerdem für die Erstausbildung ebenso wie für die Fort- und Weiterbildung genutzt werden. Dabei sollen ökologisch Interessierte aus ganz Deutschland angesprochen werden. Darüber hinaus will dieser Schwerpunkt auf Dauer Teil eines künftigen europaweiten Bildungsnetzwerks werden. Über die Versuchseinrichtungen werden wir in DEGA noch ausführlich berichten.
Ausbildungszentrum für Schleswig-Holstein
Im Gartenbauzentrum ist zum einen die Berufsschule für Gärtner und Floristen angesiedelt, die bislang in Elmshorn ansässig war. Zum anderen zieht die Norddeutsche Fachschule für Gartenbau nach Ellerhoop. Sie war seit 2001 ebenfalls in Elmshorn untergebracht, nachdem die Schülerzahlen am Standort Kiel-Steenbek zu gering geworden waren.
In Ellerhoop findet nun auch die überbetriebliche Ausbildung für ganz Schleswig-Holstein statt. Mit dem Neubau und der modernen Technik ist sie nun erstmals auch für die Fachrichtung Baumschule möglich.
Alle Interessierte über den Gartenbau informieren
Eine Besonderheit: Das neue Gartenbauzentrum soll nicht nur Fachleute ansprechen. Vor allem der Versuchsbetrieb wird auch Garten- und Naturfreunde über den professionellen Gartenbau informieren. Das neue Zentrum liegt dafür ideal, nämlich direkt neben dem Arboretum.
Ebenfalls nach Ellerhoop zieht der Pflanzenschutzdienst des Landes Schleswig-Holstein. Die Dienststelle mit einem Arbeitsschwerpunkt Baumschule war bisher in Rellingen.
Auch mehrere gartenbauliche Beratungsringe werden künftig vom Gartenbauzentrum aus arbeiten, so der Versuchs- und Beratungsring Baumschulen, der Obstbauberatungsring und der Gartenbauberatungsring für das Land Schleswig-Holstein.
Außerdem wechseln der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig-Holstein und der Landesbund der Kleingärtner nach Ellerhoop.
Meilenstein für den Gartenbau im Norden
„Am Anfang stand eine Vision“, beschrieb Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen den Weg zum neuen Zentrum. Er war früher selbst Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer gewesen. Wesentlich für den Erfolg war die enge Abstimmung mit den Berufsverbänden, so Carstensen. „In Ellerhoop ist ein echtes Leistungszentrum für den schleswig-holsteinischen Gartenbau entstanden“, sagte der Ministerpräsident. Die Zahl der Betriebe gehe zurück, gleichzeitig nehme die Spezialisierung zu und auch die Anforderungen an die Unternehmer würden wachsen. In dieser Situation sei die Investition ein „Meilenstein zur Stärkung des Gartenbaus im norddeutschen Raum“. Carstensen zeigte sich überzeugt, dass die nun unter einem Dach versammelten Institutionen voneinander profitieren werden.
Mutiges Zeichen
Andreas Lohff, Vizepräsident des Zentralverbands Gartenbau (ZVG), versicherte, dass die Gärtner die Gebäude in Ellerhoop mit Leben erfüllen werden. Das neue Zentrum habe Bedeutung über das Bundesland hinaus: „Dass der Gartenbau hier so neu sortiert wird, wird Ausstrahlung auf ganz Deutschland haben“, sagte Lohff. Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein habe mit dem Zentrum ein Zeichen für die ganze Branche gesetzt und Mut bewiesen mit dieser Investition.
Wichtig sei die Informationsfunktion des neuen Zentrums in Ellerhoop für die Bevölkerung. Diese sei an einem gläsernen Gartenbau interessiert und wolle wissen, woher Pflanzen kommen und wie sie produziert werden.
Projekt richtungsweisend
„Dieses Projekt mit zahlreichen Synergieeffekten ist ein gutes Beispiel für eine effektive Beratungs- und Informationsarbeit einer Landwirtschaftskammer“, sagte Hermann Früchtenicht, Präsident der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Er hob besonders die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner hervor. Er sei fest davon überzeugt, dass von dieser Kooperation in kurzer Zeit Akzente und richtungsweisende Beratung ausgehen werden.
Christoph Killgus
www.dega.de, 2. August 2006