Teilnehmende verabschieden „Berliner Erklärung“
Prävention, insbesondere im psychosozialen Bereich, verhindert menschliches Leid und ist eine Investition in die Zukunft. Dies ist das Fazit des Symposiums zur psychischen Gesundheit in der grünen Branche, das auf Initiative der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) Anfang Mai in Berlin stattfand.
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Die Teilnehmenden verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung, um den immer komplexer werdenden Anforderungen in den Betrieben gerecht zu werden. Denn politische Vorgaben, Termindruck, Arbeitsbelastung, wirtschaftliche Zwänge, Druck von außen und die kritische gesellschaftliche Wahrnehmung nehmen stetig zu.
Das wird gefordert
Um den negativen gesundheitlichen Auswirkungen entgegenzuwirken, muss nach Ansicht der Teilnehmenden der Mensch in seiner persönlichen Lebenssituation in den Fokus gerückt werden. Konkret wird unter anderem gefordert, dass bei der Diskussion um Ökologie und Klimaschutz auch die Ökonomie und psychosoziale Dimension berücksichtigt werden. Zudem müssen Hilfsangebote für psychisch Belastete niedrigschwellig zugänglich gemacht werden, das heißt telefonisch, online oder per App – unabhängig von der Stellung im Betrieb (Unternehmerinnen und Unternehmer, ihre Familien sowie ihre Beschäftigten).
Auch die Politik wird gefordert: Sie soll nach Ansicht der Unterzeichner die Rahmenbedingungen für die Akteure schaffen. Dazu zählen Planungssicherheit, klare und erfüllbare Vorgaben, Entbürokratisierung sowie ein klares Bekenntnis zur Zukunft von Land- und Forstwirtschaft sowie Gartenbau in ihren gewachsenen Strukturen.
Maßnahmen entwickeln
Die Beteiligten am Symposium kamen darin überein, dass verschiedene Maßnahmen zu entwickeln sind, um diese Ziele zu erreichen. Sie reichen unter anderem von vernetzten Beratungs- und Schulungsangeboten durch die SVLFG, Kammern sowie Bauernverbände über eine Kampagne zur Enttabuisierung des Themas „Psychische Gesundheit/Belastung in der grünen Branche“ bis zu Forschungsprojekten zur Suizidprävention.
Für eine organisatorisch und finanziell erfolgreiche Umsetzung sehen die Unterzeichner die Unterstützung aller Handelnden in der grünen Branche als notwendig an. Dafür sollen die Vorteile und Synergien des Verbundträgers SVLFG genutzt werden, der für alle Zweige der Sozialversicherung (Unfall-, Kranken- und Pflegeversicherung sowie Alterssicherung) zuständig ist.
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