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Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung

Jubiläumsfeier und zehn neue ADR-Rosen 2023

Der Spinelli-Park auf der BUGA Mannheim bot am 27. September 2023 den passenden Rahmen für das 75-jährige Jubiläum der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung (ADR). Nach mehreren Fachvorträgen wurden zudem die zehn neuen ADR-Rosen 2023 bekanntgegeben.

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ADR-Rose 2023: "Goldkrone", eine neue Züchtung von Kordes Rosen
ADR-Rose 2023: "Goldkrone", eine neue Züchtung von Kordes RosenDaniela Christ
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75 Jahre ADR-Rosen mit Festveranstaltung

Die Festveranstaltung im I-Punkt vom Spinelli-Park wurde von Klaus Körber moderiert. Nach Grußworten von BdB- Präsident Hajo Hinrichs, dem Präsidenten des Bundessortenamtes Elmar Pfülb und von Wilhelm-Alexander Kordes gab die Koordinatorin der ADR-Sichtung, Dr. Daniela Christ vom Bundessortenamt, in ihrem Vortrag einen Einblick in die Geschichte der ADR-Prüfung seit ihrer Gründung im Jahr 1948 bis heute.

Dabei wurde deutlich, dass die Bewertungskriterien ständig aktualisiert werden. Nachdem dem Kriterium Blattgesundheit oberste Priorität zugeschrieben wurde, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren, wurde 2018 die Dauer des ADR-Zeichens auf 15 Jahre begrenzt. Im Jahr 2023 kamen nun erstmals die Bewertungskriterien Hitze- und Regentoleranz hinzu, als Anpassung an die Extremwetterereignisse im Klimawandel. Dafür entfielen in dem Bewertungsschema die Einzelkriterien der Blütenform sowie Blütenfarbe, die nun in die Bewertung des Gesamteindrucks eingehen. Denn wichtig ist vor allem, ob eine Rosensorte gesund und widerstandsfähig ist. Dr. Daniela Christ: "Die ADR-Prüfung ist kein Schönheitswettbewerb. Der Gartenwert steht im Vordergrund." Die Rosensorten mit ADR-Siegel sollen sich im Garten als gesund und robust erweisen. In den Prüfgärten werden die Rosen ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und ohne besonderen Pflegeaufwand kultiviert. 

Thomas Proll, Züchtungsleiter bei Kordes Rosen, spannte in seinem Vortrag über die Züchtungsgeschichte der Rosen innerhalb des letzten Jahrhunderts einen weiten Bogen von der Züchtung zur Verbesserung der Winterhärte, über die Entstehung der Floribunda-Rosen bis zu den öfterblühenden duftenden Rosensorten von David Austin, die hierzulande ihre Nachahmer in den Romantica- oder Märchenrosen fanden. Es folgte die neue Rosengruppe der Bodendeckerrosen, dann der fortwährend bestehende Trend zu den insektenfreundlichen Rosen mit meist ungefüllten Blüten. Heutzutage ist die arbeitsaufwendige Okulation bei der Vermehrung der Rosensorten die Motivation der Züchter: Es sollen Rosensorten gezüchtet werden, die sich wurzelecht gut entwickeln und durch Stecklinge vermehrt werden können. 

Auch der Rosengarten Zweibrücken geht mit der Zeit. Der gärtnerische Leiter Heiko Hübscher hat mit seinem Team ein Pflanzkonzept umgesetzt, das Rosen und Stauden kombiniert. Zudem wird der Rosengarten nach biologischen Methoden bewirtschaftet, wodurch die Biodiversität in Flora und Fauna wesentlich gefördert wird. 

Einen wissenschaftlichen Akzent setzte der Vortrag von Prof. Dr. Traud Winkelmann von der Leibniz Universität Hannover. In ihrem Forschungsteam steht die Frage im Vordergrund, welche der bestehenden Rosensorten wurzelecht gut gedeihen und ein ausgeprägtes Wurzelsystem ausbilden, ohne die Okulation auf eine stark wachsende Unterlage. Durch genetische Analysen soll herausgefunden werden, welche der Rosensorten sich wurzelecht gut entwickeln können. Auch die Förderung der Wurzelbildung von Rosenstecklingen durch ein Bakterium wird erforscht und hat bereits positive Ergebnisse gebracht.

Zehn neue ADR-Rosen 2023

Über drei Jahre wurden 36 Sortenneuheiten der Züchterhäuser Delbard, Kordes, Meilland, NIRP, Pheno Geno Roses, Poulsen und Tantau auf Gesundheit und Gartenwert getestet. Am Ende konnten zehn Sorten die unabhängigen Prüferinnen und Prüfer mit ihrer Widerstandsfähigkeit und Schönheit überzeugen und erhielten das begehrte Gütezeichen. Neun davon sind bereits benannt und größtenteils auch schon im Handel. Die zehnte Sorte wird veröffentlicht, sobald es einen Namen und einen Termin für die Markteinführung gibt. Mit den Beetrosen 'Flamingo', 'Goldkrone' (Markteinführung 2026) und 'Mentor-Rose', den Kletterrosen 'Purple Siluetta' und ‘Romantic Siluetta‘ sowie der Kleinstrauchrose 'Simsalabim' kommen in diesem Jahr gleich sechs der ausgezeichneten Sorten aus dem Hause Kordes. Zwei weitere Sorten, die Beetrosen 'Street Colours La Grande Motte' und 'Pink Chantilly', stammen von Meilland, während die Kletterrose ‘Perennial Domino‘ von Tantau gezüchtet wurde.

  • La Grand Motte (Züchter: Meilland): Beetrose mit gelblich weißen halbgefüllten Blüten, nicht duftend, 60 cm hoch und 70 cm breit, Einführung 2023
  • Simsalabim (Kordes): Kleinstrauchrose mit rot-weiß gestreiften ungefüllten Blüten bis 120 cm hoch und 100 cm breit, Einführung 2022/23
  • Romantic Siluetta (Kordes): Kletterrose bis 200 cm hoch mit 110 cm Breite. Hellrosa gefüllte Blüten mit mittelstarkem Duft. Einführung 2020
  • Purple Siluetta (Kordes): Kletterrose bis 200 cm hoch bei 120 cm Breite. Purpurrosa halbgefüllte Blüten mit leichtem Duft. Einführung 2021
  • Pink Chantilly (Meilland): Beetrose mit halbgefüllten hellrosa Blüten mit weißer Mitte, leicht duftend, 80 cm hoch und breit, Einführung 2023
  • Perrennial Domino (Tantau): Kletterrose bis 190 cm hoch bei 100 cm Breite, purpurrote halbgefüllte Blüten mit leichtem Duft, Einführung 2021
  • Mentor-Rose (Kordes): Beetrose mit creme-weißen halbgefüllten Blüten, 80 cm hoch und 50 cm breit, Einführung: 2022
  • Goldkrone (Kordes): Beetrose, glebe halbgefüllte Blüten mit leichtem Duft, 90 cm hoch, 80 cm breit, Einführung 2026
  • Flamingo (Kordes): Beetrose, 90 cm hohc, 80 cm breit, Blütenfarbe rosa-orange mit gelbem Zentrum, Einführung 2022, ohne Duft
  • Noch unbenannte Rosensorte (Kordes)

 

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