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Julius Kühn-Institut publiziert Bericht: Biologischer Pflanzenschutz in Deutschland

Der in der Schriftenreihe „Berichte aus dem Julius Kühn-Institut“ aktuell publizierte „Statusbericht Biologischer Pflanzenschutz 2013“ wurde in Zusammenarbeit mit den Pflanzenschutzdiensten der Länder vom Julius Kühn-Institut (JKI) zusammengestellt. 

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Der Bericht enthält auf über 100 Seiten Daten zum Stand biologischer Pflanzenschutzverfahren in der Praxis in den Jahren 2009 und 2010. Die erhobenen Daten zeigen, dass biologische Pflanzenschutzverfahren im Ökologischen Anbau wie auch im integrierten Anbau vieler Kulturpflanzen inzwischen fest etabliert sind.  

Biologische Verfahren werden vor allem zur selektiven Bekämpfung von Schadinsekten in Gewächshauskulturen (zum Beispiel im Gemüse- und Zierpflanzenanbau) eingesetzt. Ohne sie wäre heute der Anbau von Tomaten, Gurken oder Paprika hier nicht mehr möglich. Bei der Bekämpfung von Pilzkrankheiten spielen biologische Verfahren bisher nur eine geringe und bei der Bekämpfung von Unkräutern überhaupt keine Rolle.

Im Freiland werden insgesamt weitaus weniger biologische Verfahren verwendet, dann allerdings auf wesentlich größeren Flächen. So setzten Landwirte die nützliche Schlupfwespe Trichogramma 2010 auf ca. 22 500 ha Mais zur Maiszünslerbekämpfung ein. Fest etabliert ist auch die Verwirrtechnik mit Pheromonen. Diese wird auf 60 000 ha, d. h. 60 % der Weinanbaufläche gegen den Einbindigen und den Bekreuzten Traubenwickler eingesetzt. Entsprechende Agrarumweltmaßnahmen ermöglichen einen finanziellen Ausgleich für den höheren Aufwand im Vergleich zu chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen.

Praktiker wünschen sich vor allem noch verbesserte Verfahren, um Blattläuse und Thripse in verschiedenen Gewächshaus- und Freilandkulturen zu bekämpfen. Die biologische Bekämpfung neu eingeschleppter, invasiver Schaderreger ist ebenfalls schwierig, da hier erst natürliche biologische Gegenspieler gefunden oder biologische Mittel entwickelt werden müssen. Und dies dauert wegen deren hohen Selektivität oft länger als bei chemischen Mitteln mit ihrer größeren Wirkungsbreite.

Müssen biologische Mittel zugelassen werden, scheitert die Einführung in die Praxis meist an den hohen Zulassungskosten, da die Produkte aufgrund ihrer selektiven Wirkung nur für einen kleinen Markt ausgelegt sind. Offensichtlich ist aufgrund der Erfahrungen der vergangenen 20 Jahre, dass biologische Verfahren ein MEHR an Beratung benötigen und das Personal in den Betrieben entsprechend geschult werden muss. „Hier sollten weitere Anreize geschaffen werden, dass sich diese Situation in den kommenden Jahren verbessert. Dann könnte sich der biologische Pflanzenschutz in Deutschland besser etablieren“, so das Resümee von Prof. Jehle.

Mehr Informationen zur NAP finden sie hier: http://www.nap-pflanzenschutz.de/

Quelle: Julius Kühn-Institut (JKI)

 

(c) DEGA online, 16. Juli 2014

 

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