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Gartenbauzentrum Münster-Wolbeck: Verabschiedung von sieben Mitarbeitern

Zu Beginn dieses Jahres wurden die Landwirtschaftskammern Westfalen-Lippe und Rheinland in eine „Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen“ zusammengefasst. Im Zuge der damit verbundenen Stellenreduzierung um 30 % gingen am 24. Juni 2004 sieben Mitarbeiter des Gartenbauzentrums (GBZ) Münster-Wolbeck in den vorzeitigen Ruhestand

Viel Wehmut lag über dieser Veranstaltung. Mitarbeiter in den Ruhestand schicken zu müssen, die dem Gartenbau noch mehrere Jahre hilfreich zur Seite hätten stehen können. Dies vermittelte auch Kammerpräsident Karl Meise. Die Kammer habe sich dem Sparwillen der Landesregierung beugen müssen. Die landwirtschaftliche und gärtnerische Selbstverwaltung habe mit einem riesigen Gegenwind zu kämpfen. Hier werden zu früh und zu viele Mitarbeiter vorzeitig verabschiedet. Zwar biete der Übergang in den Ruhestand Möglichkeiten des Sparens, doch entstehen große Lücken, die nur mit Schwierigkeiten gefüllt werden können. Auf der anderen Seite sei der vorzeitige Ruhestand bei den notwendigen personellen Entscheidungen am erträglichs-ten, biete sie doch eine Chance für die jüngeren Mitarbeiter. Zu denen sagte Meise: „Wer erfolgreich sein will, muss sich gehörig ins Zeug legen.“
Das GBZ Münster-Wolbeck habe verdiente Mitarbeiter und den Häuptling auf einen Schlag verloren, sagte Heinz Herker, Präsident des Landesverbands Gartenbau Westfalen-Lippe und Mitglied des Hauptausschusses der Landwirtschaftskammer NRW. „Im Grunde genommen sparen wir nichts, denn es geht um die Verlagerung der Kosten in die Rentenkasse und gleichzeitig um den Verzicht auf wertvolles Know-how.“ Er wies auch darauf hin, welche wertvolle Arbeit in Wolbeck geschaffen wurde, nicht zuletzt durch das GBZ.
Auch der Vizepräsident des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW Reimund Klute bedauert das Ausscheiden wertvoller Mitarbeiter, so bei der überbetrieblichen Ausbildung und auch der Weiterbildung. In der Beratung gab es bisher eine erfolgreiche Betreuung der Erfa-Gruppen. Was die Kammerneuorganisation für den praktischen Gartenbau bedeutet, werde erst jetzt im Ergebnis bewusst.


Sieben auf einen Streich
Sieben Mitarbeiter des GBZ Münster-Wolbeck, zwei von ihnen 60 Jahre alt, die anderen jünger, wurden am 24. Juni 2004 in den Ruhestand oder in den einstweiligen Ruhestand verabschiedet:
Wilhelm Hasken, seit 1971 Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe, war zunächst als Ausbildungsberater bundesweit tätig. 1975 übernahm er die Aufgaben in der Ausbildungsverwaltung in der Gruppe Gartenbau, wechselte 1994 von der Gartenbauberatung nach Wolbeck und wurde dort Leiter der überbetrieblichen Ausbildung.
Hans Kühne ist seit 1973 in der Gartenbauberatung in Westfalen-Lippe tätig. Er hat besonders betriebswirtschaftliche Fragen bearbeitet und die Spezialberatung durchgeführt. Zuletzt übernahm er die Bearbeitung von Fördermaßnahmen des Agrar-Förder-Programms.
Dieter Lauterbach betreute als Gärtnermeister im Versuchszentrum insbesondere Versuche im Zierpflanzenbau. Im Vordergrund standen Fragen der Nährstoffversorgung und des Einsatzes von Wachstumsregulatoren. Seit 1979 ist er stellvertretender Leiter des Versuchszentrums.
Hartmuth Range wurde im August 2002 zum Leiter des GBZ und der Gartenbauberatung in Münster-Wolbeck bestellt. In dieser Zeit wurde das Zentrum kräftig ausgebaut und die langjährige Planung vollendet. Die Umsetzung von Gebührenerhöhungen für die Leis-tungen der Landwirtschaftskammer und viele fusionsbedingte Diskussionen prägten zuletzt seine Arbeit. Zum Schluss galt es, den notwendigen Personalabbau so zu gestalten, dass ein Angebot für die Gartenbauwirtschaft erhalten bleibt.
Hermann Roters, seit 1974 Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer, war zunächst viele Jahre als Ausbildungsberater tätig und leitet seit 1987 die berufliche Weiterbildung. Sein Kollege Holger Gaudek soll nun in Zukunft diese Arbeit allein weiterführen.
Walter Sennekamp ist noch einige Monate im Amt, aber der weit über die Grenzen Westfalen-Lippes hinaus bekannte und anerkannte Technikspezialist verlässt die Gartenbauberatung Ende Oktober 2004. Er hat sich vor allem um Gewächshausbau, Inneneinrichtung, Energietechnik und geschlossene umweltschonende Kultursysteme bemüht.
Dr. Max-Ludwig Wetzlar ist seit 1989 Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer. Von 1977 bis 1986 war er im Rheinland tätig. Als Landschafts- und Regionalplaner hat sich Wetzlar bei vielen Fragen öffentlich-rechtlicher Stellungnahmen besonders bei Bauvorhaben eingebracht. Außerdem hat er sich als Leiter des Landesbewertungskomission von „Unser Dorf soll schöner werden“ einen Namen gemacht. Diese Aufgabe übernimmt Landwirtschaftsdirektorin Annegret Dedden, GBZ Straelen.


Der bisherige Leiter des GBZ Münster-Wolbeck, Hartmut Range, bedankte sich bei der Kammerleitung dafür, dass die Mitarbeiter über Jahrzehnte hinweg ihre Arbeit für die Gartenbauwirtschaft selbstständig und eigenverantwortlich erbringen durften.


Gerd Heinrichs, Neidlingen

(C) DEGA online 30. Juni 2004 www.dega.de