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Berlin: Dr. Hellmut Späth wird mit "Stolperstein" geehrt

Im Beisein des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit wird am 18. September ein sogenannter Stolperstein für Dr. Helmuth Späth enthüllt. Zuvor wird der Regierende Bürgermeister das Traditionsfest zum 290. Geburtstag der Späth'schen Baumschulen feierlich eröffnen.
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Stolperstein-Künstler Gunter Demnig hat 65 Jahre nach der Ermordung von Dr. Hellmut Späth einen Stolperstein angefertigt. Er wird während der feierlichen Eröffnung des Späth'schen Traditionsfestes am 18. September um 12 Uhr im Beisein seines Sohnes Dr. Manfred Späth vom Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit enthüllt. Zugleich wird die Büste von Dr. Hellmut Späth, bislang in der Gedenkstätte Sachsenhausen zu sehen, am Eingang zum denkmalgeschützten Verwaltungsgebäude auf dem Späth-Gelände präsentiert. Der 1. März 1943 war ein einschneidendes Datum in der Firmengeschichte der Späth'schen Baumschulen: Dr. Hellmut Späth, Firmeninhaber der Familie Späth in sechster Generation, wurde von den Nationalsozialisten verhaftet, unter "Schutzhaft" gestellt und zu einem Jahr Haft in Bautzen verurteilt. Die Anschuldigungen lauteten auf "Kriegswirtschaftsvergehen". Tatsächlich aber war sein fortdauernder Umgang mit Juden der NSDAP ein Dorn im Auge. Sein sofort nach der Verhaftung erfolgter Parteiausschluss wurde damit begründet, dass "... die charakterliche Einstellung des Dr. Späth mit nationalsozialistischer Auffassung nicht nur nicht übereinstimmt, sondern ihr diametral entgegengesetzt ist." (NSDAP Kreisgericht 10 Berlin-Neukölln, 1943). Schon 1937 hatten führende NSDAP-Vertreter empört den Saal verlassen, als Dr. Hellmut Späth auf einer großen Feier die gartenkulturellen Errungenschaften Englands und Frankreichs als vorbildlich würdigte. Dr. Hellmut Späth wurde nach seiner Haft in Bautzen aber nicht entlassen, sondern ohne weiteres Verfahren im November 1944 als politischer Häftling in das KZ Sachsenhausen überführt und dort am 15. Februar 1945 erschossen. Das Unrecht riss nach Ende des zweiten Weltkriegs nicht ab. 1947 wurden die beiden Kinder von den kommunistischen Machthabern als "Naziaktivisten und Kriegsverbrecher" enteignet. Dazu wurde Dagmar Späth der Status "Opfer des Faschismus" wieder aberkannt. Auf dem Traditionsfest am 18. und 19. September wird die Geschichte des 1720 gegründeten Unternehmens mit den erst jetzt ermittelten Geschehnissen aus der Zeit des Nationalsozialismus, den Anfängen der DDR und dem wiedervereinigten Deutschland bis zur Reprivatisierung 1997 in einer Ausstellung präsentiert. Quelle: Pressemitteilung Späth'sche Baumschulen Berlin (c) DEGA online 1. September 2010
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