
Vier lohnende grüne Ziele
Zwei Gartenschauen finden in diesem Jahr in Deutschland statt: in Bayern in Furth im Wald und in Baden-Württemberg kommunenübergreifend in Baiersbronn und Freudenstadt. Außerdem laden Veranstaltungen mit „INNsGRÜN“ in Schärding und „LUGA – Luxembourg Urban Gardening“ Veranstaltungen in Nachbarländern ein.
von Red./Pressestelle erschienen am 03.04.2025„Tal X“ in Baiersbronn und Freudenstadt/Baden-Württemberg (23. Mai bis 12. Oktober)
1Die baden-württembergische Gartenschau Tal X erstreckt sich über das 8 km lange Tal entlang des Forbachs zwischen Freudenstadt und Baiersbronn mit den Teilorten Friedrichstal und Christophstal. Bestens mit dem ÖPNV verbunden, sind mehrere Ausstellungsbereiche entlang des Forbachtals verteilt, begleitet von wiesenartigen Pflanzflächen.
2In Freudenstadt ist der Marktplatz mit farbenprächtigen Wechselflorflächen der Startpunkt für die LGS mit einem Spiegelzelt für kulturelle Veranstaltungen. Rund um das hoch über Freudenstadt liegende Bärenschlössle, das über die instand gesetzte Adlersteige erreichbar ist, wurden eine Rutschenanlage und Spielplätze gebaut sowie ein Rotwildgehege eingerichtet. Die entlang dem Tal X folgenden Forbachgärten sind ein gärtnerisches Highlight mit fünf Schaugärten der Landschaftsgärtner. Hier wurde ein Zugang zum Forbach gebaut mit Sitz- und Spielmöglichkeiten am Wasser.
3Weiter dem Tal entlang folgt der Bereich Aqua Flora. In der „Alten Tuchwerkstatt“ finden die Floristikausstellungen statt. Es folgen Ausstellungsbereiche zum Nationalpark Schwarzwald und das Platzmeister-Haus mit Biedermeiergarten. Die Schwarzwaldregion lebt von der Fischzucht und war im Mittelalter durch Erzbergbau geprägt, was in den angrenzenden Fischweihern ebenso wie rund um die Grube Sophia zum Thema wird.
4In der Talmitte in Friedrichstal ist „Xentrum“ die zentrale Veranstaltungsfläche mit der Volksbank-Bühne, der Ausstellung der Friedhofsgärtner, einer Allee mit Klimabäumen, dem Schaugarten der Partnerstädte. In den Rosenkabinetten ist auch die als Gartenschaurose gekürte ‘Schwarzwaldrubin’, gezüchtet von Jannik Dräger aus Steinfurth, in den Beeten kombiniert mit verschiedenen Stauden. Daran anschließend folgt ein verwunschener Ort mit dem „Secret Garden“ unter alten Bäumen.
5Der Kurpark wurde zum Märchenpark umgestaltet und bringt vor allem Wilhelm Hauffs Erzählungen nahe. Als neues Naherholungsgebiet wurde die Schelklewiese parkähnlich mit kleinem See angelegt. Die X-Gärten zeigen vier Schaugärten: Einen Schottergarten mit Kirschlorbeer und Schotter als Negativ-Beispiel, und als Positiv-Beispiele zum Nachpflanzen den Blattstruktur-Garten, Wiesen-Garten und Insekten-Garten.
„Sagenhaft viel erleben“ in Furth im Wald/Bayern (22. Mai bis 5. Oktober)
6Unter dem Motto „Sagenhaft viel erleben“ steht die bayerische Landesgartenschau in Furth im Wald. Blütenpracht, Naturgenuss und viel Kultur werden 137 Tage lang geboten. Märchen und Sagen entführen in ein poetisches Zauberland. Die Stadt Furth im Wald hat Brachen in der Innenstadt beseitigt, der Stadtbach Kalte Pastritz und der kleine Chamb dürfen wieder freier fließen. Beide Bäche haben ihren Ursprung in Tschechien, das gleich hinter Furth im Wald beginnt. Die Landesgartenschau möchte auch für die tschechischen Nachbarn eine gute Gastgeberin sein.
