Weitere Konzepte zu Grün in der Stadt
Zu ihrer jährlichen Koordinierungssitzung des Arbeitskreises Pflanzenverwendung im Bund deutscher Staudengärtner (BdS) im Zentralverband Gartenbau (ZVG) trafen sich 33 Teilnehmerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Anfang Juli in Dresden.
von ZVG/BdS erschienen am 12.07.2024Bei der diesjährigen Tagung in der Sächsischen Landesanstalt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Dresden-Pillnitz Anfang Juli wurden abschließend die sechs neuen Konzepte des Arbeitskreises „Coppicing – Gehölz-Staudenkonzepte für das Stadtgrün“ erörtert, die an neun Standorten über sechs Jahre hinweg wissenschaftlich geprüft und optimiert wurden. Sie werden zur GalaBau 2024 erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.
Fast alle mit der Pflanzenverwendung beschäftigten Vertreter diverser Hochschulstandorte und Lehr- und Versuchsanstalten nahmen an der Tagung teil. Ziel dieser seit über 20 Jahren stattfindenden Sitzung ist es, Konzepte zur Stadtbegrünung zu erstellen, an verschiedenen Standorten aufzupflanzen, auszuwerten und beständig zu optimieren. Die Ergebnisse sind unter anderem wissenschaftlich fundierte Staudenmischungen, die unter www.staudenmischungen.de detailliert und mit Artenlisten aufbereitet sind. Sie ermöglichen es Städten und Gemeinden, artenreich und pflegearm öffentliche Anlagen attraktiv und bienenfreundlich zu gestalten.
Als neues Konzept für den Arbeitskreis stellte Till Hofmann, Staudenexperte aus Rödelsee, einen gepflanzten Kräuterrasen als Rasenersatz vor. Dabei sollen niedrige, mahd-, tritt- und scherfeste Stauden und Gräser in einer biodiversen, teppichartigen Mischpflanzung als Kräuterrasen Verwendung finden. Dieses Konzept könnte auch auf Vegetationsmatten ausgeweitet werden. Zu prüfen sind die Dauerhaftigkeit der Artenkombinationen, die Mahdhäufigkeit sowie die Toleranz gegenüber Trittbelastung.

Prof. Jonas Reif, Fachhochschule Erfurt, regte eine Konzepterstellung für trockenheitstolerante, mediterrane Halbsträucher im Stadtgrün an. Diese können bei den zunehmenden Hitzeinseleffekten im Zuge des Klimawandels eine besonders resiliente Alternative zu konventionellen Pflanzungen darstellen. Auch bei größter Hitze und Trockenheit bleiben die Pflanzen strukturstabil und bieten dazu gute Ressourcen für Bestäuber.
An elf Versuchsstandorten der Hochschulen und Lehr- und Versuchsanstalten sollen die neuen Konzepte ab 2025/ 2026 aufgepflanzt und für mindestens drei bis fünf Jahre die Bonitierung übernommen werden. Die weitere Konzeption und Koordination der Konzepte soll im Winterhalbjahr geschehen, so dass voraussichtlich im kommenden Frühsommer gepflanzt werden kann.
Versuche zur Versickerung und Retention (Mulden-Rigolen-Systeme, Verdunstungsbeete und Raingardens) an der LfULG wurden auf der Tagung ebenfalls erörtert und diskutiert.
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