Rund 400.000 besuchten die Grüne Woche
Die Internationale Grüne Woche Berlin hat auch 2019 ihren Stellenwert als globale Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau unterstrichen. Vom 18. bis 27. Januar strömten rund 400.000 Messe- und Kongressbesucher in die Messehallen, darunter 85.000 Fachbesucher aus 75 Ländern. Auf 125.000 Quadratmetern Hallenfläche zeigten 1.750 Ausstellern aus 61 Ländern ihre Produkte.
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Aussteller, Fach- und Privatbesucher ziehen positives Fazit
Mehr als 80 Prozent der Aussteller zogen eine positive Bilanz ihrer Messebeteiligung und würden sich auch künftig an der Grünen Woche beteiligen. Ebenso viele halten die Messe für sehr geeignet, um die Akzeptanz neuer Produkte beim Endverbraucher zu testen. Für rund jeden zweiten Aussteller nehmen die politischen Kontakte auf der IGW einen hohen Stellenwert ein. Drei Viertel der Aussteller bewerteten das geschäftliche Ergebnis als gut oder sehr gut, darüber hinaus erwarten zwei Drittel ein positives Nachmessegeschäft. Die aus Ausstellersicht wichtigsten Ziele der Messebeteiligung waren die „Darstellung des Unternehmens/ Imagepflege“, „Information für den Endverbraucher“ und „Verkauf an den Endverbraucher“. Diese Ziele wurden jeweils in hohem Maße erreicht.Mehr als 90 Prozent der Fachbesucher waren mit ihrem Messebesuch (sehr) zufrieden. Ebenso viele bewerteten das Angebotsspektrum positiv. 40 Prozent wiesen Entscheidungskompetenz für ihr Unternehmen beziehungsweise ihre Institution auf. Die Fachbesucher stammten hauptsächlich aus der Landwirtschaft/Forstwirtschaft, dem Handel (Einzelhandel bzw. Groß- und Außenhandel) sowie der Ernährungsindustrie. Rund 90 Prozent zeigten sich mit dem geschäftlichen Ergebnis ihres Besuches zufrieden. Nahezu jeder zweite Fachbesucher konnte Kontakte für seine berufliche Tätigkeit herstellen. Im geschäftlichen/beruflichen Kontext galt das Interesse bei den Fachbesuchern besonders den Ausstellungsbereichen „Nahrungs- und Genussmittel“, „Landwirtschaft/Forstwirtschaft“ und „Bio“.Überaus zufrieden mit ihrem Messebesuch zeigten sich mehr als 90 Prozent der Privatbesucher, die auch künftig die Grüne Woche besuchen würden. Ebenso bewerteten deutlich über 90 Prozent der Privatbesucher das Angebotsspektrum positiv. Sie interessierten sich hauptsächlich für die Ausstellungsbereiche „Nahrungs- und Genussmittel“ und „Garten“ sowie für den Bio-Bereich. Unter den Sonderschauen standen weit oben in der Publikumsgunst die „Blumenhalle“, „Tierhalle“ und Markthalle/Streetfood“:
Partnerland Finnland sehr zufrieden
Auch das diesjährige Partnerland Finnland bilanzierte einen erfolgreichen Messeverlauf. Das nördlichste Agrarland der EU, das im zweiten Halbjahr 2019 die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, präsentierte erstmals in großer Vielfalt Produkte der arktischen Landwirtschaft. Juha Marttila, Präsident des finnischen Zentralverbands der landwirtschaftlichen Produzenten und Waldbesitzer (MTK): „Wir sind sehr zufrieden mit der großen Aufmerksamkeit an Finnland, unseren Nahrungs- und Genussmitteln sowie den finnischen Speisen.“
„Davos der Landwirtschaft“ mit Bundeskanzlerin Merkel
Das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) stand in diesem Jahr unter dem Motto „Landwirtschaft digital – Intelligente Lösungen für die Landwirtschaft der Zukunft“. Auf dem „Davos der Landwirtschaft“ sprach zum ersten Mal Bundeskanzlerin Angela Merkel vor den Landwirtschaftsministerinnen und -ministern aus 75 Staaten sowie Vertretern zahlreicher internationaler Organisationen. Die Kanzlerin legte dabei das Augenmerk auf die Chancen der Digitalisierung – für die Bekämpfung des weltweiten Hungers, aber auch, um mit einer nachhaltigen Landwirtschaft die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens umzusetzen. Der digitale Wandel bedeute für viele Länder allerdings einen riesigen Sprung, der mit enormen kulturellen Veränderungsprozessen verbunden sei, so Merkel. „Damit der Mensch im Zentrum der Dinge bleibt, brauchen wir Regulierung, einen Rahmen, der Rechtssicherheit bringt“, forderte die Kanzlerin. Solch ein Rahmen müsse international abgestimmt werden. Zum GFFA-Abschluss bilanzierte Bundesministerin Klöckner: „Auf dem Global Forum for Food and Agriculture haben wir uns mit über 70 Landwirtschaftsministern aus aller Welt auf einen internationalen Digitalrat verständigt – ein Durchbruch.“
Bundespräsident Steinmeier auf dem Zukunftsforum
Gemeinsam mit Bundesministerin Klöckner eröffnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das 12. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung. Er forderte nachdrücklich die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in städtischen und ländlichen Räumen ein. Dazu sei flächendeckendes schnelleres Internet unabdingbar, sagte das Staatsoberhaupt. Bei der Einführung des 5G-Mobilfunkstandards in Deutschland dürfe der ländliche Raum nicht wieder abgehängt werden, warnte der Bundespräsident. Über die schleppende Einführung der Breitbandversorgung „lamentieren wir jetzt schon viel zu lange“, sagte er unter Beifall, und fuhr fort, niemand käme auf die Idee, wegen der demographischen Entwicklung die Versorgung eines kleinen Dorfes mit Strom und Wasser einzustellen: „Internet ist wie Strom und Wasser“, und wer zukunftssichere Arbeitsplätze auf dem Land wolle, brauche schnelles Internet nicht nur in den Wohnungen, sondern auch auf dem Feld. „Landwirtschaft und Lasertechnik, Marktplatz und Weltmarkt müssen kein Widerspruch sein.“
Nächster Termin: 17. bis 26. Januar 2020
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