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    Was tun Sie gegen hohe Arbeitskosten?

    Arbeitskosten schlagen in der Regel noch höher als die Energiekosten zu Buche, auch wenn immer wieder einmal zu wenig berücksichtigt wird. Wir fragten einige Kollegen: Was machen Sie, um die Arbeits­kosten zu reduzieren?

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    Frühzeitig planen

    Wir versuchen, unsere Aufträge so früh wie möglich zu bekommen, damit sowohl die Produktion wie auch das spätere Packen der Pflanzen für den Versand gut planbar sind. So können wir die Zeiten mit weniger Arbeitsanfall in der Produktion besser nutzen, um Folgeaufträge in Ruhe vorzubereiten.

    Michael Schnor Nielsen ist Verkaufsmanager bei der dänischen Gärtnerei PKM, in der die „Fairytale Flowers“ Campanula und Schlumbergera produziert werden.

    Gute Arbeitskräfte sind unbezahlbar

    Wir haben ausschließlich hiesige Mitarbeiter, die deutsch sprechen, was wichtig ist für den Endverkauf, um die Kunden gut anzusprechen. Demnächst will ich die Zeiterfassung angehen, um einzelne Arbeitsschritte besser zu erfassen.

    Im Winter, wenn wenig Arbeit vorhanden ist, arbeiten meine Mitarbeiter nur an drei Tagen in der Woche für je sieben Stunden. Sie verdienen dann zwar weniger, müssen aber auch nur drei Tage fahren, was wiederum Kosten spart, weil alle von weiter her kommen. Außerdem arbeiten wir mit einem Jahresarbeitszeitkonto. In der Hauptsaison Mitte April bis Ende Mai wird neun Stunden pro Tag gearbeitet, wobei eine Stunde auf dem Überstundenkonto gutgeschrieben wird. Durch ein gefülltes Überstundenkonto bleiben einige Mitarbeiter in den Wintermonaten ganz zu Hause.

    Der Urlaub wird für das ganze Jahr voll angerechnet. Zudem arbeiten wir nicht mit Urlaubstagen, sondern die Urlaubstage werden komplett in Urlaubsstunden umgerechnet. Das ist gerechter. So kann ein Mitarbeiter auch mal früher gehen und sich dafür nur die entsprechenden Urlaubsstunden nehmen.

    Gute Arbeitskräfte müssen ordentlich bezahlt werden, denn sie sind eigentlich unbezahlbar. Da mache ich mir lieber die Mühe, nach einem preiswerteren Energielieferanten zu suchen.

    Heinz-Josef Strickmann hat eine Friedhofsgärtnerei mit Produktion und Endverkauf in Sassenberg.

    Wir setzen auf Automatisierung

    Wir haben in unserem Betrieb viele neue Maschinen für die Automatisierung installiert. So erfolgt das Umtopfen automatisch. Außerdem arbeiten wir mit einem automatischen innerbetrieblichen Transportsystem.

    Der für den Verkauf zuständige

    René de Mooij führt zusammen mit seinem für die Produktion zuständigen Bruder Wilfried eine Topfpflanzengärtnerei für Anthurien im niederländischen Rijnsburg.

    Alle Prozesse optimieren

    Für mich ist dieses spannende Thema besonders aktuell, da ich es im Rahmen meiner Dissertation über Prozessoptimierung und -wertschöpfung untersuche.

    Wir prüfen derzeit alle Prozesse unserer Dienstleistungen. Prozesswertanalyse und Prozesskostenrechnung liefern wirklich sinnvolle Ergebnisse und decken Schwachstellen auf mit dem Resultat, dass nicht lukrative Prozesse auf dem Prüfstand stehen. Was auch immer das nun für die weiteren Schritte bedeuten mag. Personal freizusetzen ist sicherlich der letzte Schritt. Eine bessere Nutzung der vorhandenen Mitarbeiter ist der vernünftigere Weg. Die Optimierung der Prozesse und Arbeitskräfte steht also im Vordergrund.

    Der Dipl.-Ing. (FH) Gartenbau und Dipl.-Wirtschaftsingenieur (FH) Christian Engelke ist Geschäftsführer der Engel & Engelke – Ihre Dienstleistungsgärtnerei in Bückeburg.

    Kräftige gleichmäßige Stecklinge

    Unsere höchste Arbeitsintensität liegt in der Verarbeitung der ankommenden unbewurzelten Stecklinge und der Aufbereitung der bewurzelten Jungpflanzen. Voraussetzung, um hier die Arbeitskosten zu optimieren und so niedrig wie möglich zu halten, ist, dass wir von unseren Mutterpflanzenbetrieben absolut kräftiges und gleichmäßiges Stecklingsmaterial bekommen. Hier wird auch in der eigenen Züchtung ein Schwerpunkt drauf gelegt, dass die Sorten sowohl in der Produktion als auch beim Endverbraucher pflegeleicht und kräftig sind. Das spart Zeit beim Stecken sowie versandfertig machen der Jungpflanzen und senkt die Arbeitskosten. Zudem werden Arbeitsspitzen immer größer. Dies fangen wir ab mit qualifizierten Saisonarbeitern, mit denen wir die Spitzen brechen und die Jahreslohnkosten besser im Griff halten.

    Theo Grünewald ist Inhaber und Geschäftsführer der Grünewald-Gruppe. Zusammen mit seinem Vater, Bruder und weiteren Personen hat er den Gartenbaubetrieb zu einer internationalen Unternehmensgruppe ausgebaut. Zudem engagiert sich Theo Grünewald unter anderen bei der Fachgruppe Jungpflanzen im ZVG.

    Im Gartenbau hörte sich um: Dr. Gisela Fischer-Klüver, Hannover; Bilder: Fischer-Klüver (3), Werkbilder (2)

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