Kröger als Vizepräsident bestätigt
„Natürlich schöne Augenblicke – weil es die Gärtner gibt!“
Andreas Lohff, Präsident des Gartenbauverbandes Nord e.V. formulierte in seiner Ansprache vor rund 100 Mitgliedern und Gästen, Eckpunkte einer Gartenbaupolitik als Agenda des grünen Berufsstandes:
• Wertschätzung der gärtnerischen Produkte und Dienstleistungen
Ohne Gärtner, ohne Gartenbau geht das Wissen um die Pflanze und deren Auswirkung auf das Wohlbefinden der Menschen verloren. Gesunde Ernährung mit frischem Obst und Gemüse
• Gärtnerische Bildung für Kinder
Natur- und Umweltbildung verlangen Lernorte, die die Begegnung mit der Natur erlebbar machen und praktische Kompetenzen vermitteln. Der Schul- und Kita- Garten ist ein solcher Lernort zur Förderung von Bildung und nachhaltiger Entwicklung.
• Pflanzenschutz
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln steht unter starker gesellschaftlicher Kritik. Die Notwendigkeit eines nachhaltigen Pflanzenschutzes muss weiter diskutiert und mit Unterstützung der gesamten Branche kommuniziert werden
• Stadtgrün
Erhaltung der ausgewogenen Entwicklung von bestehenden Grünflächen in den Kommunen durch die Erarbeitung von fundierten Pflegekonzepten. Erhalt der Friedhofskultur, Friedhöfe als Orte der Bestattung öffnen für vielfältige Bestattungsformen.
• Grüne Welle nicht nur auf der Straße
Das Wort Grün und Begriffe wie Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein mit Gartenbau und Gärtner verknüpfen und Einbindung in die Entscheidungsprozesse von Politik und Verwaltung. Der Gärtner ist einer der ältesten Berufsstände der die Zusammenhänge der Natur versteht, aufgreift und für den Menschen nutzbar macht.
Wahlen
Die Mitglieder bestätigten Andreas Kröger, Hamburg, einstimmig im Amt des GVN-Vizepräsidenten. Kröger ist Inhaber eines Zierpflanzenbaubetriebes in den Hamburger Vier- und Marschlanden und zugleich Präsident der Landwirtschaftskammer Hamburg sowie GVN-Landespräsident Hamburg. Es ist Krögers zweite Amtszeit im nördlichsten Gartenbau-Landesverband (Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit rund 400 Mitgliedsbetrieben).
Ehrung der erfolgreichen Aussteller auf der Bundesgartengartenschau (BUGA) Havelland 2015
Präsident Lohff übergab Medaillen und Urkunden an folgende erfolgreiche Aussteller:
• Hydro Böttle GmbH, Hamburg
• Grönfingers Rostocks Gartenfachmarkt GmbH, Rostock
• Neuhoff Staudenkulturen, Rellingen, Kreis Pinneberg
• Stauden Röttger GbR Gartenbau, Holm, Kreis Pinneberg
• Peter Schwermer Staudenkulturen, Quarnbek
• Loest Gartenbau, Hamburg
• Wagschal Gartenbau, Reinbek
Insgesamt konnte diese Aussteller 30 mal Gold, 20 mal Silber, 4 mal Bronze sowie 2 Ehrenpreise für den Gartenbau im Norden erringen.
„ZVG: Gemeinsam für den Gartenbau!“
ZVG-Generalsekretär Fleischer gab einen Überblick über die Bandbreite der politischen Arbeit des ZVG für den Gartenbau. Als Erfolg des ZVG sah er das seit 1. Januar gestartete Bundesprogramm Energieeffizienz in Gartenbau und Landwirtschaft. „Unser Verband hat durch permanente Kommunikation gegenüber der Politik den Boden für das Programm bereitet. Damit stehen den Produzenten in den kommenden drei Jahren 65 Mio. Euro für Investition und Beratung zur Verfügung.“ Es sei nun Aufgabe der Gartenbaubetriebe die Fördermittel für gute betriebliche Energieeffizienzkonzepte abzurufen. Den Start des Programms bezeichnete er als positiv.
Außerdem ging Fleischer auf „Natürlich schöne Augenblicke“ ein. Die Imagekampagne für Blumen und Pflanzen befände sich auf einem guten Weg. Die IPM wurde genutzt um weitere Partner wie verschiedene Jungpflanzenbetriebe oder das Blumenbüro Holland zu gewinnen. Ganz aktuell hat der Bundesverband der Einzelhandelsgärtner im ZVG seine Beteiligung an der Kampagne beschlossen. Fleischer: „Das freut mich ganz besonders, weil ‚Natürlich schöne Augenblicke‘ mit diesem Partner einen zusätzlichen Schub in die Endverkaufsbetriebe, und damit hin zum Verbraucher bekommt.“
Große Sorgen macht dem Generalsekretär das Thema Pflanzenschutz. Hier befände sich die Gesellschaft in einer erheblichen Schieflage. Der Nutzen von Pflanzenschutz spiele in der öffentlichen Debatte quasi keine Rolle mehr. Begriffe wie ‚Risiko‘ und ‚Angst‘ dominierten die gesellschaftliche wie politische Diskussion. Außerdem trete die Europäische Harmonisierung der Pflanzenschutzmittelzulassung auf der Stelle. „Hier ist die Politik gefragt. Wenn diese nicht bald zu einer realistischen Betrachtung des Themas zurückkommt, werden unsere Produzenten in wenigen Jahren vor erheblichen Bekämpfungslücken stehen – mit allen entsprechenden Folgen.“