Mehr biologischer Pflanzenschutz im Freizeitgartenbau angestrebt
Auf dem Seminar der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 (DGG) am Julius-Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) in Berlin am 7. und 8. Juli 2009 kristallisierte sich "biologisches Gärtnern" als Zielrichtung für den Freizeitgartenbau heraus.
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Die Referenten des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen vermittelten teils außergewöhnliches Wissen und Erkenntnisse für die praktische Arbeit. Dieser ersten Seminarveranstaltung unter dem Motto "Gesundheit wächst im Garten", die sich an Fachberater für den Haus- und Kleingarten aber auch Vertreter von Pflanzenschutzämtern, Verbänden, Behörden und an die Kleingärtnerischen Fachblätter richtete, sollen künftig jährlich Fachvorträge auf bleibend hohem Niveau folgen.
Eine Arbeitsgruppe, die bereits im November 2008 unter dem Dach der DGG gegründet wurde, will weiterhin versuchen, den biologischen Pflanzenschutz im Freizeitgartenbau voranzubringen.
Die Themen der Veranstaltung reichten vom Nützlingseinsatz, Funktion und Schutz von Singvögeln und Wildbienen im Haus- und Kleingarten, resistenten Obstsorten, Pflanzenstärkungsmittel oder Pflanzenschutzmitteln, Bevorratung, Schutz vor Wühlmäusen und Schnecken bis hin zu dezidierter Forschung zur Beeinflussung von Wirk- und
Aromastoffen.
In der Abschluss-Diskussion wurde deutlich, dass der Freizeitgartenbau bereits zu biologischen Pflanzenschutzmitteln tendiert. Dies kommt auch einer EU-Regelung entgegen, die sämtliche chemischen Pflanzenschutzmittel aus dem Haus- und Kleingarten verbannen will. "Wir müssen versuchen, es ohne Chemie zu schaffen", appelliert DGG-Präsident Karl Zwermann an die Freizeitgärtner in Deutschland.
Die DGG will in ihrer Arbeitsgruppe das Thema biologischer Pflanzenschutz offensiver vorantreiben. Das JKI als Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen ist dabei Partner. Der internationale Dachverband der Hersteller biologischer Pflanzenschutzmittel und Nützlingsanbieter aus Deutschland und Österreich, kurz IBMA, begrüßt diese Initiative. Der Verband wurde durch Dr. Hubertus Kleeberg vertreten.
Neben Lücken im biologischen Pflanzenschutz beklagten die Verantwortlichen in den Verbänden und den Herstellerfirmen die erheblichen Beratungsdefizite beim Kunden. Obwohl eine breite Palette von Informationen in Form von Merkblättern, Hotlines und Tipps in Fachblättern und --Zeitschriften geboten werden, werden an die Fachberater vor Ort oft äußerst simple Fragen hinsichtlich Pflanzenschutz und Vorbeugemaßnahmen im Haus- und Kleingarten herangetragen. Deshalb appelliert die DGG auch über ihre Mitgliedsverbände, die örtliche Beratung noch mehr zu fördern, damit das Wissen möglichst direkt beim Anwender ankommt. Bei den Länderbehörden gibt es jedoch den Trend, dass Fachberater nicht mehr ersetzt werden.
Die Zielrichtung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft ist klar: "Wir sollten dem biologischen Pflanzenschutz die Chance geben, uns im Freizeitgartenbau zu helfen", sagte Karl Zwermann. Die DGG-Arbeitsgruppe hat bereits ein erstes, umfassendes "Arbeitspapier zur Optimierung des biologischen Pflanzenschutzes im Haus- und Kleingarten" vorgelegt. Dies ist Basis für die weitere Diskussion mit Fachleuten und Anwendern: Wie viel Pflanzenschutz brauchen wir im Haus- und Kleingarten, und was müssen wir dafür tun?
Andrea Tiedtke-Klugow,
DGG1822-Geschäftsführerin
Eine Arbeitsgruppe, die bereits im November 2008 unter dem Dach der DGG gegründet wurde, will weiterhin versuchen, den biologischen Pflanzenschutz im Freizeitgartenbau voranzubringen.
Die Themen der Veranstaltung reichten vom Nützlingseinsatz, Funktion und Schutz von Singvögeln und Wildbienen im Haus- und Kleingarten, resistenten Obstsorten, Pflanzenstärkungsmittel oder Pflanzenschutzmitteln, Bevorratung, Schutz vor Wühlmäusen und Schnecken bis hin zu dezidierter Forschung zur Beeinflussung von Wirk- und
Aromastoffen.
In der Abschluss-Diskussion wurde deutlich, dass der Freizeitgartenbau bereits zu biologischen Pflanzenschutzmitteln tendiert. Dies kommt auch einer EU-Regelung entgegen, die sämtliche chemischen Pflanzenschutzmittel aus dem Haus- und Kleingarten verbannen will. "Wir müssen versuchen, es ohne Chemie zu schaffen", appelliert DGG-Präsident Karl Zwermann an die Freizeitgärtner in Deutschland.
Die DGG will in ihrer Arbeitsgruppe das Thema biologischer Pflanzenschutz offensiver vorantreiben. Das JKI als Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen ist dabei Partner. Der internationale Dachverband der Hersteller biologischer Pflanzenschutzmittel und Nützlingsanbieter aus Deutschland und Österreich, kurz IBMA, begrüßt diese Initiative. Der Verband wurde durch Dr. Hubertus Kleeberg vertreten.
Neben Lücken im biologischen Pflanzenschutz beklagten die Verantwortlichen in den Verbänden und den Herstellerfirmen die erheblichen Beratungsdefizite beim Kunden. Obwohl eine breite Palette von Informationen in Form von Merkblättern, Hotlines und Tipps in Fachblättern und --Zeitschriften geboten werden, werden an die Fachberater vor Ort oft äußerst simple Fragen hinsichtlich Pflanzenschutz und Vorbeugemaßnahmen im Haus- und Kleingarten herangetragen. Deshalb appelliert die DGG auch über ihre Mitgliedsverbände, die örtliche Beratung noch mehr zu fördern, damit das Wissen möglichst direkt beim Anwender ankommt. Bei den Länderbehörden gibt es jedoch den Trend, dass Fachberater nicht mehr ersetzt werden.
Die Zielrichtung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft ist klar: "Wir sollten dem biologischen Pflanzenschutz die Chance geben, uns im Freizeitgartenbau zu helfen", sagte Karl Zwermann. Die DGG-Arbeitsgruppe hat bereits ein erstes, umfassendes "Arbeitspapier zur Optimierung des biologischen Pflanzenschutzes im Haus- und Kleingarten" vorgelegt. Dies ist Basis für die weitere Diskussion mit Fachleuten und Anwendern: Wie viel Pflanzenschutz brauchen wir im Haus- und Kleingarten, und was müssen wir dafür tun?
Andrea Tiedtke-Klugow,
DGG1822-Geschäftsführerin
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