Die persönlichen Kontakte wieder stärker in den Fokus stellen
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Nach konstruktiver Diskussion beschloss die BGI-Mitgliederversammlung am 6. September 2023, was die Mitglieder von der Gemeinschaft des Verbands erwarten und selber einbringen können. Eine Leitlinie zum Thema „Nachhaltiges Handeln“, die 2011 verabschiedet worden war, wurde überarbeitet und um einen Verhaltenskodex ergänzt. BGI-Gesch.ftsführer Frank Zeiler gab Antwort auf Fragen dazu.
Der BGI hat seine Leitlinie zur Nachhaltigkeit überarbeitet, warum?
Frank Zeiler: Einiges, was 2011 formuliert wurde, wird heute anders bewertet. Wesentlich hat sich unser Selbstverständnis als Verband geändert. Der BGI versteht sich heute als Anschieber, der Innovationsschübe in seinen Mitgliedsbetrieben auslöst, zum Beispiel bei Plastikvermeidung, Ressourcenschonung bis hin zur Nachhaltigkeitszertifizierung. Wir wollen die Umsetzung der umfangreichen Vorschriften, die in Bezug auf die Klimaziele auf die Betriebe zukommen werden, aktiv mitgestalten und entsprechend der Möglichkeiten der Betriebe voranbringen.
Beim Verhaltenscodex geht es vor allem um einen Gleichbehandlungsgrundsatz. Warum ist dieser nötig?
Frank Zeiler: Im Vorstandsteam und in der Gesch.ftsführung waren wir der Auffassung, dass wir nicht nur den Umweltgedanken, sondern auch unsere Kultur der Gleichstellung und Gleichbehandlung formulieren sollten. Wir halten dies in unserer Branche für sehr wichtig, in der soziale und kulturelle Unterschiede der Mitarbeitenden an der Tagesordnung sind. Die Mitgliederversammlung hat diese Auffassung zum besonderen Wert der Diversität und Vielfalt geteilt.
Wenn man die neuen Strategieziele liest – das sind doch Grundziele der Arbeit jedes Verbands?
Frank Zeiler: Das mag auf den ersten Blick so scheinen. Doch wir haben uns die letzten 14 Jahre unserer Verbandsarbeit angesehen und die kommenden Rahmenbedingungen für die Mitgliedsbetriebe und den Verband diskutiert. Auch intern haben wir eine Reihe von Themen identifiziert, die sich in der Vergangenheit nicht im gleichen Ausmaß gestellt haben. Da sind zum Beispiel die durch Corona beschleunigte Veränderung der Kundenstruktur im Einzelhandel, die Kapazitäten der Mitglieder für die Verbandsarbeit, die Warenbeschaffung in der Breite des Sortiments. Deutlich wurde: Wir wollen der Relevanz des Großhandels und des BGI neuen Schub verleihen. Dazu müssen wir den Kontakt zu unseren Mitgliedern intensivieren und noch individueller auf sie zugehen. Die drei formulierten Strategieansätze zu Festigung und Ausbau des Images, der stärkeren Bindung der Mitglieder und der pro-aktiven Unterstützung der Mitgliedsbetriebe werden neu ausgekleidet und stellen die Priorität in unserer Verbandsarbeit dar.
Gibt es da schon konkrete Ansätze?
Frank Zeiler: Wir wollen im kommenden Jahr viele persönliche Betriebsbesuche bei unseren Mitgliedern durchführen, die Wünsche unserer Mitglieder für die Verbandsarbeit sammeln und die persönlichen Kontakte wieder stärker in den Fokus stellen. Bei herausfordernden Themen, wie der Einführung eines Nachhaltigkeitszertifikats für einen klimaneutralen Großhandel, wollen wir eng mit Pilotbetrieben zusammenarbeiten.
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