Ein Friedhof für Oldtimer

Viele Friedhöfe haben eine besondere Atmosphäre und ziehen längst nicht nur Hinterbliebene an. Einen besonderen Charme verbreitet ein Autofriedhof in der Schweiz – wegen der vor sich hinrostenden Fahrzeuge auf der einen Seite, wegen der Naturnähe andererseits.

Veröffentlicht am: von Christel Lehmann
erschienen am 16.06.2009

erschienen in DEGA GARTENBAU 06/2009

Aus den Fahrzeugen im Freien scheint das Leben förmlich zu quellen: Polster sind von Moos überwachsen. Um Schalthebel und Lenkräder rankt sich Efeu. Auf den eingedellten Dächern gedeihen Wildstauden und Farne, recken sich Ahornsämlinge dem Licht entgegenWerner Lehmannn

Mitten im ländlich geprägten Gürbetal, zwischen Thun und Bern, liegt die kleine Ortschaft Kaufdorf. Hier befindet sich ein großer Autofriedhof, wo seit Jahrzehnten Wagen aus den 1930er bis 1970er Jahren unberührt vor sich hinrosten: BMW, Fiat Toppolino, VW-Käfer. Auch viele „Amerikaner“, wie Chevrolet, legendäre Studebaker, Ford – einst der Stolz ihrer Besitzer, meist wohlhabender Geschäftsleute aus der Region Thun, sind hier endgültig geparkt. 1933 begann Walter Messerli defekte Autos zu reparieren. Von nah und fern wurden die Fahrzeuge zu ihm gebracht. Konnten sie nicht mehr repariert werden, ließen ihre Besitzer sie kurzerhand in der „Hostet“ stehen. Aus Teilen der ausgeschlachteten Wagen baute Messerli...

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