7Das Großprojekt ist Stadtentwicklung und Naturgenuss zugleich (Planung: Planorama Landschaftsarchitektur in Berlin). Auf der Hofer-Insel ist anstelle einer stillgelegten Brauerei ein Park mit Rappelkisten für Kinder und Liegestühlen für Erwachsene entstanden. Die Kalte Pastritz fließt in ihrem neuen Bett munter dahin, ist mit den Sitzstufen am Ufer ein echter Erlebnisort. Himmelreich und Lorenz-Zierl-Straße sind erheblich aufgewertet; eine Durchgangsstraße entwickelt sich zur Flaniermeile. Auf dem Späth-Areal, wo ebenfalls eine Brauerei-Ruine stand, geben Klimagärten Antworten auf Zukunftsfragen und machen Vorschläge für nachhaltiges Stadtgrün.
Die Further Gärtnerei Hofmann hat einen Kräutergarten mit alten Heilpflanzen angelegt. Neben Salbei, Quendel, Baldrian und Lavendel gedeiht der Frauenmantel; Hopfen rankt sich den hölzernen Stadtturm hoch, der dem markanten Blickfang der Stadtsilhouette nachgebaut wurde. Die Heilpflanze erinnert daran, dass auf dem Späth-Areal Bier gebraut wurde. In diesen Biergärten, die zum Brotzeitmachen und Verweilen einladen, schenken vier regionale Brauereien süffiges Bier aus.
Mit den Bäumen und Sträuchern um den Pavillon herum will die Pflanzplanerin Hanne Roth die Augen dafür öffnen, dass sich auch mit heimischen Gehölzen von Frühjahr bis Herbst großartige Effekte erzielen lassen. Betriebe aus der Region stellen sich auf der Festwiese mit Themengärten vor.
8„Komm mit Inns Grün“ – Oberösterreichische Landesgartenschau Schärding (25. April bis 5. Oktober)
9Die malerische Barockstadt Schärding, direkt am Inn und an der Grenze zu Bayern, verwandelt sich im Rahmen der OÖ Landesgartenschau auf einer Gesamtfläche von 11 Hektar in eine Garten-Oase voller Inspiration und blühender Schönheit. Die Gartenschau erstreckt sich auf vier Geländeteile. Dabei ist die Pflanzplanerin Petra Pelz für die Staudenbeete verantwortlich, Julia Bauer (Floraplan) hat die Planung der Wechselflorflächen übernommen.
10Grüntal: Das größte Areal der Gartenschau animiert mit neun Themengärten zum Staunen und Mitgestalten. Die Gärten: Recyclinggarten, Natur-im-Garten-Garten, Mehrgenerationengarten, Trockengarten, Selbstversorgergarten, Wildgarten, Inngarten, Klimagarten und Wassergarten. Im Haupteingangsbereich im Grüntal werden die Gäste von prächtigen Blühflächen, einer Tanzlinde, Ausstellungsbeiträgen und einem Pflanzmarkt empfangen. Üppige Staudenbeete mit insgesamt mehr als 12.000 Stauden, bunte Wechselflorflächen und ein über 1.000 m² großer Siedlergarten zeigen die Pracht und die Kreativität des Gartenbaus.
11Aufgrund verschiedener Schutzzonen (Ufer-, Natur, Hochwasser- und Brunnenschutz) sind in der Nähe zum Flussufer des Inns ein Waldarboretum mit über 360 neu gepflanzten Bäumen, ein Wiesenlabyrinth und verschiedene Trittsteinbiotope entstanden.
Das Grüntal mündet in mehrere, liebevoll angelegte Barockbeete, die die Symbolik Schärdings als Barockstadt aufgreifen, bevor es dann in den Orangerie- und Kurpark übergeht.
12Orangerie- und Kurpark: Der Orangeriepark verzaubert mit idyllischer Atmosphäre und der historischen Orangerie, in der man mit Blick in den Park verschiedene Erfrischungen und kleine Köstlichkeiten genießen kann. Der neu angelegte Brunnen mit symmetrischer Bepflanzung und typisch barocker Wegeführung ist zusammen mit den Rundbänken eine moderne Interpretation des Gartenbaustils aus dem 17. Jahrhundert. Wandelt man im Orangeriepark an den Weinreben entlang durch die revitalisierte Streuobstwiese, erreicht man den Weidendom. In seinem Schatten finden Konzerte, Lesungen und Mediationen statt. Seinen malerischen Charakter zeigt der Orangeriepark auch in den artenreichen Sand- und Kräuterbeeten und den warmen Steinmauern.
