Kriminalistisches Gespür gefragt

Ein Gartenbauunternehmer ist nicht gefeit vor Streitigkeiten mit Lieferanten, Kunden, Nachbarn oder gar der öffentlichen Hand, beispielsweise bei Enteignungsverfahren, weil eine neue Umgehungsstraße durch das Betriebsgelände geplant ist. Öffentlich bestellte Sachverständige stehen zur Seite, erarbeiten ein fachliches Gutachten und bemessen den Schaden sowohl im Ausmaß als auch monetär.

Veröffentlicht am: von Dr. Gisela Fischer-Klüver, Hannover;
erschienen am 18.10.2019

erschienen in DEGA GARTENBAU 10/2019

In einer Topftomatenkultur für ein Gartencenter trat im April nesterweise Befall mitPhytophthora infestans auf. Hier war sachverständigenseits einerseits das Ausmaß des Primär- und Sekundärbefalls zu erfassen und andererseits der Infektionszeitpunkt zu ermitteln. Letztlich ging es um die Frage, ob der Pilz bereits mit den Jungpflanzen geliefert wurde oder ob die Infektion erst im Betrieb aufgetreten ist.Tiedtke-Crede

Öffentlich bestellte Sachverständige können sowohl für private wie auch vom Gericht bestellte Gutachten herangezogen werden. Sie sind Allrounder. Neben ihrer fachlichen Grundausbildung wie einem Gartenbaustudium fungieren sie teils als Mediatoren, müssen in pflanzenbaulichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Fragen geschult sein und absolut unparteiisch agieren. Nicht zuletzt ist kriminalistisches Gespür gefragt, wenn es darum geht, eine Schadensursache zu ermitteln. Neben gewissem Handwerkszeug ist ein Netzwerk außerordentlich wichtig. Kein sachverständiger Gutachter, oft Einzelkämpfer, kann alles allein. Recherchen in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Universitäten sind erforderlich, um in komplizierten Fällen die...

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