Meinung
Ist Torf wirklich so klimaschädlich?
In der Klimadebatte gilt Torf seit Jahren als Symbol der Umweltzerstörung – fälschlicherweise gleichgesetzt mit Kohle. Rainer Lindner arbeitet seit Jahrzehnten im Produktionsgartenbau und geht täglich mit Torfsubstraten und ihren Alternativen um. Er meint: Zwischen politischer Rhetorik und fachlicher Realität klafft eine Lücke.
- Veröffentlicht am

Wissenschaft oder Wunschdenken? Die Behauptung, Torf sei „besonders klimaschädlich“, basiert nicht auf CO 2 -Messdaten aus der praktischen Nutzung, sondern auf Schätzungen aus der landwirtschaftlichen Moorbewirtschaftung. Der entscheidende Unterschied: Hier geht es nicht um Düngung, Umbruch und Drainage, sondern um die Nutzung von strukturstabilen, sauren, nährstoffarmen Hochmoortorfen mit niedrigem mikrobiologischen Umsatz. Tatsächlich gibt es nur zwei konkrete In-situ-Messungen von CO 2 -Emissionen beim Torfabbau. Beide stammen von Dr. Heinrich Höper, Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und sind über 20 Jahre alt. Zur Ex-situ-Nutzung, also der eigentlichen Phase im Gartenbau, existieren bis heute keine belastbaren CO 2...