Innlände: Diese bei Touristen wie Einheimischen beliebte Flaniermeile verbindet die Gartenschaubereiche Schlosspark und Grüntal und bietet neue Sitzgelegenheiten, Spielgeräte und liebevoll angelegte Wechselflorbeete. Die farbenfrohe und duftenden Bepflanzung vermitteln zusammen mit den neu gestalteten mediterranen Terrassen an der Innlände ein Gefühl von Dolce Vita. Im Schärdinger Granitmuseum finden 12 wechselnde Floristikausstellungen auf 250 m² statt.
Der Schlosspark: In 26 m Höhe wird ein idyllischer Ausblick über den glitzernden Inn bis hin zur bayerischen Gemeinde Neuhaus am Inn geboten. Der Schlosspark erstrahlt mit renovierten Wegen, Kunstobjekten und prächtigen Beeten aus Stauden und Wechselflor in neuem Glanz und dient als wunderbares Beispiel dafür, wie vorhandene, auch historische Strukturen durch eine Landesgartenschau im wahrsten Sinne des Wortes erblühen.
Luga – Luxembourg Urban Garden (7. Mai bis 18. Oktober)
13Vom 7. Mai bis zum 18. Oktober 2025 verwandelt die Luga, Luxembourg Urban Garden, die Grünflächen der Städte Luxemburg und Ettelbrück in ein riesiges Freiluftlabor mit über 60 temporären Installationen aus Pflanzen, Kunst und Landschaftsgestaltung.
14Sechs Monate lang erstreckt sich die Luga über eine 11 km lange Route in Luxemburg-Stadt und 4 km in Ettelbrück. Im Mittelpunkt stehen urbane Ökologie, nachhaltige Ernährung und die Landwirtschaft der Zukunft. Stadtgärten, temporäre Lebensräume sowie landschaftliche und künstlerische Installationen, entworfen von Landschaftsarchitekten, Designern und Künstlern aus Luxemburg und Europa, verschmelzen in der Stadt zu einem einzigartigen Erlebnis. Das Ziel? Die Öffentlichkeit für die Zukunft der Städte und die Rolle der Natur in unserem Lebensraum zu sensibilisieren.
15Unter dem Leitgedanken „Das Unsichtbare sichtbar machen“ bietet die Luga eine sinnliche Reise entlang des Parcours. Der Édouard-André-Stadtpark wird La Serre Merveilleuse beherbergen, eine faszinierende Installation, bei der biolumineszente Pflanzen die Dunkelheit erleuchten und eine Zukunft erahnen lassen, in der die Natur unsere Städte erhellt. Nur wenige Schritte entfernt wird La Serre des Orchidées dem Luxemburger Jean-Pierre Pescatore gewidmet, einem bedeutenden Orchideensammler des 19. Jahrhunderts.
Weiter entlang des Petruss-Tals wird der vom preisgekrönten Landschaftsarchitekten Leon Kluge gestaltete Garten Life on the Verge die unbekannte Flora entlang der Straßenränder in den Mittelpunkt stellen. Anschließend werden junge Designer durch innovative Gärten ökologische Herausforderungen erforschen und dabei Themen wie Bodendurchlässigkeit, Heilpflanzen, urbane Lebensmittelproduktion, Bestäuber und viele andere Aspekte aufgreifen.
16Aufwärts entlang der Alzette wird das Water Forum mit einer architektonischen Installation Lösungen zur Wasserreinigung mittels Pflanzen präsentieren. Das Brauereierbe des Landes hingegen wird im Garten Racines du Futur aufgegriffen, die filigrane Stahlstrukturen mit kletterndem Hopfen in Szene setzt. Im Stadtteil Pfaffenthal wird das partizipative Projekt Grow Together Grow Green die Rolle des Baums in der Stadt neu interpretieren. Auf dem Kirchberg-Plateau wird die Pionierkünstlerin Agnes Denes mit ihrer Landschaftsinstallation The Living Pyramid Mathematik und Pflanzenleben in eine wunderbare Harmonie bringen, in Zusammenarbeit mit dem Mudam Luxembourg.
17Etwa 30 km nördlich des Landes, in Ettelbruck, lädt der landwirtschaftliche geprägte Stadtpfad der Luga dazu ein, die faszinierende Welt der traditionellen Landwirtschaft sowie neue Techniken nachhaltiger Anbaumethoden wie Aquaponik, Hydrokultur und Biochar kennenzulernen.
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