Markt unter Druck
Der Phalaenopsis-Markt wird sich in diesem und im kommenden Jahr nicht erholen. So lautete eine der Kernaussagen eines vom „Vakblad voor de Bloemisterij“ organisierten Gesprächs über die derzeitige Situation am Phalaenopsis-Markt.
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Im Vergleich zum Vorjahr wurde zum Beispiel in der 12. Woche rund 1 € weniger pro Pflanze erlöst. Diese Tendenz setzt sich seit 2007 fort. Auch wurden in den ersten Wochen des Jahres 2009 erneut rund 10% mehr Pflanzen an den Vermarktungsorganisationen angeliefert.
Rund 200 ha Anbaufläche
Derzeit werden in den Niederlanden von etwa 70 Gärtnern unter rund 200 ha Glasfläche Phalaenopsis kultiviert. Vermutlich müssen aufgrund der hohen Energiepreise und der Finanzkrise einige spezialisierte Betriebe in naher Zukunft aufgeben. Durch die stark gefallenen Erlöse können diese Unternehmen ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Auch Gartenbaubetriebe, die nur gelegentlich Phalaenopsis anbauen, werden die Produktion einstellen, so die Prognosen. Dennoch wird die Produktionsmenge nicht schnell zurückgehen. Die spezialisierten Unternehmen erhöhen kontinuierlich ihre Flächenproduktivität.
Sorgfältige Investitionen
In der Vergangenheit wurde aufgrund sehr guter Erlöse in Betriebsvergrößerungen und technische Ausstattung investiert. Nun wird jede Investition intensiver berechnet. Dies gilt insbesondere für die Mechanisierung von Arbeitsabläufen. Auch die Einführung neuer Sorten und Arten sowie zusätzlicher Topfmaße erfolgt nur nach einer sorgfältigen Überprüfung des Markts.
Entwicklungen bei anderen Orchideen
In den letzten Jahren wurden kontinuierlich neue Topforchideenarten in den Markt eingeführt. Eine bedeutende Rolle in der niederländischen Marktstatistik spielen folgende Arten: Von Dendrobium werden inzwischen über 3 Mio. Stück angeliefert. Die jährlichen Zuwachsraten sind seit 2005 kontinuierlich zweistellig gestiegen. Cymbidium hält sich relativ stabil bei etwa 2 Mio. Stück, während Miltonia ebenfalls mit über 20 % Steigerung inzwischen rund 1,5 Mio. Stück einbringt. Ein ebenfalls kontinuierliches Wachstum verzeichnen Cambria und Ludisia. Starke Steigerungen auf einem noch niedrigen Anlieferungsniveau gibt es bei Epidendrum und klein- und großblumigen Vanda. Alle Orchideen leiden unter dem niedrigen Preisniveau der Phalaenopsis.
Bedeutsam für die zukünftige Entwicklung, die bereits seit dem Jahr 2002 läuft, ist auch der Jungpflanzenmarkt. Die niederländischen Züchter tragen mit rund 30 % zum Wachstum bei. Die restlichen Jungpflanzen stammen aus dem Ausland. Außerdem hat sicher auch das gestiegene Angebot mit Rohware zum starken Wachstum beigetragen.
Unbeantwortet bleibt die Frage, wie sich die Konsumenten in Zukunft verhalten werden. Einmal an „Baumarktpreise“ gewöhnt, dürfte es schwierig werden, wieder eine Preis-Trendwende einzuführen. HR
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