Organbestattungen auf dem Kölner Melaten-Friedhof
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Zahlreiche Knochen, Organe und Gewebereste von etwa 30 Menschen, die zwischen 1995 und 2003 gestorben sind, wurden jetzt nach der Kremierung in einer Urne beigesetzt. Erst wenn die Gerichtsverfahren abgeschlossen sind, können die Körperteile bestattet werden. Auch ganze Skelette, die bei Bauarbeiten des Öfteren geborgen und sichergestellt werden, finden zunächst den Weg in die Rechtsmedizin.
„Bislang wurden die Organe als medizinischer Sondermüll in roten Tonnen entsorgt“, schildert Prof. Markus Rothschild, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin der Universität zu Köln, die Situation der vergangenen Jahrzehnte. „Aber menschliche Körperteile verdienen einen respektvollen Umgang“ sind sich die Friedhofsgärtner einig.
In jedem zweiten Jahr, so die Planung in der Domstadt, soll eine weitere Urne in kleinem Kreis beigesetzt werden. Das Kölner Projekt dürfte bundesweit einmalig sein, nur in Hamburg gibt es ein ähnliches Angebot.
Fazit für alle Friedhofsgärtner: Hier besteht vermutlich in vielen Teilen Deutschlands ein Problem, das sich gemeinsam mit allen Beteiligen recht einfach lösen lässt – und diese Lösung lässt sich als Beitrag zur Friedhofskultur entsprechend vermarkten, wie die Kölner beweisen.
PR/Jam
(c) DEGA P&H online, 13.11.09.
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