Großer Andrang bei der Multikraft-Zierpflanzen- & Gemüsebautagung
Bereits zum 13. Mal ging die Zierpflanzentagung von Multikraft über die Bühne. Wegen des großen Erfolges feierte auch die Gemüsebautagung ihr 10. Jubiläum. Am 10. und 11. Januar 2024 drehte sich alles um das Arbeiten mit Biostimulanzien, um rückstandsfreies Gärtnern und die Reduzierung von antimikrobiellen Substanzen sowie Pflanzenschutzmitteln. Die vom oberösterreichischen Biotech-Unternehmen Multikraft initiierte Veranstaltung fand sowohl online als auch am Unternehmensstandort, dem Stumpflhof, in Pichl bei Wels statt.
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„Weiter machen wie gehabt, ist keine Option. Wir brauchen Mut zur Veränderung“, forderte Mag. Robert Rotter. Der wissenschaftliche Leiter im Bereich Landwirtschaft des Biotech-Unternehmens Multikraft weiß, wie wichtig die Suche nach nachhaltigen Lösungen in der Landwirtschaft für unser Klima ist. „Laut Klimareport lagen von 35 klimarelevanten Parametern 20 davon im Bereich „Neue Extreme“. Außerdem kämpfen wir mit einem Biodiversitätsverlust: Wir verlieren laufend Tier- und Pflanzenarten. Das ist zusätzlich ein Problem, da artenreiche Wälder im Vergleich zu Monokulturen unter anderem doppelt so viel Kohlenstoff im Boden speichern können“, so Rotter. Multikraft forscht seit über 25 Jahren an Alternativen, um antimikrobielle Substanzen und Pestizide auf ein Minimum zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft zu stärken, um dadurch Nährstoffverluste im Boden zu managen.
Mehr als 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Seminartag
Bei der Zierpflanzen- und Gemüsebautagung berichteten Gärtnerinnen und Gärtner aus dem In- und Ausland über die praktische Anwendung von Pflanzenstärkungsmitteln, die durch regelmäßige Anwendung die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln ermöglichen. „Pro Seminartag zählten wir mehr als 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Unser Programm umfasste zahlreiche Erfahrungsberichte aus erster Hand, wie rückstandsfreies Anbauen funktionieren kann – mit Lösungen, die nu¨tzlingsfördernd und fu¨r den biologischen Gartenbau zugelassen sind“, so Lukas Hader, Geschäftsführer von Multikraft in zweiter Generation. Im Detail geht es etwa um nachhaltige Pflanzenstärkung, Kaltnebelverfahren, torffreie Substrate sowie das Multikraftsystem im Weinbau.
„Besonders das Kaltnebelverfahren wird dieses Jahr zum großen Thema. Viele unserer Kundinnen und Kunden setzen diese Methode bereits erfolgreich ein. Auch wenn unser Erfahrungsschatz bereits sehr groß ist, ist meist noch viel wichtiger, was wir noch nicht wissen. Deshalb entwickeln wir unser Unternehmen und unsere Produkte laufend weiter, stets angepasst an die aktuellen Herausforderungen aus der Praxis“, so Hader.
Versuch zum Multikraftsystem im Kaltnebelverfahren bei Topfkräutern, Beet- und Balkonpflanzen
Frank Korting, tätig im Versuchswesen im Pflanzenschutz bei den DLR Rheinlandpfalz, berichtete über seine Versuche zum Multikraftsystem im Kaltnebelverfahren: „Bei unserem Versuch hat uns besonders die Frage ‚Wie schaffe ich es, eine vernünftige Dosierung auf der Pflanze zu gewährleisten, ohne zu viel Verlust im Raum zu verzeichnen?‘ interessiert“, so Korting. „Der Versuch fand in mehreren Glashäusern statt. Im direkten Vergleich untersuchten wir je ein Haus mit folgenden Verfahren: Kaltnebelverfahren, Spritzbehandlung, Kaltnebelverfahren in Kombination mit Biostimulanzien sowie eine Kontrollgruppe. Das Kaltnebelverfahren ist äußerst arbeitssparend. Die möglichen Effekte müssen wir weiterhin untersuchen. Was wir aber bereits jetzt sagen können: Die durch das Kaltnebelverfahren behandelten Pflanzen zeigten tendenziell eine stärkere Entwicklung, ein vermehrtes Wurzelwachstum, ein höheres Frischgewicht und eine frühere Blüte“, erklärte Korting.
Torffrei arbeiten mit dem Multikraftsystem
Siegfried Dumbsky betreibt mit der Gärtnerei Dumbsky einen Endverkaufsbetrieb, der auf die Produktion von Beet- und Balkonpflanzen, Poinsettien und weitere Zierpflanzen spezialisiert ist. Auf der Zierpflanzentagung erklärte der Gärtner seine Beweggründe für das Arbeiten mit torffreien Substraten: „Wir wollen nachhaltig produzieren und fühlen uns verantwortlich für unser Klima sowie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit dem Verzicht auf Torf fühle ich mich wieder mehr als Gärtner und bin näher an meinen Pflanzen dran“.
Das verwendete Substrat setzt sich aus Kompost, Kokosmark, Rindenhumus, Holzfaser, Ton, dem Multikraft Keramikpulver sowie Schafpellets zusammen. „Durch den Einsatz von MK Blume und Schachtelhalmextrakt von Multikraft sind keinerlei Fungizide mehr notwendig. Wir können außerdem auf Hemmstoffe verzichten, da die Pflanzen praktisch mehr ‚Stress‘ haben, da Nährstoffe langsamer und gleichmäßiger freigesetzt werden und sie sich mehr anstrengen müssen.“, erklärte Dumbsky.
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